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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Genehmigung in den koreanischen Luftraum eingeflogen. Gehen Sie in den Horizontalflug über, verringern Sie Ihre Geschwindigkeit und fahren Sie Ihr Fahrwerk aus, sonst werden Sie abgeschossen! Dies ist die letzte Warnung!«
    Das Supercockpit-Display stellte die Verteilung der Luftziele dar. »Der Radarsignatur nach sind das koreanische Abfangjäger F-16K - sie haben uns aber noch nicht mit ihrem Radar erfasst«, sagte Patrick. »Wir sind noch im Erfassungsbereich von Seoul Radar, können ihn aber bei Höchstgeschwindigkeit in zwei Minuten verlassen. Die MiG-29 kann uns weiterhin mit ihrem IRSTS erfasst haben. Dagegen können wir nichts tun, wenn wir's nicht schaffen, den Abstand auf über zehn Meilen zu vergrößern. Aber das ist eher unwahrscheinlich, denn die MiG-29 ist hier oben mindestens so schnell wie wir.«
    »Unidentifiziertes Flugzeug, dies ist die endgültig letzte Warnung!«, wiederholte der koreanische Pilot. »Verringern Sie sofort Ihre Geschwindigkeit und fahren Sie Ihr Fahrwerk aus, sonst eröffnen wir das Feuer!«
    »Machen Sie eine Scorpion feuerbereit, Patrick«, forderte Nancy Cheshire ihn auf. »Hier geht's um ihn oder uns.«
    »Ich möchte den Kerl nicht abschießen, Nance - er hat auf uns geschossen, aber eigentlich kämpft er auf unserer Seite.« Patrick aktivierte sein LADAR erneut, ortete die MiG-29 und programmierte einen Marschflugkörper Wolverine mit diesen Daten.
    »Achtung, Bombenklappen werden geöffnet... Lenkwaffenstart!
    Fertig machen zum Sturzflug auf Terrainfolge-Mindesthöhe, Nance!«
    »Okay, Boss«, bestätigte Nancy und stellte den Autopiloten entsprechend ein. Patrick öffnete die Bombenklappen und schoss die Luft-Boden-Lenkwaffe auf die MiG-29 ab.
    Der Marschflugkörper Wolverine hatte normalerweise eine Reichweite von 50 Meilen, aber diesmal sollte er in großer Höhe eine MiG-29 abfangen, sodass seine Reichweite viel geringer war.
    Aber sie reichte aus. Patrick und Nancy verfolgten auf dem großen Bildschirm, wie die Wolverine immer näher an die MiG-29 heranflog. Als sie noch etwa zwei Meilen entfernt war, musste das IRSTS die Lenkwaffe auf Kollisionskurs entdeckt haben, denn die MiG-29 kurvte plötzlich spektakulär nach rechts weg, flog eine Rolle und ging in einen steilen Sturzflug über. Der kleine Marschflugkörper versuchte ihr zu folgen, verlor das Ziel jedoch bald und stürzte harmlos ins Japanische Meer ab.
    Sobald die MiG-29 ihr wildes Ausweichmanöver begann, legte Nancy die EB-1C auf den Rücken und zog den Steuerknüppel heran. Der schwere Bomber raste in steilem Sturzflug mit 150 Metern in der Sekunde aufs Meer hinunter. Um die Belastung nicht zu groß werden zu lassen, nahm die Pilotin ihre Leistungshebel in Leerlaufstellung zurück. In fünftausend Fuß über dem Meeresspiegel flog sie eine halbe Rolle, schaltete das Terrainfolgesystem ein und brachte die Leistungshebel in Nachbrennerstellung. Der Autopilot fing die Maschine in zweitausend Fuß ab, wo sie ihre Systeme überprüften, bevor sie in mehreren Stufen tiefer gingen, bis sie nur noch 200 Fuß über den dunklen Wogen waren.
    Für den Fall, dass der japanische Pilot sie auf dem letzten bekannten Kurs suchte, drehte Nancy nach Süden ab und flog parallel zur koreanischen Küste weiter, während Patrick den Luftraum mit seinem Laser-Radar absuchte. »Die MiG ist bei fünf Uhr, fünfzehn Meilen, Kurs Südost«, berichtete er. »Wir haben ihn abgeschüttelt, denke ich. Gut gemacht, Nance. Okay, wir können wieder auf die frühere Höhe steigen. Vielleicht erwischen wir noch eine Rakete!«
    »Ich find's schade, dass wir auf einen der eigenen Leute schießen und eine tadellose Wolverine vergeuden mussten, nur um nicht selbst abgeschossen zu werden«, sagte Nancy. »Aber er hat natürlich nur seinen Auftrag ausgeführt. Und wir haben heute Nacht tatsächlich zwei Raketen abgeschossen! Fast nicht zu glauben !«
    Der Rest der Nacht verlief ohne besondere Vorkommnisse. Die Megafortress blieb eine weitere Stunde lang über Mittelkorea und wich allen Zielsuchradaren und Abfangjägern über Korea mühelos aus. Unterdessen war in ganz Korea Luftalarm gegeben worden, aber die EB-1C hatte keine Mühe, sich allen Verfolgern zu entziehen. Ballistische Raketen oder Jagdraketen wurden keine mehr abgeschossen. Als ihr Treibstoffvorrat abnahm, flogen sie aufs Japanische Meer hinaus und trafen 150 Meilen WNW von der japanischen Stadt Kanasawa mit einem Tanker KC-135 zusammen. Anschließend kehrten sie mit vollen Tanks ins

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