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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Wartet mal, es sind nur zwölf Leute mit Adimed-2-Schuhen. Sehr gut.»
    Van Appeldorn richtete sich auf. «Ich nehme an, du hast die niedergelassenen Ärzte auch überprüft, Ackermann.»
    «Wat?» Ackermann blickte hektisch von einem zum anderen.
    Toppe rupfte sich ein Barthaar aus, betrachtete es eingehend und wartete.
    «Die niedergelassenen Ärzte», wiederholte van Appeldorn. «Orthopäden, Chirurgen, sogar Praktiker, wie ich höre, sie alle verschreiben diese Schuhe. Suerick, zum Beispiel, hat sein Rezept von Dr. Maasmann.»
    Ackermann ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen, er war blass.
    «Das wusste ich auch noch nicht, Norbert», sagte Toppe und betrachtete weiter sein Barthaar. Van Appeldorn warf ihm einen Blick zu und tippte auf einen Bericht, der vor ihm lag. «Ich weiß das auch erst seit zwei Tagen. Ich bin nur bis eben nicht dazu gekommen, meinen Bericht zu schreiben.»
    Toppe räusperte sich und ließ sein Barthaar fallen. Langsam trudelte es auf das PVC.
    «Es tut mir wirklich leid, Herr Ackermann, aber nach der Besprechung müssen Sie wohl noch einmal los und sich bei den Niedergelassenen erkundigen.»
    «Mann, oh Mann», murmelte Ackermann, der als Einziger wusste, was das bedeutete, aber er nickte tapfer.
    «Vielleicht kann man ja einige schon telefonisch ausschließen», schlug Breitenegger gutmütig vor.
    «Jau, dat is’ ’ne Idee, dat mach ich.» Ackermann sprang auf.
    Er hatte seine Fassung wiedergefunden.
    «Erst nach der Teambesprechung», ordnete Toppe an. «Und am besten zu zweit. Norbert?»
    «Wenn du meinst, sicher. Und was hast du dir vorgenommen?»
    «Ich werde herausfinden, wer die Männer in Landmanns Album sind.»
    «Übrigens, Chef», Ackermann nestelte an seiner Gesäßtasche und zog ein vierfach gefaltetes, kariertes Blatt hervor, «meine Spesenabrechnung, von wegen gefahrene Kilometer die letzten Tage.»
    Toppe nahm den Zettel an sich, faltete ihn auseinander und wollte ihn achtlos in seinen Korb legen, als sein Blick auf die rot unterstrichene Zahl fiel.
    «Was?», rief er, «568 km! Das ist doch nicht möglich!»
    Ackermann versteckte seine Hände zwischen den Knien und rutschte auf dem Stuhl hin und her. «Aber Norbert hat doch gesagt, ich soll immer ers’ ma’ ’n Termin machen, un’ wenn ich niemand erwisch zum nächsten Krankenhaus …»
    Van Appeldorn feixte.

    Dr. Stein fand die bisherigen Ergebnisse erstaunlicherweise «durchaus zufriedenstellend».
    Einmal mehr glänzte er auf der Pressekonferenz, und Toppe, der einsilbig geblieben war, hatte festgestellt, dass Stein solche Situationen wirklich genoss.
    Ackermann und van Appeldorn waren schon unterwegs, und er wollte jetzt endlich sehen, was sich aus dem Fotoalbum ergab.
    «Fahr doch mal zur Leitstelle», schlug Breitenegger vor. «Wozu haben wir schließlich diesen Riesencomputer?»
    Und so machte Toppe zum ersten Mal in seinem Leben Erfahrung mit dem Computerwesen.
    Der stets hilfsbereite van Berkel versuchte ihm zu erklären, dass ein PC das Telefon so gut wie überflüssig machen konnte und welche unendlichen Möglichkeiten er bot. Toppe ließ geduldig alle Erklärungen über sich ergehen und telefonierte dann mit einem Stuttgarter Kollegen, um ihn um Amtshilfe zu bitten. Der sollte mit den Fotos zu diesem Dr. Joachim Theissen gehen und ihn befragen. Der Kollege schien wenig begeistert, aber das konnte Toppe ihm nicht verdenken.
    Van Berkel «faxte» diverse Fotos nach Stuttgart. Toppe fand die Vokabel immer noch ziemlich seltsam, wenn auch die Einrichtung an sich durchaus sinnvoll war.
    Dann konnte er nur noch abwarten.
    Das Ergebnis aus Stuttgart kam schon nach vier Stunden. Es zog weitere Faxereien kreuz und quer durch die Bundesrepublik nach sich und etliche Telefongespräche, bei denen er stets dieselbe Geschichte erzählen musste.
    Den ganzen Tag pendelte er zwischen dem Präsidium und der Flutstraße hin und her.
    «Hast du auch nach den Spitznamen fragen lassen?», wollte Breitenegger wissen.
    «Ja, natürlich», antwortete Toppe unwirsch.
    Dies war der Fall der Listen. Wo man auch ansetzte: Kolonnen von Namen. Es war zum Verrücktwerden!
    Am Mittwoch gegen neun Uhr abends hatten van Appeldorn und Ackermann endlich die Liste aller Verordnungen von Adimed-2-Schuhen zusammengetragen.
    Toppe wartete noch auf einen Rückruf und ein Telefax aus Hannover, aber daraus würde wohl heute nichts mehr werden.
    Jede Spur, die sie entdeckten, führte in die Breite. Jeder kleine Anhaltspunkt, jeder Ansatz

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