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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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verstaut, die jetzt wesentlich leichter waren, aber dennoch wieder weggebracht werden mussten.
    Benny und Mack stiegen daraufhin in den Bus, Mack hob die Kisten an, während sein Kumpel die Sprengschnüre durch die Löcher in die Kisten und den darin verstauten Sprengstoff schob.
    Vor der Tür blieben sie noch mal stehen. Das kleine rote Blinklicht unter dem Bus flackerte fröhlich und tauchte ihre Arbeit in ein warmes, triumphierendes Licht. Mack hoffte nur, dass sich der große Typ mit seiner gottverdammten Taschenlampe in der Nacht nicht mehr blicken ließ.
    Mit den Kisten schlüpften sie in den Regen hinaus. Mack legte die Kette wieder vor, sicherte sie mit dem Vorhängeschloss und drehte den Schlüssel um. Dann machten sie sich auf den Weg, stapften durch den Schlamm, zufrieden mit ihrer Arbeit.
    Mack hatte nur noch eine Frage. »Benny, was passiert, wenn der Typ zum Bus zurückkehrt, das rote Licht und unser kleines Geschenk entdeckt und ihr Sprengstoffexperte versuchen sollte, es zu entschärfen?«
    »Das wäre nicht gut«, sagte Benny, der Bomber. »Jedenfalls nicht für sie.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe sie mit einer fiesen Sprengfalle versehen«, erwiderte Meir Dagans rechte Hand. »Es muss nur jemand seinen Finger dranlegen, und die ganze Chose – Bus, Scheune, Farmhaus – geht hoch. Keine Überlebenden. Was wahrscheinlich sowieso besser für jeden wäre.«
    »Mag sein«, sagte Mack. »Aber wenn das passiert, sucht die Polizei einen Schuldigen. Wenn unser Plan aufgeht, wird das nicht geschehen. Dann wird den Terroristen nur ein Fehler bei ihrem Plan unterlaufen sein, und sie haben sich selbst in die Luft gesprengt. Ist ja alles schon vorgekommen.«
    Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis Ibrahim den Plan mit dem Grundriss der Schule ausbreitete und Ben al-Turabi nebenbei fragte, ober er die Scheune auch wieder abgesperrt habe. Der Palästinenser war ein ausgezeichneter Killer, Dingen aber, die er für nebensächlich hielt, schenkte er kaum Beachtung.
    »Hast du die Scheune wieder abgesperrt?«
    »War nicht abgesperrt.«
    »Was soll das heißen, nicht abgesperrt? Ich habe sie selbst abgesperrt, als wir fertig waren. Mit dem Schlüssel.«
    »Hab kein Schloss gesehen«, sagte Ben.
    Ibrahim, der al-Turabi sowieso für einen Wirrkopf hielt, sagte nur: »Asif, geh nachschauen, ob das Scheunentor abgesperrt ist.«
    Drei Minuten später kam der ehemalige und mittlerweile in den USA wohnhafte Bin-Laden-Attentäter zurück.
    »Scheune ist abgesperrt. Mit Kette und Vorhängeschloss, wie immer. Ist nicht aufzukriegen. Kein Problem.«
    Ibrahim sah sich nach Ben al-Turabi um, konnte ihn aber nirgends entdecken und rollte nur mit den Augen. »Und halte dich von der Keksdose fern«, brüllte er. »Du wirst zu dick.«
    Im Nissan fuhr Benny den Computer hoch und schob den Spezialstecker in den Zigarettenanzünder. Der Radarschirm war zu sehen, zwei kleine Blinklichter bestätigten die Satellitenverbindung. Benny »sah« den fünf Kilometer entfernten Bus, als würde er direkt vor ihm stehen.
    »Was für ein schönes kleines Ding«, murmelte er, während der Radarstrahl seine Runden drehte. Mack stieß rückwärts aus dem Wald auf den dunklen, verlassenen Weg, zehn Minuten später schlichen sie sich ins Hotel.
    Im Hotel rührte sich nichts, als Mack die Hintertür öffnete und sie alle leise in sein Zimmer gingen. Sie würden duschen und sich umziehen, an Schlaf aber war kaum mehr zu denken. Sie durften die Autobombe im Schulbus keine Minute lang aus den Augen verlieren. Mack erwartete zwar nicht, dass sich der Bus vor zehn Uhr in Bewegung setzte, aber er wollte keinerlei Risiko eingehen. Sie würden in Zwei-Stunden-Schichten arbeiten, einer schlief, während die anderen beiden Wache schoben und das Radar und den GPS-Empfänger überwachten.
    Mack und Johnny übernahmen die erste Schicht bis vier Uhr. Auf der Farm war keinerlei Bewegung zu entdecken. Das Radarbild änderte sich kaum, nur hin und wieder zeigte sich ein Wagen auf der Straße. Als Benny für Johnny übernahm, war ebenfalls wenig zu sehen. Um sechs Uhr konnte sich Mack endlich für zwei Stunden hinlegen, bis sie sich ein Frühstück bestellten und es sich aufs Zimmer bringen ließen.
    Die ganze Zeit über ließen sie den Monitor nicht aus den Augen. Der Bus rührte sich nicht.
    Am nächsten Morgen um neun Uhr waren Ibrahims zehn Kämpfer bereit. Die meisten waren mit Automatikpistolen bewaffnet, die mit dem Ammoniumnitrat angeliefert worden waren,

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