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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Sabine Landmann ganz sicher nicht, das kam für ihn immer noch nicht infrage.
    Er fror plötzlich und schloss schnell die Tür. Leise ging er im Zimmer auf und ab.
    Nun gut, wenn es doch Sabine war, mit der er ein Verhältnis hatte, müsste Hermans schon ziemlich blöd sein, zu erwähnen, dass er mit Landmann über Sabine gesprochen hatte, oder?
    Eine andere Schülerin dann?
    Oder war es etwas ganz anderes gewesen, das Landmann gegen Hermans in der Hand hatte?
    Erpressung? Nein, Landmann war kein Erpresser! Ein strenger Moralist, das ja, das passte. Richter über Gut und Böse, Richtig und Falsch, Integer oder Verkommen, doch, das passte gut.
    Was genau hatte er gesagt über Abhängige?
    Er musste morgen mit den Leuten reden, die bei diesem Gespräch auf dem Tennisfest dabei gewesen waren. Er wollte den genauen Wortlaut, gleich morgen früh.
    Toppe seufzte. Nichts als Mutmaßungen und nirgendwo ein Beweis. Das Brecheisen und die Schuhe. Nein, es führte wohl kein Weg vorbei an der Hausdurchsuchung, obwohl er sich dagegen sträubte. So etwas war immer unangenehm für die Betroffenen, und Frau Hermans wirkte so nett, außerdem war sie schwanger.
    Gabi öffnete leise die Tür. «Kommst du?»
    Sie war nackt, und im dämmrigen Licht, das von der Straßenlaterne vor dem Fenster ins Zimmer fiel, wirkte ihre Haut weiß und kühl. Er fand sie immer noch schön. Sie war klein und kompakt, mit großen flachen Brüsten und breiten Hüften. Seit sie die Kinder geboren hatte, war sie überall runder geworden. Er mochte es gern.
    «Ja, ich komme.» Er lächelte weich und strich ihr ganz leicht mit dem Finger über den Bauch.

    Van Appeldorn stand am Fenster und stieß einen leisen Pfiff aus. «Da schau einer an!»
    «Was gibt’s denn?», fragte Toppe vom Schreibtisch her.
    «Die Steendijk steigt aus van Gemmerns Auto.»
    «Na und?»
    Breitenegger war noch nicht da, auch Dr. Stein ließ noch auf sich warten.
    Astrid Steendijk betrat das Büro mit einem strahlenden «Guten Morgen».
    «Morgen. Wo bleibt denn van Gemmern?», wollte van Appeldorn wissen.
    «Der musste noch kurz ins Labor.»
    «Kennen Sie ihn schon länger?»
    «Seit drei Tagen.»
    «Aha.»
    «Was aha? Ich bin erwachsen.»
    «Das ist nicht zu übersehen», gab van Appeldorn anzüglich zurück.
    Sie war während des Wortwechsels hochrot geworden und kurz davor zu explodieren, aber jetzt lächelte sie auf einmal honigsüß. «Neidisch?»
    Van Appeldorn war sprachlos.
    «Locker ausgepunktet», dachte Toppe und freute sich.

    «Ihre Skrupel in allen Ehren, Herr Toppe», sagte Dr. Stein, «aber was glauben Sie, wie viele Kommissare mich bei einer solchen Indizienlage schon um einen Haftbefehl ersucht haben? Allein die Tatsache, dass der Zettel unmittelbar neben der Leiche lag! Nun, ich denke, das sind schon alles hinreichende Verdachtsmomente.»
    «Also offene Ermittlung», stellte van Appeldorn fest.
    «Definitiv», nickte Stein. «Schaffen Sie Beweise ran und noch mehr Indizien. Und die Hausdurchsuchung sollten Sie gleich vornehmen.»
    «Nein», sagte Toppe entschieden, «nicht heute. Heute hat Hermans Geburtstag. Er wird fünfundvierzig und hat jede Menge Gäste. Ich finde, wir sollten morgen früh um acht bei ihm auftauchen, wenn er noch so richtig übernächtigt ist. Möglicherweise ist ihm dann leichter beizukommen.»
    «Ich geh davon aus, dass Sie uns beide dabeihaben wollen», ließ sich Paul Berns aus seiner Ecke vernehmen.
    «Ja, natürlich», antwortete Toppe. «Wir treffen uns morgen um Punkt acht vor Hermans’ Haus, alle.»
    «Dann ham wer frei heute? Dat kann ich brauchen», freute sich Ackermann.
    «Träum weiter, Ackermann», herrschte van Appeldorn ihn an. «Wir beide machen uns gleich auf den Weg. Wenn es dir recht ist, Helmut, würde ich mich gern ein bisschen umhören, Kollegen, der Rektor, Schüler, Eltern, Nachbarn. Darunter sind ein paar Leute, die ich kenne, sodass ich schon mal erste Anlaufstellen hätte.»
    «Das ist prima. Und ich hake noch einmal bei den Leuten aus dem Tennisclub nach, die Astrid uns genannt hat.»
    «Könnte ich wohl mitkommen, Herr Toppe?», bat Astrid.
    «Ich weiß nicht.» Toppe zögerte. «Also gut, aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sich aus den Gesprächen völlig heraushalten und den Leuten bei ihren Erinnerungen nicht auf die Sprünge helfen. Glauben Sie, Sie schaffen das?»
    «Ja, natürlich. Außerdem wissen die bestimmt gar nicht, dass ich dieses Gespräch überhaupt mitgekriegt habe. Für mich ist das eine

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