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Lauras Zauberritt

Lauras Zauberritt

Titel: Lauras Zauberritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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größer als sie gewesen wäre, hätte sie sich sofort auf ihn gestürzt. „Gib ihn sofort zurück“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Ist das etwa deiner?“, spottete Nick.
    „Nein, ist er nicht. Gib ihn zurück!“
    „Zwing mich doch“, zog Nick sie auf.
    Laura verlor die Beherrschung. Wutentbrannt stürzte sie sich auf ihn und griff nach Eselchen.
    Nick hielt das Stofftier so hoch, dass Laura es nicht erreichen konnte, und rannte los. „Komm und hol ihn dir doch, wenn du kannst!“ Andy und Danny sprinteten hinter ihm her. Dabei ließen sie einen Schuh nach dem anderen fallen. Laura blieb ihnen auf den Fersen. Der Anblick von Eselchen, der in Nicks großer Faust baumelte, spornte sie an. Doch dann stoppten die Jungs schlagartig. „Willst du ihn immer noch haben?“, wollte Nick wissen.
    „Ja, will ich.“ Keuchend stand Laura vor ihnen. Da erst erkannte sie, wo sie sich befanden. Direkt hinter ihnen, nur ein kleines Stück den überwucherten Weg hinauf, war das Baumhaus!
    „Dann hol ihn dir doch.“ Nick lachte. Er holte weit aus und schleuderte Eselchen hoch in die Luft . Johlend rannte er mit den anderen beiden davon.
    Entsetzt beobachtete Laura, wie Eselchen in den Zweigen einer Eiche landete ... direkt neben dem gruseligen alten Baumhaus.

4

    „Eselchen!“ Laut schreiend tauchte Max hinter Laura auf, dicht gefolgt von Jessica und Mel.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte Laura rasch. „Wir holen ihn da wieder runter.“
    „Du hast ihn wohl sehr lieb?“ Jessica warf Max einen fragenden Blick zu.
    Max starrte das im Baum hängende Eselchen kurz an, dann schüttelte er den Kopf. „Nein.“ Seine Stimme zitterte leicht. „Es ist doch nur ein altes Stofftier.“ Schnell drehte er sich weg und marschierte davon. Aber Laura hatte die Tränen in seinen Augen bereitsgesehen.
    „Max!“ Sie lief hinter ihm her und versuchte, ihn aufzuhalten. „Nun komm schon . Ich hol dir Eselchen da wieder runter.“
    „Ich will ihn doch gar nicht“, rief Max aufgebracht. Er riss sich von ihr los und rannte zum Bach hinunter.
    „Vielleicht können wir auf den Baum klettern?“, schlug Jessica vor. „Es ist allerdings ganz schön hoch.“
    „Ist schon gut“, entgegnete Laura rasch. Sie hatte den besorgten Blick bemerkt, den Jessica auf das Baumhaus geworfen hatte. „Max hat doch selbst gesagt, dass ihm dieses Tier gar nicht so wichtig ist.“
    Aber im Stillen dachte sie, dass sie heute Nacht mit Sternenschweif hierher fliegen und Eselchen vom Baum holen würde . EinenMoment lang sah sie das Baumhaus bei Nacht vor sich – dunkel, unheimlich, umgeben von hohen Bäumen, die kein Mondlicht durchließen. Dann verdrängte sie dieses Bild entschlossen wieder. Wenn Sternenschweif bei ihr war, würde ihr schon nichts passieren. Sie lächelte Mel und Jessica an. „Kommt, lasst uns zu den Ponys zurückgehen.“
    Am Abend schlich Laura zu Sternenschweif auf die Koppel, während sich ihre Eltern einen Film im Fernsehen anschauten. Kaum hatte sie den Zauberspruch geflüstert, als ein violetter Blitz aufflammte – und schon stand Sternenschweif als schneeweißes Einhorn vor ihr.
    „Hallo“, sagte er und stupste sie an. „Holen wir jetzt Max’ Stofftier zurück?“ Auf demHeimweg war Laura etwas hinter den anderen zurückgeblieben und hatte Sternenschweif von ihrem Plan erzählt.
    „Genau das machen wir!“ Laura hatte gehört, wie ihre Mutter Max beim Zubettgehen gefragt hatte, wo denn Eselchen sei. Max hatte nur vor sich hin gemurmelt, dass ihm das egal sei. Aber Laura wusste genau, dass das natürlich nicht stimmte. Max würde es zwar niemals zugeben, aber er liebte Eselchen beinahe so sehr wie Buddy.
    Laura griff in Sternenschweifs Mähne und schwang sich auf seinen Rücken. Gleich darauf stieg das Einhorn hoch in die Luft.
    „Sternenschweif“, fragte Laura, „glaubst du etwa auch, dass es im Baumhaus spukt?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er.
    Die Dunkelheit senkte sich schwer auf sie.Laura bekam eine Gänsehaut . „Aber es gibt doch gar keine Gespenster!“ Sie sagte es ganz laut, wie um sich selbst davon zu überzeugen. „Sie existieren nur in Geschichten, genau wie Monster oder Drachen oder ...“ Ihre Stimme brach ab.
    Oder Einhörner, dachte sie. Ihr war auf einmal ganz mulmig zumute. Obwohl die Leute immer sagten, dass es keine Einhörner gäbe, gab es sie doch. Warum sollte es dann nicht auch Gespenster geben?
    Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Unter

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