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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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entschlossen vom Tisch aufgestanden, hatte seinen Schwiegervater angerufen und ihm kurz und knapp mitgeteilt, er habe sich um den Bau nicht mehr zu kümmern. Und er hatte alle Arbeiten bis auf weiteres gestoppt.
    Gabi war mindestens genauso entgeistert gewesen wie der Schwiegervater.
    Dann hatte sie ihm auch noch erzählt, dass die Kinder den Nachmittag mit seinen Schwiegereltern im Duisburger Zoo verbringen würden. Und wo er gerade schon mal dabei war, hatte er ihr auch sehr deutlich erklärt, was er davon hielt, dass sie wieder arbeitete und die Jungen dauernd zu ihren Eltern gab.
    Als er das Haus verließ, wusste er, dass er im Unrecht war, und das machte alles nur noch schlimmer. Außerdem war er zwanzig Minuten zu spät.
    «Morgen!», bellte er.
    Breitenegger sah ihn erstaunt an, van Appeldorn zog die Brauen hoch und Ackermann den Kopf ein. Der Staatsanwalt war noch nicht da.
    «Wo sind die anderen?», fragte Toppe. Bevor er sich setzen konnte, klingelte sein Telefon.
    Automatisch angelte van Appeldorn über den Tisch nach dem Hörer, aber Toppe winkte ab.
    «Lass nur, ich nehme es selbst an.»
    Es war der rasante Reporter.
    «Nein, für Sie habe ich nichts Neues!», motzte Toppe.
    «Was soll das denn heißen: für Sie?», fragte der Mann giftig.
    «Genau das, was ich sage», erwiderte Toppe.
    «Das ist impertinent», schimpfte der Reporter. «Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Öffentlichkeit …»
    «… ein Recht auf Information hat. Dessen bin ich mir durchaus bewusst.» Toppes Miene hellte sich auf. «So, und jetzt habe ich zu arbeiten. Sie können sich gern später noch einmal melden.» Damit legte er auf und blickte in die Runde. Ihm war ein wenig wohler.
    «Dann wollen wir mal anfangen. Mir sind da ein paar Ideen gekommen.»
    Sie beratschlagten eine Weile über den Wortlaut des Aufrufs, der in den lokalen Zeitungen erscheinen sollte. Wer hat diesen Mann gesehen?
    Breitenegger rief Frau Landmann an, um nach einem neueren Foto ihres Mannes zu fragen, schickte dann Ackermann los, es abzuholen, und telefonierte mit den Lokalredaktionen.
    Der Aufruf würde am nächsten Tag auf den ersten Seiten erscheinen.
    Der Staatsanwalt rief an und entschuldigte sich, er würde vor 15 Uhr nicht kommen können.
    «Auch gut», beschied Toppe und erläuterte dann, warum er es für so wichtig hielt, die Tatwaffe zu finden.
    «Uns brauchst du das nicht zu erklären», feixte van Appeldorn.
    «Na, dann gehe ich mal und rede mit dem Chef.» Toppe zögerte.
    «Nicht vor 14 Uhr, Helmut. Der Chef ist heute Morgen in Düsseldorf», teilte ihm Breitenegger mit.
    «Dann habe ich ja noch Zeit, mich zu wappnen», sagte Toppe erleichtert. «Nur geht es dann leider vor morgen nicht weiter. Ich hätte die Aktion lieber heute schon gestartet. Sie wird ja wohl ein paar Tage in Anspruch nehmen.»
    «Wenn Sie damit mal hinkommen», knurrte Berns, der schon eine Weile in der Tür gestanden hatte.
    Die Besprechung dauerte lange, aber trotz der bisher eher mageren Ergebnisse waren alle guten Mutes.
    Sie trugen zusammen, was sie bisher über Landmann herausgefunden hatten, dachten über mögliche Motive nach und stellten schließlich fest, dass einige Personen dringend noch einmal näher befragt werden mussten.
    «Die klassische Frage – ‹Hatte Landmann Feinde?› –muss man in seinem Fall wohl nicht stellen», bemerkte van Appeldorn spitz.
    «Trotzdem müssen wir noch einmal darüber mir seiner Frau und seiner Tochter reden, mit seinen Nachbarn, Kollegen und anderen Leuten aus seinem Tennisverein.»
    «Und für mich ist auch Suerick noch nicht endgültig aus dem Spiel», bemerkte van Appeldorn.
    «Warte mal eben», unterbrach Toppe ihn. «Was war mit dieser Kinokarte?»
    «Nichts. Ist ungefähr ein halbes Jahr alt, aber mehr konnten die mir im Kino nicht sagen.»
    «Schade. Also, du willst Suerick nochmal unter die Lupe nehmen, Norbert? Dann bleiben für mich mal wieder Mutter und Tochter Landmann.» Toppe sah wenig begeistert aus.
    «Und Ackermann könnte die Nachbarn übernehmen», schlug Breitenegger vor, «wenn er sich endlich blicken lässt.» Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: «Wenn wir nun doch wieder einen Racheakt in Betracht ziehen, wäre es nur logisch, nach weiteren Gerichtsverfahren zu suchen, bei denen Landmann Ärger gemacht hat.»
    «Darüber habe ich mit Kirschke schon gesprochen, aber dem fiel auf Anhieb nichts ein. Die Suerick-Geschichte kannte er natürlich. Aber gut, ich klemme mich nochmal

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