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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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jederhatte sich dazu noch eine AK-47 über die Schulter geschlungen. Ibrahim ließ sie in der Scheune in Zweierreihe militärische Aufstellung nehmen. Sie trugen allesamt Zivilkleidung, Hemden mit Krawatte, darüber einen langen dunkelblauen Arbeitskittel mit einem weiß gestickten Namen auf der linken Brusttasche. Einem amerikanischen Namen wie Skip, Fred, Charlie, Frank, Ray oder Richie.
    Der Teamführer, mittlerweile mit schwarzem Vollbart, hielt eine Ansprache. Er sagte ihnen, alles sei vorbereitet, ihr Plan sei strategisch perfekt, ja geradezu brillant. Bislang habe es keine größeren Probleme gegeben, und es sei Allahs Wille, dass sie mutig zu ihrem Angriff schritten, der den Großen Satan für alle Zeiten aus dem Nahen Osten vertreiben würde.
    »Ihr allein erntet den Ruhm dieses großen Tages«, sagte er. »An euch alle wird man sich noch in fernen Zeiten erinnern. Die Kinder in Saudi-Arabien, Pakistan, Afghanistan und Syrien, im Iran, Irak und im Libanon werden in den nachfolgenden Jahrzehnten in der Schule von eurem Triumph erfahren. Man wird sich an euch als die heiligen Krieger erinnern, die in die Fußstapfen des großen Osama getreten sind. Ihr werdet unsterblich sein und damit Allah nahekommen. Denn es gibt keinen Gott außer Gott.«
    Worauf alle zehn antworteten: »Allah ist groß. Er allein wird uns ins Licht führen.«
    »Männer«, sagte Ibrahim, »viele unter uns haben lange Jahre in Gefangenschaft verbracht. Viele unter uns sind gefoltert und gedemütigt worden. Unsere Religion ist verächtlich gemacht, unser Glaube verspottet worden. Wir haben miterlebt, wie Beleidigungen gegen den Propheten und den Koran ausgestoßen wurden. Aber heute ist der Tag der Rache. Allah hat verfügt, dass dies unser Tag sei. Amerikanisches Blut wird vergossen werden, so wie unseres vergossen wurde. Allah hat geschworen, dass die Rache unser ist: dass unsere Feinde tot zu unseren Füßen liegen werden. Allah hat uns diesen Tag geschenkt!«
    Ibrahims Stimme wurde lauter: »Tod den Ungläubigen! Tod den Ungläubigen!«
    Und die heiligen Krieger schwenkten ihre AK-47 und riefen im Chor: »Tod den Ungläubigen! Allah ist groß!«
    Ibrahim senkte die Stimme, während er vor ihnen auf und ab schritt. »Meine Brüder, als diese Mission geplant wurde, hatten wir gehofft, dass sich der große Triumph der Männer des toten islamischen Führers Schamil Bassajew von der unsterblichen Bruderschaft Riyadus-Salichin wiederhole. Vergesst nie, ihre Mission wurde von El Kaida finanziert, und sie hielten drei Tage lang der russischen Armee stand. Sie stürmten die Schule und hielten sie besetzt. Seit 2001 hat keine militärische Operation der Dschihad-Revolution mehr solchen Ruhm eingetragen. Solche weltweite Aufmerksamkeit.«
    Ibrahim ließ die Worte wirken, dann sagte er: »Für uns war es eine Generalprobe, damit wir den Plan eines Tages wiederholen können. Die verschärften US-Sicherheitsbestimmungen haben dies jedoch unmöglich gemacht. Heute müssen wir mit einer kleineren, aber ebenso gut ausgestatteten Streitmacht in den Kampf ziehen. Wir können keine Vorausabteilung in die Schule schicken, wir können sie auch nicht erstürmen.
    Aber wir haben seitdem vieles gelernt und verbessert. Beslan wurde eingenommen, weil Sprengsätze gezündet wurden. Auch heute werden es Sprengsätze sein, die Canaan zu Fall bringen.
    Unser Ziel lautet: die totale Zerstörung der Schule und aller, die sich darin aufhalten. Schüler, Lehrer, Eltern. Sie alle sind Amerikaner, viele von ihnen die Söhne großer Wall-Street-Finanziers. Und viele sind Zionisten.«
    Ibrahim wies darauf hin, dass es in kaum einer Stunde losgehen werde, und fügte hinzu: »Wie in Beslan haben wir den Tag gewählt, an dem die Schule so voll wie sonst nie ist. Dort war es der erste Schultag nach den Sommerferien. In der Canaan Academy ist es der Tag Abrahams, den die Zionisten als den Gründervater Israels verehren. Ihr alle kennt unseren Plan, ihr kenntdie beiden Türen, durch die wir eindringen. Der Schulbus wird in keiner Weise auffallen, wir werden ihn am Rand der großen kreisrunden Auffahrt abstellen, sodass er zur Nordseite der Schule zeigt.«
    Mit einer großen Geste entrollte er den Plan der Schule und zeigte auf die weite Betonfläche, die zu einer großen Drehtür an der Seite der Schule führte.
    »Diese hier steht immer offen«, sagte er. »Die zweite Tür, etwa fünfzehn Meter weiter, könnte wegen des kalten Wetters möglicherweise geschlossen sein. Aber

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