Lauras Liebhaber
dass du irgendwelche komischen Typen anschleppst, die versuchen, bei mir zu landen.«
»Nein, dafür schleppe ich Frauen an, die versuchen, bei dir zu landen.«
»Oh. Und ich werde demnächst erst mal deine Antwort abwarten, bevor ich ins Bad stürme. Du bist wirklich nicht sauer?«
Chloe schüttelte energisch den Kopf.
»Gut, ich hatte schon Angst, dass wir jetzt heute Abend nicht losziehen. Ich bin ja soooo neugierig.«
Chloe grinste mittlerweile breit und dachte bei sich, dass, selbst wenn sie sauer wäre, sie trotzdem mit Laura gehen müsste, weil sonst jemand anderer ganz furchtbar wütend werden würde.
Laura bereitete den Tee zu, und plötzlich drehte sie sich um, zog die Nase kraus und zeigte in Richtung der Tür. »Warte mal, das war Max? Wie ›Max, der beste Sex meines Lebens‹-Max?«
Chloe nickte.
»Puh, du hast aber einen guten Geschmack«, meinte Laura und widmete sich wieder dem Tee.
5.
Roberts ganzer Körper vibrierte förmlich, als er das Auto parkte und einen letzten Blick in den Rückspiegel warf. Er hatte den ganzen Tag über zu viel Kaffee getrunken – eine schlechte Angewohnheit, wenn er sich von etwas ablenken wollte. Er schrieb dann immer an Aufsätzen für Sammelbände oder las neue Kunsttheorien, dabei trank er gern Kaffee. Chloe hatte ihn den ganzen Abend über per SMS auf dem Laufenden gehalten. Sie hatte ihm Bescheid gegeben, dass Laura sich fleißig Mut angetrunken hatte und die beiden jetzt ein Taxi zum Club nahmen. Ihm gefiel die Idee immer noch nicht. Er konnte es dennoch aber kaum erwarten, Laura einen ganzen Abend lang ungezwungen ohne Rücksicht auf die anderen Kursteilnehmer zu beobachten.
Er betrat den Club, dessen Dämmerlicht viele heiße Geheimnisse versprach. Die Wände hatten Nischen, zum Teil mit kleinen steinernen Sitzbänken, auf denen man sich ein wenig vergnügen konnte. Weiter hinten führte eine abgesperrte Treppe nach oben. Sie wurde von einer jungen Dame bewacht, die gegen Vorzeigen des Mitgliedsausweises den Weg freigab. Robert war schon einige Male oben gewesen.
Bei der schwachen Beleuchtung hier würde es ein bisschen schwierig werden, Laura den ganzen Abend im Auge zu behalten. Wenigstens würde er sich keine Sorgen machen müssen, dass sie ihn vielleicht entdecken könnte. Er ließ seinen Blick über die Menge gleiten und entdeckte das Objekt seiner Begierde und ihre Begleitung an der schummerigen Bar.
»Ich sehe euch an der Bar« , simste er Chloe.
»Laura hat gerade abgemacht, dass wir getrennt nach Hause fahren, wenn wir uns nicht mehr finden sollten.«
»Was hat sie vor?« , tippte er eilig zurück.
»Keine Ahnung, aber ich denke, sie glaubt, sie würde mir einen Gefallen tun.«
» ?« , simste er zurück.
Die Antwort ließ zwei Minuten auf sich warten. Er wurde ungeduldig, dann vibrierte sein Handy. »Ich bin angebaggert worden, und sie hat zwinkernd gesagt, sie würde auch allein nach Hause finden.«
»Verstehe.«
»Du hast sie im Auge?«
»Verlass dich drauf.«
Dann sah er, dass Chloe sich zu Laura vorbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Diese nickte nur und machte mit der Hand eine winkende Bewegung. Chloe löste sich von der Bar und begann, mit einer gutaussehenden Blondine zu tanzen.
Er überlegte, wo er sich am besten positionieren sollte, damit er Laura noch besser im Auge behalten konnte, jetzt, wo Chloe weg war. Doch kaum hatte er sich etwas näher herangewagt, konnte er nicht nur sehen, wie sexy Laura gekleidet war, sondern auch, dass jetzt, da sie allein war, der erste Typ sofort den Mut gefasst hatte, Laura anzusprechen. Er stellte sich dicht neben sie und sagte etwas zu ihr. Sie verzog das Gesicht und winkte ab. Der Typ zuckte mit den Schultern und verschwand wieder in der tanzenden Menge. Das konnte ja heiter werden.
Robert betrachtete Laura eingehend und verfluchte Chloes Idee, Laura an diesen Ort zu bringen. Sie trug einen kurzen Jeans-Minirock und eine schwarze Bluse, die so weit aufgeknöpft war, dass Robert selbst von hier aus den Rand der BH -Körbchen ausmachen konnte, die Lauras Busen umschmeichelten. Ob sie wohl nur schwarze BH s hatte?, überlegte er. Am Montag hatte sie auch einen schwarzen mit Spitzenrand getragen.
In diesem Moment tauchte der nächste Hai auf, doch auch ihn ließ Laura abblitzen, drehte sich um und bestellte einen neuen Drink. Robert stand nur ungefähr zwei Meter von ihr entfernt, aber sie sah ihn nicht. Wie auch? Erstens erwartete sie nicht, dass er hier auftauchte, außerdem war
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