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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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hörte – ein Ziehen durchfuhr seinen Unterleib. Er trat einen Schritt zurück und konnte nun erkennen, wer in dem Sessel saß: Es war Laura, und sie sah atemberaubend aus.
    Er holte tief Luft, als Jane sagte: »So, meine Lieben, ihr kennt euch ja schon alle, außer Laura, aber sie haben wir ja gerade schon vorgestellt. Warum gehen wir nicht zu Tisch?«
    Alle erhoben sich und folgten Jane ins Esszimmer. Robert beobachtete, wie dieser idiotische Schriftsteller Laura den Arm anbot, die ihn dann auch lächelnd nahm. Robert erwischte Chloes Blick und las ein deutliches »Selbst schuld« darin. Seine Laune wurde nicht besser, als er feststellte, dass die Tischordnung zufällig so gestaltet war, dass Laura neben Marc saß, ihm gegenüber.
    Wieder sah er zu Chloe, die triumphierend guckte, und Jane, die vorgab, seinen Blick nicht zu bemerken. Sie war also eingeweiht – er fragte sich, was für eine Geschichte Chloe ihr wohl aufgetischt haben musste. Er musterte Laura, sie sah ihn an.
    »Laura, guten Abend.«
    »Guten Abend, Robert.«
    Und wie es in seinen Lenden zog, wenn sie seinen Namen sagte. Sofort tauchte wieder das Bild vor seinen Augen auf, wie sie im Kursraum ihren Blazer für ihn geöffnet hatte. Am liebsten würde er sie sofort mit nach oben zerren und in einem der zahlreichen Gästezimmer nehmen, aber das ging nicht. Nicht, dass es irgendwen der anwesenden Gäste gestört hätte – außer Marc vielleicht –, aber er konnte nicht. Er wollte Laura nicht verletzen, und er wusste auch nicht, ob sie überhaupt etwas für ihn empfand. Es ging einfach nicht.
    Als er seinen Blick über den Tisch schweifen ließ, fiel ihm auf, dass jeder außer ihm sich blendend zu amüsieren schien. Dann bemerkte er, dass er genau zwischen den zwei Freunden von Jane saß, mit denen er überhaupt nichts anzufangen wusste und sich auch nichts zu sagen hatte, von höflichem Small Talk einmal abgesehen. Er seufzte und fragte sich, wie viel Planung Jane wohl in die Tischordnung investiert hatte. Ihm würde also wirklich gar nichts anderes übrigbleiben, als dabei zuzusehen, wie Laura von Marc in Beschlag genommen wurde.
    Der erste Gang, ein Salat, wurde serviert. Robert begann zu essen, nachdem Jane ein paar Worte gesagt hatte. Beim Essen wurde es etwas stiller. Schließlich fing jemand ein Gespräch über Kunst an, an dem sich auch Laura beteiligte. Robert stimmte in vielem, was sie sagte, mit ihr überein, und ihm gefiel die Art, wie sie ihre Meinung verteidigte, wenn diese kritisiert wurde. Dann wurde ihm fast schlecht. Er hatte mit ihr geschlafen, und nun, nach nur ein paar Minuten Konversation, war er dabei, sich in sie zu verlieben.
    Laura war äußerlich ganz ruhig, aber innerlich tobte es in ihr. Sie wusste, dass sie toll aussah, schon allein, weil ihr dieser widerliche Schriftsteller nicht einen Zentimeter von der Seite wich. Gern wäre sie einfach zu Robert gegangen und hätte ihn gebeten, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Aber er schaffte es ja kaum, überhaupt in ihre Richtung zu sehen. Und dieser blöde Schreiberling faselte immer noch! Glücklicherweise hörte er sich selbst am liebsten reden, so fiel es ihm vermutlich gar nicht auf, dass Laura sich so gut wie gar nicht an dem Gespräch beteiligte, sondern lediglich lächelte und nickte.
    Das Essen schmeckte sie kaum; sie wartete nur darauf, dass es endlich vorbei war. Glücklicherweise entbrannte dann eine interessante Diskussion über Kunst, an der auch Laura sich lebhaft beteiligte. Sie vergaß fast, warum sie heute Abend hier war, und lächelte in die Runde – dann traf ihr Blick Roberts, und zum ersten Mal an diesem Abend wandte er sich nicht sofort ab, sondern lächelte tatsächlich zurück.
    Laura hatte das Gefühl, dass tausend Andeutungen und Versprechen in diesem Lächeln lagen. Sie legte ihren Kopf schief und wünschte, der Moment würde nie vergehen. Gerade, als sie etwas sagen wollte, einfach irgendetwas, erschrak sie, weil eine Hand sie am Arm berührte. Marc hatte offensichtlich bemerkt, dass er einen Monolog hielt, und wollte ihre Aufmerksamkeit wiedergewinnen. Sie lächelte ihn entschuldigend an. Und als sie wieder zu Robert blickte, schaute dieser weg. Sein Kiefermuskel war angespannt; es sah aus, als würde es um sein Auge herum zucken.
    Dann wurde das Dessert gebracht, und alle am Tisch fingen praktisch gleichzeitig an zu reden. Sie sah zu Chloe, die lächelte und ein kleines Nicken andeutete. Laura kam es vor, als wäre die Zeit für einen

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