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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sich schließlich auf den Weg machte. Die Farm war leicht zu finden, er fuhr daran vorbei und hielt gut 500 Meter weiter am Straßenrand an, stieg aus und nahm sein Fernglas mit, das er immer im Nissan liegen hatte. Er hängte es sich um den Hals, zog den Parka zu, trat zwischen die Bäume und ging langsam in Richtung Teerstraße, die er vor sich erkennen konnte.
    Dann verließ er den Weg, schlug sich am Ende des Waldstücks ins Unterholz und befand sich nun an die 40 Meter von dem Tor entfernt, das den Beginn der Zufahrt zur Farm markierte. Es gab kein Schild, das den Weg als Privatgrund auswies, oder eine Warnung, die Unbefugten den Zutritt verbot. Nichts, was auf die Mountainside Farm hindeutete.
    Haus und Nebengebäude waren von dieser Stelle aus nicht zu sehen. Der Teerweg führte in einem Bogen nach rechts, links davon standen auf den nächsten 200 Metern noch Bäume.
    Mack ging weiter nach links an einem alten Zaun entlang, der ursprünglich wohl dazu gedient hatte, den Wald von der Weide zu trennen. Das hieß, bevor der Botaniker aus Manhattan eingezogen war und alles hatte verfallen lassen.
    Er befand sich jetzt 50 Meter links vom Torpfosten neben Sträuchern, die den Zaun noch nicht überwuchert, sich aber um den Stamm einer Buscheiche geschlungen hatten und damit eine stachelige Barriere bildeten. Macks Meinung nach das ideale Versteck, wenn man Enten jagen wollte. Die es hier natürlich nicht gab.
    Er schlüpfte in sein »Entenversteck« und richtete das Fernglas auf das Farmhaus, das er jetzt hinter einigen fernen Ahornbäumen erkennen konnte. In den Zimmern im Erdgeschoss brannte Licht, es waren aber keine Autos zu sehen, und das große Doppeltor zur Scheune war geschlossen.
    Der im Pandschab geborene Wachmann, der knapp hundert Meter weiter Mack beobachtete, hatte eine abenteuerliche Reise hinter sich von seinem pakistanischen Heimatdorf nach Norfolk, Connecticut. Ali, ein gläubiger Moslem, war bereits in jungen Jahren von den Taliban rekrutiert worden und hatte in einer der Einheiten der pakistanischen Armee gedient, die sich nicht dem Staat verpflichtet fühlten.
    Ali hatte sich immer als Freiheitskämpfer verstanden, seine Sympathien gehörten schon immer den Taliban, die bis 9/11 über Afghanistan geherrscht hatten. In den darauffolgenden Jahren mussten die religiösen Fanatiker zwar schwere Verluste durch die US-Streitkräfte hinnehmen, hatten sich aber bald wieder davon erholt und griffen vermehrt die pakistanische Armee an.
    Ali, der die besondere Gunst des Taliban-Führers Baitullah Mehsud genoss, wurde in die pakistanische Armee abgestellt, um sie von innen heraus zu unterwandern. Dabei erzielte er bemerkenswerte Erfolge. Er und Mehsud inszenierten ständig Angriffe auf die Streitkräfte, vor allem aber gelang es ihnen wiederholt, Waffen, Automatikgewehre, Handgranaten, Minen und andere Ausrüstungsgegenstände für ihre Selbstmordattentate zu stehlen.
    Mithilfe von Alis Kenntnissen waren die Taliban zu militärischen Operationen in der Lage, durch die sie sich immer wieder in die Schlagzeilen bombten. Der Zulauf, den sie dadurch von jungen, ebenso fanatischen und irregeleiteten Pakistani und Afghanen erhielten, war enorm.
    Die pakistanische Armee aber schlug zurück. Baitullah Mehsud wurde durch eine amerikanische Drohne getötet, worauf Alis Position als Meisterspion, Verräter und Vertrauter des Anführers gefährdet war. Er desertierte und kehrte zu den gesetzlosen Stammesgemeinschaften in Süd-Waziristan zurück, in die sogenannten FATA, Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (Federally Administered Tribal Areas), die südlich des Khaiberpasses an der Grenze zu Afghanistan liegen.
    Nachdem das Swat-Tal unter ständiger Beobachtung durch das Militär stand, entwickelten sich diese großen, dünn besiedelten Stammesgebiete zum zweitwichtigsten Ausbildungszentrum der El Kaida und der Taliban, die sich unter dem Druck der westlichen und pakistanischen Streitkräfte schließlich zusammenschlossen.
    Gemeinsame Lager wurden errichtet, in denen junge Männer zum Kampf ausgebildet wurden. Armee-Deserteure wie Ali gelangten in hohe Positionen und unterrichteten die Neuankömmlinge im Gebrauch der Waffen und Sprengstoffe und im unbewaffneten Nahkampf.
    Gestohlene Waffen wurden nahezu täglich über die Bergpässe geschleust. Nachts kämpften sie in den Bergen Seite an Seite mit örtlichen Warlords, die meinten, sie könnten die US-Armee besiegen.
    Ali und seine Leute schlichen still und leise durch

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