Lautlose Jagd
fragte John Long.
»Massenhaft«, antwortete Patrick. »Aber die Antwort hat wie immer ›Kein Kommentar‹ gelautet - außer dem Präsidenten gegenüber, versteht sich. Aber er hat politische Sorgen und macht sich Gedanken wegen seiner Wiederwahl, deshalb hat er nicht allzu viel gefragt.«
»Was ist in Osan passiert?!«
Terrill Samson zuckte mit den Schultern. »Das Kommando- und Lagezentrum der Koreaner wurde zerstört. Nach ersten Berichten soll dieser Teil des Stützpunkts Osan einfach... verschwunden sein. Aber das ist natürlich unmöglich.« Er grinste wie ein Krokodil, das einen Leckerbissen sieht. »Später haben die Koreaner dort winzige Mengen Fallout entdeckt und den Stützpunkt geräumt.
Jetzt ist von einer subatomaren Detonation die Rede, die von einem amerikanisch-chinesischen Wissenschaftlerteam untersucht wird.
Ein Mitglied dieses Teams ist ein Freund von uns. Vorläufig kann niemand sagen, wie lange es dauern wird, bis erste konkrete Untersuchungsergebnisse vorliegen...«
»Weil Ihr ›Freund‹ dafür sorgt.«
»Schön, dass Sie allmählich mitbekommen, wie unsere kleine Welt funktioniert, Oberstleutnant«, sagte Samson. »Auf ihrem Rückzug aus der Provinz Chagang Do haben die Chinesen zufällig die meisten koreanischen Labors für ABC-Waffen zerstört, sodass Korea auf diesem Sektor praktisch entwaffnet ist. Der neue Präsident hat zugesichert, die restlichen Waffen vernichten zu lassen. Das wird sich zeigen.
Aber wir sind aus einem bestimmten Grund hier. Ich habe gehört, dass Sie das Angebot der Air National Guard, Kommandeur der March Air Reserve Base zu werden, abgelehnt haben, Rebecca.
Darf ich den Grund dafür erfahren?«
Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie zu Boden. »Ich hatte keine Lust darauf, Sir, das war alles.«
»Mit Ihrer Fliegerei ist also Schluss?«, fragte Samson. »Mit dem Militär auch?«
»Ich denke schon.«
Der General zuckte mit den Schultern, dann sah er sich um.
»Schade«, meinte er bedauernd. »Mir tut's immer Leid, gute, zähe, aggressive Kommandeure zu verlieren.«
»Zäh und aggressiv zu sein, hat uns nicht viel genützt, nicht wahr, Sir?«
»Es hat uns den Sieg und den Frieden gebracht«, stellte Samson fest. »Sie haben Ihre Leute gut ausgebildet; sie haben Ihren Auftrag ausgeführt und sind siegreich heimgekehrt. Für Krieger kann es keine bessere Belohnung geben. Sie sollten stolz auf sich und Ihre Leute sein.« Keine Antwort. »Das 163rd Air Refueling Wing sucht noch immer einen neuen Kommodore, Rebecca.
Möchten Sie zu den Tankern, lege ich gern ein gutes Wort für Sie ein.«
»Nein, vielen Dank, Sir.«
»Viele weitere gute Einheiten dort draußen brauchen Kommandeure«, sagte Patrick McLanahan. »Ich habe sogar von einer Einheit der Nevada Air National Guard gehört, die einen Kommandeur sucht.«
Rebecca sah zu Patrick auf - sie wusste, dass es nur eine Einheit der Nevada Air National Guard gab: ihre jetzt aufgelöste ehemalige Staffel. »Was haben Sie gesagt, Sir?«
»Ich habe gehört, dass geplant ist, zwanzig Bomber B-1B Block G auf einem neu einzurichtenden Stützpunkt im Norden Nevadas zu stationieren«, fuhr Patrick fort. »Genauer gesagt hier auf dem Battle Mountain Airport. Ich habe gehört, dass diese neue B-1B-Einheit, das 111th Bombardment Wing, auf der Tonopah Air Force Base üben soll, bis der neue Stützpunkt eingerichtet und die Bomber umgerüstet sind. Sie werden keine EB-1C Megafortress sein, aber ihre wichtigsten Verwendungen wären Bekämpfung der feindlichen Luftabwehr, Abwehr ballistischer Raketen und Angriffe mit Abwurflenkwaffen aus größeren Entfernungen.«
»Was halten Sie davon, Rebecca?«, fragte Samson. »Dabei gäbe es viele Probleme zu lösen: unter Zeitdruck arbeiten, neue Fluglehrer ausbilden, einen neuen Stützpunkt einrichten, ein neues Geschwader aufstellen, im Kongress um Haushaltsmittel kämpfen ...«
»Ich... ich denke, das wäre großartig, Sir«, sagte Rebecca mit leuchtenden Augen. »Wo könnte man sich als Interessent für diese Aufgabe melden?«
»Oh, ich glaube, der General nimmt Bewerbungen gleich jetzt entgegen«, sagte Hal Briggs mit seinem berühmten Lächeln.
»Und ich glaube, dass Sie in der Schlange an erster Stelle stehen.«
Danksagung
Mein ganz spezieller Dank gilt zwei ganz besonderen Luftkriegern:
Dank an Luftwaffengeneral a.D. Mike Loh, ehemals Kommandeur des Air Combat Command, für seine Anregungen, Erläuterungen und Vorschläge. Er ist und bleibt Amerikas eifrigster und
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