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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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soll, wenn sie das Gericht verlassen«, erwiderte Birmingham.
    »Na, dann sollten Sie sich mal ein paar Gedanken dazu machen, Bobby. Außer Sie haben vor, ihnen auf der Constitution Avenue die Handschellen aufzuschließen und ihnen zu sagen, dass sie einen Bus nach Afghanistan nehmen sollen.«
    »Das eigentliche Problem«, begann der CIA-Chef nachdenklich, »besteht darin, dass die meisten Staaten sie nicht haben wollen und auch nicht aufnehmen werden. Die Fluggesellschaften werden sie nicht transportieren, solange sie nicht von einem massiven Sicherheitsaufgebot begleitet werden und ihnen zugesichert ist, am Zielflughafen aussteigen zu dürfen.«
    »Na, wenn Sie sie freilassen, wird der Mossad sie auf jeden Fall aufspüren. Weil uns gar nichts anderes übrig bleibt. In Guantanamo sitzen Leute ein, die in Israel schreckliche Verbrechen begangen haben. Leute auf dieser 14 Personen umfassenden Killer-Liste.«
    »David, im Moment sind mir die Hände gebunden, ich kann mich nicht gegen den Wunsch unseres friedliebenden Präsidenten stellen, Guantanamo leer zu räumen. Wenn aber der Tag kommt, an dem ein Richter diese Drecksäcke freilässt, dann wird die öffentliche Meinung wieder umschlagen. Und von diesem Augenblick an werden wir sie verfolgen, wenn nötig bis ans Ende der Welt, und alles tun, um sie von den USA fernzuhalten.«
    »Und wir?«
    »Ich denke, die guten, alten USA werden Ihnen beistehen. So wie es immer gewesen ist.«
    Josh Epstein ebnete wie versprochen den Weg nach Kuba. Myerson und Renton würden in einer Privatmaschine von Havannanach Guantanamo fliegen, wo sie von der US Navy mehr oder weniger unwillig in Empfang genommen und zum meistgehassten Gefangenenlager der Welt gebracht werden würden.
    Auf dem Weg zum Dulles Airport sprachen sie über das Problem der Identitäten. James fasste für alle noch einmal zusammen: »Als Erstes müssen wir sie identifizieren, und dann müssen wir ihnen klarmachen, dass sie ohne einen gottverdammten Namen und ohne Adresse keinen Fuß in ein US-Gericht setzen können.«
    »Du willst also wirklich, dass sie vor Gericht auftreten?«
    »Auf alle Fälle. Da wollen wir sie haben, gekleidet wie Geschäftsleute, damit sie wie respektable Bürger aussehen.«
    »Und was ist mit den Handschellen?«
    »Das Militär wird darauf bestehen. Schließlich sind sie noch Gefangene des Militärs. Aber ich will sie trotzdem im Gerichtssaal haben.«
    »Wenn Sie also nicht ihre Namen preisgeben, wird es keine Berufung geben. Es liegt daher nur an ihnen.«
    »Entweder geben sie ihre Identität preis, oder das Militär wird sie im Gefängnis verrotten lassen. Sie haben keine Wahl.« Zu diesem einfachen Schluss war James Myerson gekommen.
    »Ist wahrscheinlich so«, pflichtete Tom bei. »Und das trifft auf alle Mandanten zu, die wir da unten vielleicht noch aufstöbern. Josh hat seine große Schwabbelhand in den arabischen Goldtöpfen und wird sie da nicht mehr rausnehmen.«
    »Ja. Er hat grünes Licht aus Riad. Und wir müssen die Rechnung nach oben treiben. Die Liste mit den 14 Personen in deinem Koffer – diese Leute müssen wir auftreiben. Dann knallen wir dem Gericht das Habeas Corpus auf den Tisch und können uns zurücklehnen, wenn von den Geschworenen einer nach dem anderen umfällt, um dem Präsidenten einen Gefallen zu tun.«
    Zwei Fahrzeuge dahinter auf dem Hirst-Brault Expressway lauschten die beiden Agenten im Mossad-Wagen gespannt dieser Unterhaltung; möglich wurde dies durch die Wanze, die Bob Birminghams Agenten im Dach von Epsteins Kanzleiwagen angebracht hatten. Wie der CIA-Direktor schon angemerkt hatte, schien der Mossad gewöhnlich immer wesentlich mehr über die USA zu wissen als die USA selbst. So auch jetzt, als die Agenten mit 110 Stundenkilometern über den Highway zum Dulles Airport rauschten und dabei in allen Einzelheiten von der Epstein-Strategie erfuhren, die Schurken freizubekommen.
    Staff Sergeant Biff Ransom lief der Schweiß in Strömen herunter, als er in der drückenden Hitze auf der Rollbahn des Mariana Grajales-Flughafen stand. Ransom, 35 Jahre alt, in Dallas, Texas, geboren, war einer der Wachaufseher der Navy-Basis und bereits das zweite Mal auf Kuba im Einsatz.
    Für einen ehemaligen GM-Arbeiter aus Detroit war Ransom ziemlich aufgeweckt. Bewusst versuchte er sich mit den Gefangenen anzufreunden, sammelte jedes Informationsschnipsel und leitete sie per E-Mail an seine Kollegen weiter. Ben al-Turabi stand ihm so nah wie sonst keinem der Wärter, aber

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