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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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müssen. Niemand hat ihn gezwungen, diesen Kerl auf eigene Faust zu jagen.«
    »Es ist mir egal, ob es mein Fehler war oder nicht. Darum geht es nicht mehr. Es geht darum, einen gefährlichen Verbrecher so schnell wie möglich zu schnappen.«
    Captain Bernstein verstand sofort, was er damit meinte, und warf einen kurzen Blick zu Wilkins. »Susan macht das nicht zum ersten Mal. Sie ist gut.«
    »Das weiß ich, Sir. Wir haben schon zusammengearbeitet. Aber sie ist eine Quantico-Absolventin und hat noch nie an der vordersten Front gekämpft so wie ich. Sie wissen, was ich meine: Oakland, die Haight, Salinas. Unser Killer gehört in diese Kategorie. Deshalb sollte ich diesen Fall übernehmen. Das andere Problem ist, dass wir uns hier auf völlig unbekanntem Terrain bewegen. Wir brauchen jemanden, der sich da wirklich auskennt.« Die steife Frisur nickte in Richtung Gillette. »Und ich glaube, dass er so gut wie der Täter ist.«
    »Kann gut sein«, murmelte Bernstein. »Aber das ist nicht meine Sorge.«
    »Das nehme ich allein auf meine Kappe, Sir. Wenn etwas schief geht, halte ich den Kopf dafür hin, sonst niemand in der ganzen Truppe.«
    Patricia Nolan gesellte sich zu ihnen und sagte: »Captain, einen Fall wie diesen zu Ende zu bringen, erfordert mehr als Fingerabdrücke nehmen und ein paar Zeugen befragen.«
    Shelton seufzte. »Willkommen im neuen verkackten Jahrtausend.«
    Bernstein nickte Bishop zu: »Also gut. Sie haben den Fall. Suchen Sie sich ein paar Kollegen vom Morddezernat in San Jose aus, die sollen Ihnen helfen.«
    »Huerto Ramirez und Tim Morgan«, sagte Bishop, ohne zu zögern. »Und zwar hätte ich sie am liebsten gleich hier, wenn Sie das arrangieren könnten, Sir. Ich möchte allen genaue Anweisungen geben.«
    Der Captain nickte und rief das Hauptquartier an, um die Detectives herzubestellen. »Sind schon unterwegs«, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte.
    Dann unterrichtete er Susan Wilkins von der eingetretenen Veränderung, die daraufhin eher verdutzt als erbost davonfuhr. »Möchten Sie Ihr Hauptquartier in die Zentrale verlegen?«, wollte der Captain noch von Bishop wissen.
    »Nein, wir bleiben hier, Sir.« Er wies mit dem Kinn auf einen Computerbildschirm. »Ich hab das Gefühl, dass wir die meiste Arbeit mit diesen Dingern erledigen müssen.«
    »Dann viel Glück, Frank. Ich sorge dafür, dass Ihr Tatortteam und ein Sonderkommando einsatzbereit sind.«
    Bishop wandte sich an die Beamten, die Gillette zurück nach San ’Ho hatten bringen sollen. »Sie können ihm die Handschellen abnehmen.«
    Einer der Männer zeigte auf das Bein des Hackers. »Was ist mit der Fußfessel?«
    »Nein«, meinte Bishop und lächelte, was er nicht besonders oft tat. »Ich glaube, die lassen wir lieber dran.«
    Kurz darauf stießen zwei Männer zum CCU-Team: ein extrem muskulöser, dunkler Latino mit Sportstudio-Figur, und ein großer, schlanker, rotblonder Detective in einem dieser modischen Vierknopfanzüge, dunklem Hemd und dunklem Schlips. Bishop stellte sie als Huerto Ramirez und Tim Morgan vor, die beiden Detectives, die er von der Zentrale angefordert hatte.
    »Jetzt lasst mich mal kurz was sagen«, fuhr er fort, stopfte sich das widerspenstige Hemd in die Hose und stellte sich vor die versammelte Belegschaft. Dann schaute er einen nach dem anderen an und ließ den Blick auf jedem einen Moment ruhen. »Dieser Bursche, hinter dem wir her sind … er ist fest entschlossen, jeden umzubringen, der ihm im Weg steht, und dabei macht er auch vor Vertretern des Gesetzes und Unschuldigen nicht Halt. Was Social Engineering angeht, ist er Experte.« Ein Blick in Richtung der beiden Neuankömmlinge: »Dabei geht es prinzipiell um Täuschung und Irreführung. Es ist also wichtig, dass Ihr euch ständig in Erinnerung ruft, was wir über ihn wissen.«
    Während er die Liste abhakte, suchte Bishop die Aufmerksamkeit jedes Teammitglieds. »Ich denke, wir haben genug Anhaltspunkte, um sein Alter so bei Ende Zwanzig anzusiedeln. Er ist mittelgroß, vielleicht blond, aber wahrscheinlich eher dunkelhaarig, glatt rasiert, aber mit falschem Barthaar; seine bevorzugte Mordwaffe ist ein Militärmesser. Er kann Telefonanschlüsse abhören sowie Telefondienste oder weitergeleitete Anrufe umleiten. Er hackt sich in Polizeicomputer«– an dieser Stelle fiel sein Blick auf Gillette –»Entschuldigung, er crackt sich in die Computer und vernichtet Aufzeichnungen. Er liebt Herausforderungen und hält das Töten für ein Spiel. Er hat

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