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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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einem Taxi um. Der vierte CIA-Mann blieb am Bahnhof und wartete auf dennächsten Zug nach Islamabad, von wo er nach Paris zurückfliegen würde.
    »Fahren Sie uns einfach mal durch die Altstadt«, sagte Phil zum Fahrer. »Damit wir in den Genuss der Sehenswürdigkeiten kommen.« In den folgenden zwanzig Minuten krochen sie durch die engen Straßen, die vollgestopft waren mit lärmenden Händlern, Mauleselkarren, Rikschas, Motorrädern und Passanten.
    Nördlich der Andar Shehr, in der Nähe der großen Moschee des Mahabat Khan, entdeckte Zarcoff schließlich den Wagen. Er stand neben einigen Straßenhändlern, die auf ihren schmalen Tischen Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen feilboten. Die Limousine war kaum zu übersehen, da sie im Halteverbot einen Stau verursachte, der den gesamten Verkehr in der Altstadt zum Erliegen zu bringen drohte.
    Nach Freds Einschätzung würde kein Verkehrspolizist es wagen, einen Strafzettel auszustellen, nicht, wenn ihm seine Anstellung im Staatsdienst lieb und teuer war. Fred, Experte für die internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden, stammte aus Rumänien und gehörte früher der Securitate an, einer der größten, grausamsten und brutalsten Geheimpolizeiorganisationen im alten kommunistischen Osteuropa, die im Dienst des rumänischen Diktators Nicolae Ceaus‚escu stand. Als junger Securitate-Mitarbeiter hatte er den Fall der Berliner Mauer miterlebt und daraufhin kurz entschlossen und geistesgegenwärtig die Seiten gewechselt. Seitdem arbeitete er als loyaler und brillanter Agent für die CIA. Dieser Einsatz nun erfüllte ihn mit einiger Unruhe. Seitdem sie den Bahnhof verlassen hatten, sah er sich unablässig um und hielt, besorgt, jemand könnte ihnen folgen, den Rückspiegel im Auge.
    Phil hatte ihn nicht ganz unbegründet gefragt, wer zum Teufel ihnen denn schon folgen könnte, da sie selbst ja kaum wussten, wo sie sich befanden. Außerdem hatte ihnen keiner aus Amerika nachreisen können. Phil war überzeugt, dass sie sichabsolut auf der sicheren Seite befanden. Fred war ebenso überzeugt, dass sie das nicht waren.
    Dennoch hatte keiner der beiden erfahrenen CIA-Agenten die alte blaue Motor-Rikscha bemerkt, die ihnen nachtuckerte, manchmal in einer Nebengasse verschwand, um kurz darauf wieder direkt hinter ihrem gelben Taxi aufzutauchen.
    Phil zahlte den Taxifahrer, und die Agenten schlenderten zu den Obstständen, um aus gut 40 Metern Entfernung die Limousine im Auge zu behalten. Recht viel mehr konnten sie nicht tun; sie mussten herumhängen und warten.
    Ted platzierte sich an der Ecke zu einer Gasse, in der Silberschmiede ihrem Gewerbe nachgingen. Phil marschierte die Gasse auf und ab und betrachtete den ausliegenden Schmuck. Fred betrat einen Kleiderladen und staffierte sich wie Ali Baba aus, schlüpfte in weite Hosen und ein Hemd, eine bunte Weste und krönte alles mit einem schwarzen Turban. Dann ließ er sich in einem Straßencafé nieder und bestellte Tee, den er niemals anrühren sollte.
    Die erste Kugel aus Fahd al-Ghamdis mit Schalldämpfer versehenem Gewehr traf Fred in der Brust. Die zweite drang einige Zentimeter hinter dem linken Ohr in den Schädel ein und riss einen beträchtlichen Teil seines Gehirns heraus. Fred wurde nach hinten über die Stuhllehne geschleudert und war sofort tot.
    Nawaz Salim, der andere der beiden El-Kaida-Killer, die den CIA-Männern im Flugzeug und im Zug gefolgt waren, packte hinter dem Perlenvorhang eines Silberschmieds Phil Denson am Hals und rammte dem Amerikaner seinen Dolch ins Herz. Auch Phil war tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Ted Novio brauchte geschlagene zehn Minuten, bis er mitbekam, dass etwas nicht stimmte. Freds Leiche war bis dahin längst weggeräumt, und Phil war wie vom Erdboden verschluckt. Ted rannte die Gasse auf und ab, suchte nach seinem Boss und traf nur auf leere Gesichter, besonders unter den Silberschmieden.
    Bob Birmingham klebte fast an der Decke, als er die Neuigkeiten erfuhr. »Was meinen Sie, sie sind tot?«, blaffte er ins Telefon. »Wollen Sie mir sagen, Yousaf oder einer seiner Kumpel hätte zwei meiner Agenten umgebracht? Und wo ist Ted?«
    Commander Ramshawe legte den Hörer auf und betrachtete Ted Novios Meldung.
    Jimmy wusste, dass es aussichtslos war, Ted Novio, auf sich allein gestellt, in Peshawar zu belassen. Wenn diese Wahnsinnigen Phil und Fred töten konnten, dann konnten sie auch Ted umbringen. Oder Mack Bedford. Aber von dessen Existenz wussten sie ja Gott sei Dank

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