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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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dämlichen Grundriss und dann so schnell wie möglich aus der Kälte zurück ins Haus zu einer Tasse Kaffee und den iranischen Süßigkeiten, die Faisal al-Assad ihnen mitgegeben hatte.
    Die drei Saboteure hörten Ben al-Turabi über den Steinboden zum Strohballeneingang schlurfen. Johnny, die Taschenlampe in der rechten Hand, Maschinenpistole über die Schulter geschlungen – eine Stellung, die ihm, falls er ihn töten musste, mindestens sieben Sekunden kosten würde bis zum ersten Schuss –, sah ihn aus seinem Versteck hinter dem Bus.
    Und dann bemerkte er zu seinem Entsetzen, dass sich das kleine Blinklicht an Bennys Zünder etwa eineinhalb Meter hinter der Mitteltür des Busses als schwacher roter Schimmer auf dem Boden abzeichnete. Er wagte nicht, seine Gefährten darauf hinzuweisen. Mack und Benny hatten nur al-Turabis Füße im Blickfeld, aber auch ihnen fiel auf, dass einer der Lederschuhe den roten Schimmer bei jedem Aufblinken reflektierte. Benny konnte den Zünder nicht erreichen, ebenso wenig Mack, der es jedoch schaffte, sich zur Seite zu drehen und das verräterische Blinken mit zwei Fingern abzudecken.
    Al-Turabi schien nichts aufgefallen zu sein, er stieg in den Bus, stapfte darin herum, ließ den Strahl seiner Taschenlampe herumschweifen, bis er den Plan auf der breiten Armlehne des Fahrersitzes fand. Er faltete den Plan mehrmals zusammen, schob ihn sich unter die Jacke und ging wieder, schloss sorgfältig die Tore und verließ die Scheune so, wie er sie vorgefunden hatte.
    Drei Minuten lang rührte sich keiner vom Fleck und sagte kein Wort. Mack hielt immer noch den Finger vor das blinkendeLicht, und das einzige Geräusch war der auf das Wellblechdach platschende Regen.
    Benny machte sich als Erster wieder an die Arbeit und montierte den Schaltkasten unter die Karosserie. Hin und wieder gab er Mack knappe Anweisungen. Gib mir eineinhalb Meter von dem Draht, dem dünnen schwarzen. Kannst du ihn mir schon mal abisolieren? Kleiner Schraubenzieher. Klebeband, eineinhalb Meter. Okay, die große Batterie. Das sollte reichen.
    Es war mittlerweile 1.12 Uhr am Freitagmorgen – der von der Canaan Academy so feierlich begangene Tag Abrahams –, und Benny Shalit war fertig. Nur eines machte ihm noch Sorgen. »Mack«, sagte er, »das Stahlblech der Karosserie über unserem Sprengsatz gefällt mir nicht, es liegt zwischen uns und dem Sprengstoff im Bus. Ich habe alles getan, damit die Detonation nach oben gerichtet ist, aber ich fürchte, der Boden ist zu stark.«
    »Benny, ich will es nicht darauf ankommen lassen«, erwiderte Mack. »Irgendeinen Lösungsvorschlag?«
    »Ich habe mir gedacht, ich bohr durch den Boden und verbinde deren Sprengstoffkisten direkt mit unserem Dynamit, sodass sie sofort hochgehen.«
    »Mit einer Sprengschnur?«
    »Genau. In der Kiste hinten haben wir noch eine Rolle davon, das macht die Sache idiotensicher. Wenn das Dynamit explodiert, setzt es die Sprengschnur in Brand, die ich in vier von ihren Kisten führe.«
    »Okay. Machen wir uns an die Arbeit. Wie lang wird das dauern?«
    »Zwanzig Minuten, würde ich sagen.«
    »Was soll ich tun?«
    »Halt die Sprengschnur, das Messer und das Klebeband bereit und gibt mir die Sachen, wenn ich sie brauche. Ich bohre durch den Boden und dann durch den Holzboden ihrer Kisten.«
    »Aber bohr nicht die Säcke mit dem Ammoniumnitrat an«, sagte Mack. »Sie können sich durch Hitze entzünden.«
    »Das, Lt. Commander, wäre der schnellste Weg ins Himmelreich.«
    Mack musste lachen, während der Israeli wieder unter den Bus glitt. Mack und Johnny hielten jedes Mal die Luft an, wenn Johnny durch den Busboden und weiter hinauf durch die Holzkisten bohrte. Viermal setzte er den Bohrer an, viermal fraß sich die Stahlspitze des Bohrers in die Kisten.
    Dann folgte der gefährlichste Teil. »Steig in den Bus, Mack«, sagte Benny. »Sorg dafür, dass sich die Sprengschnüre in die Kisten schieben, wenn ich sie von unten durchfädle. Ich mach hier unten alles fertig, dann komme ich hoch und helfe.«
    Er verlangte nach vier viereinhalb Meter langen Sprengschnüren, die mit einer Geschwindigkeit von über einem Kilometer in der Sekunde zünden. Während Johnny und Mack bereits mit dem Aufräumen begannen, befestigte Benny die Sprengschnüre an der Karosserie und schob sie durch die kleinen von ihm gebohrten Löcher in den Bus.
    Als er unter dem Bus hervorkroch, war die Scheune nahezu blitzeblank. Die Überreste ihrer Werkzeuge waren ordentlich in den Kisten

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