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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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identifizieren.
    Fünf Minuten später traf ein weiterer Wagen ein, der den Scheich abholte. Sie sahen ihm nach, wie er nach Bradford zurückfuhr. Tom Wainright meldete sofort seiner Dienststelle, dass er und sein Vorgesetzter zurückkehren würden, um den Film entwickeln zu lassen. Das nächste Zwei-Mann-Team würde dann zur langen Nachtschicht vor der Moschee aufbrechen.
    Es wurde ein hektischer Abend in der Dienststelle der West Yorkshire Police in Bradford. Die Hochglanzabzüge, die Sergeant Thomas um 21 Uhr Detective Superintendent Len Martin auf den Schreibtisch legte, wurden unverzüglich nach London an den Leiter der Anti-Terrorabteilung von Scotland Yard, Ronald Catton, weitergeleitet.
    Er schickte sie in digitaler Form zur CIA in Langley mit der Bitte um Identifizierung. In Washington war es 16.15 Uhr, und Bob Birminghams Jungs brauchten nicht lange, um Ibrahim Sharif, Yousaf Mohammed, Ben al-Turabi und Abu Hassan Akbar zu identifizieren. Die vier meistgesuchten Männer der Welt waren ganz offensichtlich nach Bradford gereist.
    Len Martin stellte Sergeant Thomas eine relativ simple Frage: »Haben wir die vier Typen weiter verfolgt?«
    »Nein, Sir.«
    »Warum nicht?«
    »Das war nicht unsere Aufgabe. Wir sind zur Observierung von Scheich Abdullah abgestellt. Zu sonst nichts.«
    »Großer Gott, Owen«, entfuhr es Martin, »laut der Meldung von Catton und der CIA handelt es sich bei den vier Männern, die Sie fotografiert haben, um verurteilte Terroristen, Ex-Guantanamo-Häftlinge.«
    »Sir, wenn wir jeden verfolgen wollen, mit dem der Imam spricht, bräuchten wir dreihundert Zivilwagen und sechshundert Beamte mehr.«
    »Alle Anti-Terroreinheiten der freien Welt sind anscheinend hinter diesen vier Typen her.«
    »Haben die Amerikaner ihre Namen?«
    »Sind gerade eingetroffen, eine Meldung von Catton. Heißen wie alle von denen, Mohammed, Abu, Ibrahim etc. Wir haben den Befehl bekommen, ihre Namen aus sämtlichen Polizeiakten rauszuhalten.«
    »Hätte es Sinn, bei den Einwanderungsbehörden anzufragen?«
    »Nicht viel. Typen wie die wissen doch gar nicht mehr, wann sie zum letzten Mal ihren richtigen Namen benutzt haben. Aber sie können nicht weit sein. Sie sind mit Abdullahs Wagen weggebracht worden. Einer unserer Jungs hat gerade angerufen und gesagt, dass der Wagen wieder vor der Moschee eingetroffen sei. Genau wie der Scheich.«
    »Also irgendwo in Manningham, vielleicht nur ein paar Straßenzüge von der Moschee entfernt.«
    Kurz darauf traf die Meldung ein, dass der Range Rover am nördlichen Ende der Darsfield Street gehalten habe und vier Passagiere ausgestiegen seien.
    »Wir kennen vier Häuser, die ihnen vermutlich als Versteck dienen«, sagte Len Martin. »In einem davon dürften sie sich aufhalten.«
    »Wir können sie nicht hochnehmen«, sagte der mürrische Sergeant Thomas. »Soweit ich weiß, verstößt es nicht gegen das Gesetz, wenn man mitten im Moor mit einem muslimischen Geistlichen redet.«
    »Nein, sollte es aber, wenn es sich um einen ganz bestimmten muslimischen Geistlichen handelt«, entgegnete Len Martin. »Er ist eine Bedrohung. Den hätte man schon vor Jahren in den Pandschab zurückschicken sollen.«
    Die viermotorige Hercules C-130J, die statt der üblichen Ladung von 156 Soldaten und 20 Tonnen Fracht nur Mack Bedford an Bord hatte, befand sich bei Anbruch der Morgendämmerung im Luftraum des Vereinigten Königreichs und bereitete sich auf den Landeanflug auf ihren Heimatstützpunkt Lyneham vor.
    Sie schwebte über die Kreidefelsen und setzte auf der West-Ost-Rollbahn auf. Es dauerte keine Minute, bis die schwere Stahltür an der Maschine geöffnet war und Mack Bedford die Treppe hinunter direkt zum wartenden Jaguar lief. Er warf seine Tascheauf den Beifahrersitz und nahm hinter dem Lenkrad Platz. Keiner kannte ihn.
    Er schaltete das Navigationsgerät an, fuhr zur Ausfahrt und nahm die Route über die Cotswold Hills, über Cirencester, Gloucester zum 110 Kilometer entfernten Ross-on-Wye. Der letzte Abschnitt der Fahrt führte ihn über vertrautes Terrain, die Straße von Hereford, wo früher das 22. SAS-Regiment stationiert gewesen war, die britische Spezialkräfteeinheit, mit der er oft genug trainiert hatte.
    Der SAS hatte vor Kurzem ihr neues Hauptquartier bezogen – die legendären Stirling Lines in der Nähe des Dorfes Credenhill, sechs Kilometer nordöstlich der 930 Jahre alten Kathedrale von Hereford. Hier durchliefen die Männer des SAS, häufig in Gesellschaft von

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