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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sich damit, dass diese vier Männer auf hinterhältige Art und Weise seine Waffenbrüder umgebracht, unschuldige Frauen und Kinder ermordet und nicht das kleinste bisschen Gnade verdient hatten, schon gar nicht von ihm.
    Und da die Männer, auf die er es abgesehen hatte, mit hoher Wahrscheinlichkeit teuflische Rachepläne gegen die USA schmiedeten, hatte er sogar ein gutes Gefühl wegen dieser Operation. Wie immer war Mack zum Schutz seiner Mitbürger da, jetzt sogar mit Unterstützung durch einige der wichtigsten Männer des Landes. Für den Ex-SEAL-Commander war dieser Einsatz nichts anderes als das, was er immer gemacht hatte. Und wie immer stand hinter allem das Glaubensbekenntnis der US-Navy-SEALs:

    B escheiden diene ich als Beschützer meiner amerikanischen Mitbürger und bin immer bereit, für jene zu kämpfen, die nicht für sich selbst kämpfen können. Ich prahle nicht mit meinen Taten noch suche ich Anerkennung dafür. Aus freien Stücken akzeptiere ich die Gefahren meines Berufes und stelle mich in den Dienst anderer, um für ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit zu sorgen … Dass ich in der Lage bin, ungeachtet der Umstände meine Gefühle und Handlungen unter Kontrolle zu haben, zeichnet mich gegenüber den anderen aus.
    Er saß auf der breiten Veranda des Parkwood Inn und erinnerte sich, als er diese Worte zum ersten Mal gehört und man ihm den goldenen Dreizack an die Jacke seiner Ausgehuniform gesteckt hatte. Keiner vergisst jemals diesen Augenblick, den Tag der Aufnahme in die beste Kampftruppe der Welt. Man hatte nie versucht, ihm den Dreizack wegzunehmen. Das konnte niemand. Das war sein Geschenk. Verdammt, das war sein Leben und würde es immer sein. Die feierlichen Worte erklangen in seiner Erinnerung:

    Der SEAL-Dreizack ist das Symbol meiner Ehre und wurde mir von jenen verliehen, die vor mir abgetreten sind. Er verkörpert das Vertrauen jener, die zu beschützen ich geschworen habe. Als Träger des Dreizacks nehme ich die Verantwortung meines von mir gewählten Berufs und meines Lebens auf mich. Dies ist ein Privileg, das ich mir jeden Tag verdienen muss.
    Mack hatte sein Offizierspatent verloren, trotzdem war er noch immer mit Leib und Seele ein Navy-SEAL-Commander. Und jetzt stand er kurz davor, sein altes Leben zurückzugewinnen. Er starrte auf die Hochglanzfotos von Ibrahim, Yousaf, Ben und Abu Hassan, den Massenmördern. »Und wenn ich euch bis ans Ende der Welt nachjagen muss«, murmelte er, »ich werde euch finden. Ich werde euch aufhalten, was immer ihr gerade vorhabt. Und ihr werdet sterben.«
    Drei Stunden nach dem Abendessen setzte ein Wagen des Hotels Mack vor den Toren der während des Zweiten Weltkriegs errichteten Naval Air Station ab. Die Wachen winkten ihn durch. Niemand wollte einen Ausweis sehen. Ein Stabswagen brachte ihn zum Ende der 2,5 Kilometer langen Rollbahn, ohne dass ein Wort gewechselt wurde. Mack stieg aus und wartete in der Dunkelheit.
    Der Wagen entfernte sich. Mack sah auf seine Uhr; eine Viertelstunde zu früh. Regen setzte ein, Mack knöpfte sich seinen Trenchcoat zu und stellte den Kragen hoch, barhäuptig stand er im steifen Südwestwind, der direkt vom Golf von Maine hereinwehte und über die Rollbahn peitschte. Wie alle Down Easter (so wurden die Küstenbewohner des Staates genannt) brüstete er sich damit, dass ihm die harten klimatischen Gegebenheiten seiner Heimat nichts ausmachten. Unbeirrt spähte Mack nach Nordosten und hielt Ausschau nach den Landelichtern der riesigen Lockheed Martin C-130 Hercules.
    Bislang herrschte pechschwarze Nacht, und die Gedanken des großen Ex-SEALs schweiften ab zu jenem Tag, an dem er zum letzten Mal hier gestanden hatte, dem Tag, als er die Navy verlassen musste. Weniger unbeugsame Naturen wären vielleicht daran zerbrochen, aber Mack hatte seinen Kopf in den Wind gedreht und den stürmischen Böen getrotzt.
    Die Sichtweite war gering, aber er hatte schon schlimmere Wetterbedingungen erlebt. Dann plötzlich, in nicht einmal zwei Kilometern Entfernung, erkannte er zwei Lichter, die sich wie Zwillingssterne mit hoher Geschwindigkeit der Erde näherten. Die große Turbo-Prop-Frachtmaschine war im Sinkflug begriffen, das Fahrwerk ausgefahren. Mack sah, wie die Räder mit einem schrillen Kreischen auf dem Asphalt aufsetzten und die wuchtigen Tragflächen durchschwangen, bevor sie sich wieder ausrichteten.
    Eine Minute später rollte die Maschine in seine Richtung und hielt 30 Meter vor ihm an. Aus der Dunkelheit heraus

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