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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Herrentoilette katapultiert.
    Das gesamte Gebäude erzitterte. Der Madison Square Garden darüber bebte unter dem wahrscheinlich größten Knall in seiner 125-jährigen Geschichte, einem Knall, gegenüber dem sogar der linke Haken von Smokin’ Joe Frazier verblasste, der damit am 8. März 1971 in der 15. Runde Mohammed Ali kurzzeitig außer Gefecht gesetzt hatte.
    In der Herrentoilette darunter sah es aus wie nach Hiroshima. Nur noch Schutt und Asche, in der Decke klaffte ein sieben Meter großes Loch, und aus allen Richtungen spritzte das Wasser, sodass bereits nach kurzer Zeit weite Bereiche überflutet waren – die wahrscheinlich längste und gründlichste Toilettenspülung in der Geschichtsschreibung.
    Der Mann in der Toilette hatte nicht die geringste Chance, nicht auf dem beengten Raum und dem schweren Marmor am Boden und an den Wänden. Die massive Bauweise hatte den Druck der Explosion nach oben gelenkt, sodass die darüber liegende Arena schwere Schäden davongetragen hatte.
    Abu und Ben hielten mittlerweile ein Taxi an, Yousaf und Ibrahim stiegen in ein zweites und übernahmen die Führung. Ihr Ziel: 300 East Seventy-Sixth Street. Die beiden Taxis schlängelten sich durch den spärlichen Verkehr zur Upper East Side. Sie stiegen aus, und Ibrahim, der im Besitz des Geldes und der Adresse war, zahlte beide Taxis.
    »Na, nette Wohnungen«, sagte Ben, während er nach oben blickte.
    »Ja, sieht so aus«, erwiderte Ibrahim. »Leider haben wir hier nichts verloren.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Ben.
    »Meinst du, ich binde zwei New Yorker Taxifahrern die Adresse auf die Nase, wo die vier Araber, die bei ihnen im Wagen gesessen haben, wohnen? Noch dazu, nachdem Abu fast die ganze Penn Station in die Luft gejagt hat? Tut mir leid, aber wir werden zur Sixty-Ninth Street zu Fuß gehen. Dort wohnen wir nämlich.«
    Abu wirkte kurz gekränkt. »Ibrahim, ich sag’s dir, der Typ hat mich erkannt. Er hat die Zeitung gelesen, mein Bild war groß auf der Titelseite. Und er hat mich ständig angestarrt.«
    »Hättest du ihn nicht eliminieren können, ohne gleich einen nationalen Notstand heraufzubeschwören?«
    »Wir sind doch unbewaffnet, ich konnte ihn also nicht erschießen«, antwortete Abu. »Auf einen Kampf habe ich mich nicht einlassen können, den hätte ich vielleicht verloren, wenn er ein Bulle mit einer Waffe gewesen wäre. Es gab nur diese eine Möglichkeit, ihn auszuschalten. Außerdem wusste ich, dass ich noch rauskomme, solche Handgranaten gehen mit zwanzig Sekunden Zeitverzögerung hoch. In zwanzig Sekunden kommt man ziemlich weit.«
    »Du hättest diese Handgranate gar nicht mehr bei dir haben dürfen. Du hättest uns damit alle in Gefahr bringen können.«
    »Hätte ich sie nicht gehabt, wären wir jetzt vielleicht alle im Gefängnis. Lieber in Gefahr als im Gefängnis.«
    »Abu Hassan«, sagte Ibrahim, »wir sind dir überaus dankbar, dass du diesen Typen entdeckt hast. Und es war auch richtig, ihn umzulegen, bevor er telefonieren konnte. Aber jetzt dürfen wir nicht mehr auffallen, jetzt ist nicht mehr nur das halbe Land hinter uns her, jetzt sucht uns jeder in den USA.«
    »Bei unserem Glück«, warf Ben ein, »hat Abu jetzt vielleicht den Bürgermeister von New York umgelegt.«
    »Bürgermeister gehen auf der Penn Station nicht aufs Klo«, entgegnete Abu.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Yousaf, den die letzten Ereignisse doch ziemlich mitgenommen hatten.
    »Mir ist noch nie zu Ohren gekommen, dass überhaupt irgendein Bürgermeister auf der Penn Station aufs Klo gegangen wäre. Wahrscheinlich gibt es noch nicht einmal einen Bürgermeister, der auf der Penn Station jemals gefurzt hätte. Ha! Ha! Ha!«
    »Halt den Mund«, blaffte Ibrahim. »Teilt euch auf, haltet größeren Abstand. Und bei der nächsten Ampel wechselt ihr auf die andere Straßenseite.«
    Schweigend legten sie die nächsten beiden Straßenzüge zurück und ließen sich auf ihrem Weg zur Sixty-Ninth Street immerweiter auseinanderfallen. Dort angekommen, versammelte Ibrahim sie alle im Schatten der Hauswand und sagte: »Wir treffen jetzt gleich einen sehr wichtigen Mann. Jeder sollte genau machen, was er sagt.«
    Keiner hatte etwas einzuwenden, worauf Ibrahim ihnen befahl, die Straße zu überqueren und in Zehn-Minuten-Abständen das gegenüberliegende Gebäude zu betreten. »Ich als Erster, dann Yousaf, dann Abu und dann Ben. Ihr klingelt bei Apartment 21

D, dreimal schnell, zweimal langsam. Damit wir wissen, dass ihr

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