Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
Vom Netzwerk:
Packeis von der grönländischen Küste angetrieben wurde, sodass die gesamte Ostküste der Insel nicht mehr zugänglich ist.
    Das alles gefiel Scheich Abdullah nicht besonders, er notierte sich aber alles gewissenhaft und versprach, Geld auf die Bank of Iceland zu transferieren, damit es bei ihrer Ankunft in Reykjavik zur Verfügung stehe.
    Sie würden im Fischereihafen der südisländischen Insel Vestmannaey von Bord gehen und von dort mit einer Maschine zum internationalen Flughafen in Reykjavik fliegen. Es gebe zahlreiche internationale Flüge von und nach Island, Ibrahim würde es seinen Oberen überlassen, ihm und Yousaf einen Flug irgendwo nach Europa zu buchen, vielleicht nach Amsterdam, und von dort aus weiter nach Peshawar oder Riad.
    Er und Scheich Abdullah vereinbarten, erneut Kontakt aufzunehmen, wenn die Odessa in Vestmannaey angelegt habe.
    Ruhelos lief Mack Bedford im Wohnzimmer auf und ab, während draußen das erste Schneegestöber gegen das Haus schlug. Er hatte gerade mit Commander Ramshawe telefoniert, der ihm die neuesten Erkenntnisse der Polizei über die Ex-Guantanamo-Häftlinge mitgeteilt hatte. Sowohl die Kanadier als auch die Bundespolizei in Maine gingen davon aus, dass Ibrahim und Yousaf sich noch irgendwo auf Nova Scotia versteckt hielten. Man hatte stundenlang die Aufnahmen der Überwachungskameras im Fährhafen mit den Gefängnisfotos und denen von Johnny Strauss abgeglichen und eindeutig die beiden Terroristen beim Betreten kanadischen Bodens identifizieren können.
    Die kanadische Polizei hatte in einer Erklärung darauf hingewiesen, dass man den Fährhafen abgeriegelt und mit großem Eifer nach den beiden Männern gesucht habe. Ein Detective Inspector drückte seinen Dank für die Arbeit seiner Beamten aus, die »das übliche Maß weit überschritten« habe. Außerdem war er davon überzeugt, dass die Flüchtenden nicht weit sein konnten und die Royal Canadian Mounted Police sie schnappen werde – wie es letztendlich immer geschah.
    Mack hatte einen Atlas aufgeschlagen vor sich liegen, in den er alle paar Minuten einen Blick warf. Er war mittlerweile zu einer Schlussfolgerung gekommen, die er für sich so formulierte: Nie und nimmer hängen die beiden Pisser noch auf diesem verfluchten Nova Scotia herum.
    Eine andere Möglichkeit gab es nicht, das würde er jedem auf den Kopf zusagen, der bereit war, ihm zuzuhören, was im Moment aber niemand war. Anne und Tommy würden erst in einer Stunde zurückkommen.
    Ibrahim Sharif und Yousaf Mohammed, sagte er sich . Beide sind intelligent, in Harvard und London ausgebildet, also zwei Typen, die wissen, wie man zu reagieren hat, wenn es eng wird. Sie hauen ab, als der Bus hochgeht, flüchten aus Connecticut, und als Johnnys Bilder herumgehen und an der gesamten Ostküste die Jagd auf ihr Autokennzeichen eröffnet wird, ahnen sie zumindest, dass nach ihnen gefahndet wird.
    Sie wissen, dass sie den Dodge stehen lassen müssen und öffentliche Verkehrsmittel vergessen können. Also brauchen sie einen neuen, anonymen Wagen, den sie sich innerhalb von fünf Minuten besorgen. Sie wissen, dass sie nicht einfach nur einen klauen können, wenn sie nicht das Risiko eingehen wollen, dass der Besitzer den Diebstahl meldet und die Polizei damit erneut hinter ihnen her wäre. Nein, sie warten daher auf den Fahrer,erschießen ihn und gewinnen somit Zeit. Fast zwei Tage, verdammt noch mal.
    Sie wissen, sie können nicht einfach durch Maine zurück, wenn sie nicht ins Fahndungsnetz der Bundespolizei geraten wollen, also nehmen sie eine einsame Landstraße, diejenige, die zum einzigen Fährhafen in diesem Landesteil führt.
    Und wohin geht diese Fähre? Ans beschissene Ende der Welt. Nova Scotia, wo nur eine Straße wieder weg und über eine Brücke aufs Festland nach New Brunswick führt.
    Mit vier Mann könnte man sämtliche Flughäfen und die Straße abriegeln. Nicht unbedingt der beste Ort, wohin man als Terrorist flüchten will. »Ich hock mich also in eine verfluchte Rattenfalle und warte mal ab, bis man mich findet.«
    Nein, nein, das haben sie nicht gemacht. Denn auf Nova Scotia gibt es Boote und Schiffe, Frachter und Fischer. Und eine unendlich lange Küste mit Anlegestellen und Häfen.
    Und diese El-Kaida-Jungs haben Geld. Jeder gottverdammte Trottel könnte sich eine Passage auf einem Frachter oder Trawler besorgen, wenn er mehrere Tausend US-Dollar in der Tasche hat. Aber diese beiden Typen sind keine Trottel.
    Sie sind nach Nova Scotia

Weitere Kostenlose Bücher