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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Mächte des Bösen zu verdammen. Der Märtyrertod galt als die höchste Ehre, und viele Rekruten meldeten sich freiwillig zu Selbstmordkommandos.
    Die Regierungen Irans und Pakistans wussten, dass sich die El-Kaida-Leute zwischen den Ländern frei bewegten, und unternahmen nichts dagegen. Ihre Kommunikationskanäle standen immer offen, und die 20

000 Personen, die dem weitverzweigten Terror-Netzwerk angehörten, genossen ungehinderte Bewegungsfreiheit.
    Ibrahim, Yousaf, Ben und Abu Hassan würden in den nächsten Wochen der Terroristen-Ausbildung unterzogen werden. Sie würden sich nicht nur mit anderen jungen Rekruten messen, sondern ihr eigenes Wissen auch weitergeben und sich schließlich auf den nächsten Schlag gegen den amerikanischen und zionistischen Satan vorbereiten.
    Sie marschierten die Nacht hindurch, schliefen manchmal auf den Kissen hinten auf den Karren oder starrten zum nächtlichen Himmel hinauf. Gegen vier Uhr erreichten sie das Lager und wurden vom Befehlshaber Musa Amin begrüßt, der mit einem Hubschrauber eingeflogen war.
    Wie in fast allen El-Kaida-Lagern gab es keine einzelne, große Unterkunft, sondern kleine, eingeschossige Häuser, verstaubte, fensterlose Kästen, die vor Wind und Regen Schutz boten. Ben und Ibrahim kam gleichzeitig der Gedanke, dass die Unterkünfte in Guantanamo ein wenig besser gewesen waren.
    Sie luden ihre wenigen Habseligkeiten ab und zogen sich in eines der Häuser zurück, während 320 Kilometer über ihnen der vier Meter breite Spiegel des amerikanischen Spähsatelliten KH-12 Crystal über den Himmel zog. Die elektronische Kameradieses unglaublichen, Milliarden Dollar teuren Hochleistungsgeräts bekommt lediglich Probleme, wenn sie Gegenstände unter zehn Zentimeter Größe auflösen sollte; drei Maulesel-Karren und eine Gruppe Erwachsener aber bereiten ihr keinerlei Schwierigkeiten. Allein die Stationierung auf der Umlaufbahn – der Satellit war auf einer Titan-IV-Rakete von der Vandenberg Air Force Base nordwestlich von Los Angeles abgeschossen worden – hatte 400 Millionen Dollar verschlungen. Der KH-12, der mit Mach 25 die Erde umlief, war der Traum jedes Spions. Er konnte wahrscheinlich nicht die Nummer an der Haustür ablesen, aber aufzeigen, wie viele Fahrräder davor abgestellt waren.
    Der KH-12 der sogenannten Keyhole-Klasse war so geheim, dass das National Reconnaissance Office, das NRO, in Virginia ihn nie unter dieser Nummer offiziell bestätigt hatte. Alle Spionagesatelliten wurden mit Zufallszahlen wie KH-362 benannt, um fremde Spionageprogramme und nicht zuletzt auch Washington zu verwirren. Der KH-12 war so programmiert, dass er am Tag der Freilassung der vier Gefangenen das obere Swat-Tal überflog. Insgesamt gab es sechs dieser Satelliten, was zwölf Überflüge innerhalb von 24 Stunden bedeutete.
    Abu Hassans finstere Gesichtszüge trafen gestochen scharf im NRO ein, nachdem das Schwarz-Weiß-Bild über mehrere Kommunikationssatelliten übertragen worden war. Auch einige gute Aufnahmen von Ibrahim waren darunter, der auf dem Maulesel-Karren in der stillen Nacht wie ein B-52-Bomber vor sich hin schnarchte.
    Das NRO in Chantilly, 40 Kilometer westlich von Washington, hatte ähnliche Aufnahmen von Terroristen, die in den vergangenen Tagen im Swat-Tal angekommen oder ausgerückt waren. Als jedoch die Bilder dieser Gruppe eintrafen, bestand kein Zweifel mehr. Die Gefängnisfotos, die mit den brillanten Digitalaufnahmen aus dem Weltraum abgeglichen wurden, machten die Identifizierung einfach. Der NRO-Befund stimmte exakt mit dem des CIA-eigenen National Photographic Interpretation Centerüberein und wurden umgehend an die National Security Agency weitergeleitet.
    Als die Bilder auf Ramshawes Bildschirm erschienen, befielen ihn widerstreitende Gefühle. Übersetzt in die bildhaften Wendungen, die seinen australischen Vorfahren so elegant über die Lippen kamen, gab er Folgendes von sich: »Gut, jetzt wissen wir also, wo die Scheißkerle abgeblieben sind, aber wir können ja schlecht Pakistan bombardieren, wir können auch nicht rein und sie uns schnappen, also werden wir verdammt noch mal warten müssen, bis sie sich in Bewegung setzen.«
    Bob Birmingham kam zu der gleichen Schlussfolgerung, ebenso Andy Carlow und Mark Bradfield. Man konnte nur warten.
    Aber man musste nicht lange warten.
    Sechs Wochen nach den Aufnahmen von KH-12 hatte Shakir Khan seine Pläne ausgearbeitet. Die vier El-Kaida-Killer würden in den Vereinigten Staaten

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