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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Situationen gibt es genügend. Wir haben es, als wir so fünfzehn, sechzehn waren, zeitweise darauf angelegt, die jüngeren Lehrer aus dem Konzept zu bringen mit kurzen Röcken, engen T-Shirts und so.»
    Sie unterbrach sich und warf van Appeldorn einen giftigen Blick zu, weil der ein anerkennendes Grunzen von sich gegeben hatte.
    «Macho!», zischte sie und wandte sich an Toppe. «Das war alles mehr so Spielerei und Spaß. Aber wenn da einer drauf abfährt … ja, vorstellen kann ich mir das.»
    «Aber der Hermans …» Toppe schüttelte zweifelnd den Kopf. «Das passt so gar nicht zu dem.»
    «Möglich ist alles», gab Breitenegger zu bedenken. «Wie alt ist der Mann? Fünfundvierzig? Das ist doch gerade das rechte Alter für solche Eskapaden. Außerdem, hat jemand eine andere Idee?»
    Keiner antwortete ihm.
    «Gut.» Toppe stand auf. «Was sind unsere nächsten Schritte?»
    «Die anderen Leute befragen, die mit Landmann bei diesem Tennisfest gesprochen haben», schlug Breitenegger vor.
    «Ich würde erst einmal versuchen, ganz allgemein etwas über Hermans herauszufinden. Was macht der so privat? Wie ist er? Gibt es Hinweise auf Geschichten mit Schülerinnen?», sagte Astrid.
    «Okay», nickte Toppe.
    «Ich würde als Erstes mit Sabine Landmann reden», kam es von van Appeldorn. «Deine Meinung in allen Ehren, Helmut.»
    «Ja, du hast sicher recht.»
    Van Appeldorn verstand. «Wenn du willst, übernehme ich das. Und noch etwas sollten wir tun: Wir sollten bei Hermans eine Hausdurchsuchung nach den Schuhen und der Brechstange vornehmen.»
    Toppe seufzte. «Na gut, aber lasst uns das in Ruhe mit dem Staatsanwalt besprechen. Ganz wohl ist mir nicht bei der Geschichte. Wir haben nicht einen konkreten Beweis. Und mir ist es schon immer gegen den Strich gegangen, jemandem nur aufgrund von Indizien die Hölle heißzumachen. Aber es gibt sicher Beweise, wir müssen sie nur finden. Meint ihr, es bringt etwas, wenn wir nach Zeugen suchen, die Hermans am 18. August in der Nähe des Tatorts gesehen haben?»
    Breitenegger und van Appeldorn stöhnten laut.
    «Du hast eine unangenehme Vorliebe für Massenbefragungen entwickelt, Helmut.» Breitenegger lachte. «Wie wäre es zunächst mal mit Hermans’ Nachbarn? Die könnte man fragen, ob sie sich an etwas erinnern.»
    «Ach, ich weiß nicht», wehrte Toppe ab.
    «Ich glaube, du hast recht, Helmut», bestätigte van Appeldorn. «Wir sollten das alles mit Stein abklären. Wenn Hermans nicht unser Täter ist und wir so laut auf die Pauke hauen, dann hängt der uns mit Sicherheit was an. Man muss bedenken, der Mann ist Lehrer.»
    «Gott segne unser aller Vorurteile», murmelte Astrid.

[zur Inhaltsübersicht]
    Zwanzig
    Dr. Stein war mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt, wie er sagte. Wenn keine Verdunklungsgefahr bestünde, könne man sich doch am nächsten Morgen zusammensetzen und alles in Ruhe durchsprechen …
    Nein, Verdunklungsgefahr bestand wohl nicht.
    So kam Toppe an diesem Abend doch noch zu einer Lammkeule, die im übrigen vorzüglich war. Auch der Wein war gut, und es hätte für alle ein schöner Abend werden können, wenn Toppe mehr bei der Sache gewesen wäre. So aber drängte er schon um elf zum Aufbruch. Keiner nahm es ihm übel.
    «Gehen wir schlafen?» Gabi legte ihm die Arme um den Hals.
    «Ja, geh du schon vor, ich komme gleich.»
    Er ging ins dunkle Wohnzimmer und öffnete die Balkontür. Die Nachtluft war kühl und feucht, und vom gegenüberliegenden Feld wehte ein leichter Geruch von frischer Gülle herüber.
    Er kam nicht zur Ruhe. Die Beschreibung, die Hermans von Landmann gegeben hatte, wollte so gar nicht zu dem Bild passen, das er sich selbst inzwischen von Landmann gemacht hatte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Landmann einen privaten Kontakt ausgenutzt hatte, um die Noten seiner Tochter zu verbessern.
    Auch die Vorstellung, dass Landmann anrief, um über alte Zeiten zu plaudern, stand in krassem Gegensatz zu Landmanns Verschlossenheit und Kühle, die alle anderen als typische Eigenschaften beschrieben hatten. Und er sollte sogar gefragt haben, ob Hermans, der doch ganz offensichtlich die Verbindungsgeschichte mittlerweile völlig ablehnte, mal mit zu einem Treffen käme.
    Das passte alles hinten und vorn nicht zusammen.
    Ob sie wohl über etwas ganz anderes geredet hatten, Landmann und Hermans? Über etwas, das Hermans auf gar keinen Fall preisgeben wollte?
    Und was, wenn Hermans tatsächlich etwas mit einer Schülerin hatte? Mit

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