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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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sich selbst an. Ich kann da beim besten Willen keine zuverlässigen Schlüsse ziehen. Alles reine Spekulation.»
    Toppe betrachtete die Fotos und reichte sie dann an den Staatsanwalt weiter. Er wollte sie sich später noch einmal ansehen, aber auf den ersten Blick waren die Abdrücke auch für ihn nur ein heilloses Durcheinander.
    «Es wäre etwas anderes», fuhr van Gemmern fort, «wenn wir im Schuppen selbst etwas gefunden hätten. Aber da gibt es leider nur zwei eindeutige Spuren, die eine stammt von Landmann und die andere von Frau Matenaar.»
    «Un’ die hat ’n Alibi!», rief Ackermann und wollte zu einer Erklärung ansetzen, aber van Appeldorn fuhr ihm dazwischen. «Meiner Ansicht nach kommt eine Frau als Täter kaum in Betracht. Nicht bei diesen massiven Verletzungen. Die erfordern schon eine gehörige Portion Kraft.»
    Toppe rupfte sich ein Barthaar aus. «Machen Sie mal weiter, van Gemmern.»
    «An dem Platz, an dem Landmanns Auto stand, haben wir seine eigenen Schuhspuren gefunden und ein Wirrwarr verschiedener Reifenspuren. Wir haben sie alle aufgenommen. Der letzte Wagen, der unmittelbar neben Landmanns Parkplatz gestanden hat – wann, ist natürlich ungewiss –, hatte brandneue 175er Dunlop-Reifen, und die Person, die möglicherweise zu dem entsprechenden Auto gehört, trug Gallus-Schuhe in Größe 43. Welbers sagt, dass der Parkplatz auch von den Kunden der Gärtnerei genutzt wird.» Er machte eine kurze Pause. «Tja, das wäre zunächst alles zu den Schuhspuren. Also weiter: Der Sack, in dem der Tote steckte, stammt eindeutig vom Stapel im Schuppen. Das gleiche Fabrikat und brandneu. Außerdem fehlt auch einer im Stapel. Welbers hat die Säcke erst am 16. gekauft, und es waren dreißig Stück. Jetzt sind es nur noch neunundzwanzig. Die Tatwaffe haben wir nicht gefunden, obwohl wir lange und gründlich gesucht haben. Wir vermuten, dass es sich um ein Brecheisen handelt, Welbers vermisst nämlich eins. Er besaß zwei, ein relativ neues und eines, das seinem Vater gehört hatte und schon angerostet war. Wir haben am Sack in der Tat Rostspuren gefunden. Für weitergehende Untersuchungen haben wir den Sack zum LKA geschickt, die Ergebnisse erwarten wir noch heute. Nach langem Überlegen glaubte Welbers sich zu erinnern, dass das Brecheisen neben der Schuppentür gestanden hat. Er sagte, er habe es am Donnerstag noch benutzt, um eine Kiste zu öffnen. Möglicherweise brauchte der Täter sich nur zu bedienen.»
    «Das sieht dann ja nach einer Affekttat aus», bemerkte Breitenegger. «Das Brecheisen, der Sack, beides war zur Hand.»
    «Oder es hat sich jemand gut ausgekannt», überlegte van Appeldorn. «Aber warum überhaupt der Sack?»
    «Rache! Dat ham wer doch schon gesagt», brüllte Ackermann.
    «Ach, ich weiß nicht», sagte Breitenegger. «Wie soll das gehen? Da sagt jemand zu Landmann: Komm mal eben mit in den Schuppen. Dort zieht er ihm den Sack über den Kopf und haut mit dem Brecheisen wie ein Wahnsinniger drauf. Und Landmann wehrt sich nicht? Unwahrscheinlich.»
    «Eben», nickte Toppe. «Selbst wenn man von hinten mit einem Sack überrascht wird, man wehrt sich doch. Gab es tatsächlich keinen Hinweis auf Kampfspuren?»
    «Nicht den geringsten», brummte Berns. «In dem Staub da auf dem Boden hätte man das wunderbar erkennen können, aber da ist nichts, was darauf hindeutet. Auch die Leiche sah ja nicht so aus. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Aber vielleicht hat der Doc ja was unter den Fingernägeln gefunden.»
    «Möglicherweise», sagte Toppe. «Ich frage mich, wie einer allein Landmann im Sack festhalten, gleichzeitig nach dem Brecheisen greifen und mit derartiger Wucht zuschlagen kann.»
    «Doch die Mopedgang?», unterbrach ihn van Appeldorn in seinen Gedanken.
    Toppe wiegte zweifelnd den Kopf. «Wir müssen deren Alibis überprüfen, und zwar schnell.»
    Van Gemmern blätterte in seinen Unterlagen. «Ich habe nicht mehr viel. Die Zettel haben wir ja am Freitag schon untersucht. Es waren übrigens keine verwertbaren Fingerabdrücke darauf. Auch nicht an der Schuppentür. Auch dort nur Welbers, sie und er, Frau Matenaar und Udo Welbers und, das ist vielleicht interessant, ein wunderbar deutlicher Abdruck von Landmann, alle vier Finger und der Daumen der rechten Hand. Er hat die Tür also möglicherweise selbst geöffnet.»
    Toppe runzelte die Stirn. Das passte alles nicht zusammen.
    Dann schaute er Berns an. «Ihr müsst die Tatwaffe finden.»
    «Kann ich zaubern?», blaffte

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