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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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gute Übung. Wenn ich wirklich mal in dieser Stadt arbeiten sollte, muss ich mich daran gewöhnen, mit den Leuten, die ich privat kenne, auch beruflich umzugehen.»
    «Ich frage mich die ganze Zeit schon, was so jemanden wie Sie eigentlich zu diesem Beruf gebracht hat», bemerkte Dr. Stein, aber Toppe unterbrach ihn.
    «Was ist mit Sabine Landmann, Norbert?»
    «Ach, gut, dass du mich erinnerst. Das Gespräch würde ich lieber hier führen. Ich telefoniere gleich mal und lade sie vor.»

    Van Appeldorn hatte sich beeilen müssen, was ihm zuwider war, um pünktlich wieder im Präsidium zu sein, aber es war doch schon fünf nach vier, als er ins Büro kam.
    Sabine Landmann wartete schon. Sie saß Breitenegger gegenüber am Schreibtisch und stand auf, als van Appeldorn auf sie zukam.
    «Guten Tag, ich bin Sabine Landmann», sagte sie ihm offen ins Gesicht.
    «Guten Tag, Sabine, wir haben heute Morgen miteinander telefoniert. Van Appeldorn.»
    Sie nickte.
    Er konnte plötzlich verstehen, was Toppe gemeint hatte.
    «Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten, kommen Sie bitte mit?»
    «Ja.»
    «So, da wären wir.» Er hielt ihr die Tür auf. «Nehmen Sie doch Platz.»
    Sie setzte sich und schaute ihn aufmerksam an. «Nehmen Sie das Gespräch auf Tonband auf?»
    «Ja, wenn Sie einverstanden sind.»
    «Klar, das macht mir nichts aus.»
    «Einen Moment.» Er schaltete das Gerät ein und sprach die übliche Einleitung aufs Band.
    «Stimmt das so?»
    «Ja», nickte sie, und er merkte ihr an, dass sie jetzt doch ein wenig aufgeregt war. Ihre Wangen hatten sich gerötet, und sie faltete die Hände im Schoß.
    «In ein paar Tagen haben Sie Ihren Auftritt, nicht wahr?», fragte van Appeldorn.
    «Stimmt», antwortete sie überrascht. «Hat Ihnen Herr Toppe das erzählt?»
    «Hm», bestätigte van Appeldorn schmunzelnd. «Und? Schon Lampenfieber?»
    «Nö, kein bisschen. Aber vielleicht kommt das ja noch.»
    «Also, ich habe so etwas zwar noch nie gemacht, aber ich wäre bestimmt jetzt schon aufgeregt.»
    «Ach nein, ich nicht so.» Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her. «Geht es um meinen Vater?»
    «Nicht in erster Linie. Es tut mir übrigens leid, Sabine.»
    «Dass mein Vater tot ist? Ja, danke. Ich habe das jetzt schon so oft gesagt. Herzliches Beileid. Ja, danke. Aber irgendwie hab ich es immer noch nicht so richtig kapiert … Aber vielleicht … ich weiß nicht … Er war immer so viel weg und sonst auch immer so für sich und so …» Sie brach hilflos ab.
    Van Appeldorn nickte. «Ich glaube, es dauert seine Zeit, bis man so etwas wirklich fassen kann. Aber vielleicht ist das ja auch ein ganz guter Schutz, nicht wahr?»
    «Ja, vielleicht.»
    «Tja, Sabine.» Van Appeldorn suchte nach Worten. «Es fällt mir ein bisschen schwer, einen Übergang zu finden. Eigentlich wollte ich mit Ihnen über Herrn Hermans sprechen.»
    «Dr. Hermans?» Sie war völlig verblüfft. «Meinen Sie meinen Deutschlehrer? Über den wollen Sie mit mir reden? Warum denn?»
    «Herr Hermans hatte persönliche Kontakte zu Ihrem Vater. Die beiden kannten sich seit vielen Jahren.»
    Ihr Gesicht zeigte noch mehr Erstaunen, wenn das überhaupt möglich war.
    «Mein Vater und Dr. Hermans? Nein, das kann gar nicht sein. Das müsste ich doch wissen.»
    «Doch, Sabine, Herr Hermans hat uns das auch bestätigt.»
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    «Wir glauben, dass Herr Hermans sexuelle Beziehungen zu einer Schülerin hat.» Es fiel ihm nicht leicht, diesen Schuss abzufeuern und dabei in ihre blauen Augen zu sehen.
    «Dr. Hermans? Wirklich? Zu wem denn?»
    «Genau darüber wollte ich mit Ihnen reden.»
    «Mit mir? Aber ich weiß davon gar nichts … Der Hermans? Das hätte ich nie gedacht.»
    Sie war zwar immer noch verblüfft, aber man merkte ihr an, dass sie die Geschichte allmählich spannend fand.
    «Denken Sie mal nach. Gehen Sie im Geist Ihre Mitschülerinnen durch. Fällt Ihnen ein, wer es sein könnte?»
    Sie schüttelte langsam den Kopf. «Nein, ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Na ja, so ein bisschen verknallt ist man ja schon mal, aber da wird doch keine sexuelle Beziehung draus.»
    «Wer ist denn in Hermans verknallt?»
    «Oh, ich weiß nicht, im Moment eigentlich niemand. Als das mit der Theater-AG losging voriges Jahr, da war das ein bisschen so, aber jetzt nicht mehr. Jedenfalls reden wir nicht mehr darüber.»
    «Wer war verknallt in ihn?», beharrte van Appeldorn.
    «Och, eigentlich alle, die bei dem Stück mitspielen, die

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