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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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So begnügten die beiden sich damit, sich gegenseitig die Haare zu waschen und sich einzuseifen, was auf eine entspannende Art und Weise prickelnd war.
    Plötzlich hörte Chloe trotz des laufenden Wassers in der Dusche, dass die Tür geöffnet wurde. Verflucht, wie spät war es denn eigentlich? »Mist«, zischte sie leise, und auch Max hatte Laura in die Wohnung kommen hören.
    »Was ist denn?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn zurück.
    Chloe seufzte. »Meine neue Mitbewohnerin. Ich habe ihr noch nicht gesagt, dass ich eher auf Frauen stehe. Ich wollte sie nicht gleich überfordern.«
    Max lachte leise auf. »Na, ich kann ja versuchen, mich gleich leise rauszuschleichen, wenn du sie ablenkst. Und, Baby, bei deinen Reaktionen vorhin stehst du nicht nur ›eher‹ auf Frauen.«
    Chloe wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür zum Badezimmer klopfte und diese anschließend sofort geöffnet wurde. Das hatte Chloe nun davon, dass sie gesagt hatte, Laura könne immer reinkommen, wenn sie duschte.
    »Hey Chloe, ich hoffe, ich störe nicht. Ich bin ja so aufgeregt wegen heute Abend. Der zweite Kurs ist ausgefallen, deswegen bin ich direkt nach Hause und …« Plötzlich brach Laura ab. Sie hatte bestimmt entweder die beiden Silhouetten hinter der Duschkabinenwand entdeckt oder die beiden Bademäntel gesehen, die Chloe rausgelegt hatte. Sie konnte förmlich hören, wie es hinter Lauras Stirn klickte.
    »Laura, ist alles okay?«, fragte Chloe.
    »Oh, ich … du hast Besuch … ich … äh … Entschuldige, ich wollte nicht stören.« Damit stürmte Laura hektisch aus dem Bad.
    Chloe seufzte, schloss die Augen und lehnte sich an Max. Diese lachte leise und tätschelte ihr halb mitleidig und halb tröstend die Schulter.
    Laura stand verwirrt im Wohnzimmer und wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Wie konnte sie auch einfach so ins Bad platzen? Sie war selbst schuld. Da brachte Chloe einen Mann mit nach Hause, und sie ruinierte alles.
    Mit hängenden Schultern ging Laura in die Küche und setzte mechanisch Wasser zum Teekochen auf. Hoffentlich war Chloe jetzt nicht so böse, dass sie heute Abend nicht mit ihr in diesen mysteriösen Club gehen wollte. Zuerst war Laura unsicher gewesen, ob sie überhaupt dort hinwollte, aber mittlerweile freute sie sich sehr.
    Das Wasser in der Dusche hatte mittlerweile aufgehört zu laufen, und Lauras Herz begann zu klopfen. Bitte lass Chloe nicht böse sein, bitte lass Chloe nicht böse sein, flehte sie insgeheim.
    Der Wasserkessel pfiff, und Laura hob ihn vom Herd.
    »Laura, kann ich mit dir reden?«, hörte sie Chloes Stimme hinter sich. »Ich muss dir was sagen.«
    »Nein, ich muss was sagen. Es tut mir so …«
    Laura wirbelte herum und wollte gerade weitersprechen, als sie Max im Wohnzimmer erblickte, die gerade, in einen Bademantel gewickelt, ihre Klamotten einsammelte. Noch bevor ihr Gehirn einen Befehl an ihren Mund erteilen konnte, rief sie: »Aber das ist ja eine Frau!« Dann schlug sie erschrocken die Hände vor den Mund. Wie das geklungen hatte! Wenn Chloe vorher noch nicht sauer gewesen war, dann war sie es mit Sicherheit jetzt.
    Doch im Gegenteil, die – zugegebenermaßen – hübsche Frau aus dem Wohnzimmer lachte leise, kam dann näher. »Hi, ich bin Max, kurz für Maxine«, und hielt Laura die Hand hin.
    Laura ergriff sie geistesgegenwärtig, schüttelte sie. »Und ich bin Laura – nett, dich kennenzulernen.«
    Max drückte einen Kuss auf Chloes Wange. »Ich zieh mich nur rasch an und bin dann weg. Wir telefonieren.« Damit war sie auch schon verschwunden.
    Laura stand mit gesenktem Kopf da. »Chloe, es tut mir echt leid. Ich wollte nicht stören, und dann sage ich auch noch dumme Sachen. Bitte, ich will nicht ausziehen müssen.«
    Zu Lauras und auch Chloes eigener Erleichterung begann diese zu lachen. »Ach, Laura. Mir tut’s leid. Gut, du hättest nicht direkt ins Bad platzen müssen, aber ich habe ja ausdrücklich gesagt, dass das okay ist. Ich hätte dir einfach schon vorher von der Sache mit den Frauen erzählen sollen. Aber ich weiß nie, wie Leute reagieren, wenn ich ihnen das erzähle.«
    Laura seufzte erleichtert, räusperte sich und versuchte, nicht zu neugierig zu klingen. »Du stehst also auf Frauen?«
    »Ich hoffe, das ist kein Problem für dich?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Warum sollte das ein Problem für mich sein? Du wirst jawohl kaum im Schlaf über mich herfallen, oder? Außerdem muss ich mir so keine Sorgen machen,

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