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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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bohrte er nun weiter.
    »Ach, davon wissen Sie auch?«
    »Natürlich, als Glorias Anwalt wurde ich über alle Hintergründe informiert. So auch über Ihre Person, Fräulein Clemens. Sie sind vorbestraft wegen Scheckbetrugs, nicht wahr?«
    »Mensch, lassen Sie doch diese alten Kamellen!«, wehrte Karin ab. »Die Sache ist über vier Jahre her. Ich bin da längst raus, und bisher bin ich sauber geblieben, damit Sie es wissen. Wollen Sie mich vielleicht unter Druck setzen?«
    »Aber nein«, bemerkte er grinsend. »Wie käme ich denn dazu? Aber was hat Gloria mit Zürich gemeint? Was hat das zu bedeuten?«
    »Hören Sie, Herr Doktor Lüthers«, erklärte Karin nun und straffte dabei ihre Gestalt. »Es gibt eine ganze Menge Karins auf dem Kiez. Es ist absolut nicht sicher, dass Gloria mich gemeint hat.«
    »Das ist möglich, aber unwahrscheinlich, Fräulein Clemens. Falls Ihnen etwas einfällt, so können Sie mich gerne in meiner Kanzlei aufsuchen. Also, Fräulein Clemens, ich rechne mit Ihnen. Sie würden nur davon profitieren, wenn Sie mir die entsprechenden Mitteilungen zuspielen. Ich kann doch mit Ihnen rechnen?«
    »Guten Tag«, sagte Karin und strebte dem Ausgang zu. Sie hatte das Tor verlassen, als plötzlich eine metallisch kühle Stimme hinter ihrem Rücken erklang.
    »Steig ein, Karin!«
    Erschrocken fuhr sie herum. Hinter ihr stand ein hochgewachsener, schlanker Mann mit dunklem, gepflegtem Haar. Er trug einen weißen Anzug, ein schwarzes Hemd und eine weiße Krawatte. Es war Roland Wagner, der Mann, mit dem Gloria einmal ziemlich eng befreundet gewesen war, bevor sie sich entschlossen hatte, sich selbständig zu machen. Es war der Mann, von dem sich Gloria losgekauft hatte.
    »Was willst du denn von mir?«, fragte sie.
    »Steig ein!«, befahl er wieder und hielt die Tür des silbergrauen Jaguars offen. »Oder willst du, dass es hier zu 'nem Skandal kommt?«
    Sie entschloss sich, nachzugeben. Sie setzte sich auf das Polster. Er schlug die Tür zu, ging um den Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz.
    »Was willst du?«, fragte sie nochmals. Diesmal klang es drängender und ungeduldiger. Er gab keine Antwort. Er schob sich eine Zigarette in den Mundwinkel, zündete sie mit seinem goldenen, mit Brillanten besetzten Feuerzeug an und startete dann den Motor. Mit mäßiger Geschwindigkeit rollte der Wagen über die Verbindungsstraße zwischen den beiden Friedhofsteilen.
    »Was wollte dieser alte Fettsack von dir?«
    »Nichts von Bedeutung«, sagte sie.
    »Hör auf, mich anzulügen. Bei mir klappt das nicht. Denk an Anita.«
    »Warum hast du das gemacht?« fragte Karin nun erbost. »Anita hat mit dieser ganzen Sache noch weniger zu tun als ich.«
    »Aha«, sagte er, »noch weniger. Also hast du damit zu tun.«
    Sie zögerte mit ihrer Antwort.
    »Gibst du mir auch eine Zigarette bitte?« sagte sie, anstatt ihm zu antworten.
    »Dort auf der Ablage«, meinte er und wies mit dem Zeigefinger zu dem Zigarettenpäckchen. Sie fingerte sich eine Zigarette heraus, suchte in ihrer Handtasche nach dem Feuerzeug und ließ es aufblitzen.
    »Ich habe Gloria aus der Drogenklinik rausgeholfen, weil sie mich darum gebeten hatte und weil ich Mitleid hatte. Ich konnte das nicht mehr mit an" sehen, verstehst du? Sie lag da gefesselt, und ich ...«
    »Hör auf mit dieser blöden Mitleidstour, kommt bei mir nicht an«, sagte er. »Weißt du, wer dieser Knacker war? «
    »Er hat sich mir als Glorias Anwalt vorgestellt!«
    »Als ihr Anwalt!«, sagte Wagner, und es klang ziemlich verächtlich. »Er war wohl mal ihr Anwalt. Gloria hatte so 'n paar Verfahren am Hals. Nichts Gravierendes. Aber es hatte sich eben summiert. Dieser Kerl wusste von Glorias Drogenkonsum. Er hat sie erpresst.«
    »Was?«, fragte Karin.
    »Ja, diese kleine, fette Ratte hat Gloria erpresst. Dies war auch der Grund, weshalb sie ihm ihr Vertrauen entzog. Sie hat ihm nicht mehr über den Weg getraut. Als das damals passiert ist, hat sie ihre Konten aufgelöst. Ihr Schmuck, es ist alles weg, verstehst du?«
    »Vielleicht hat sie ihn verkauft!«, stieß Karin hervor.
    »Verkauft? Gloria hätte ihren Schmuck verkauft?« Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »dazu kenne ich sie viel zu gut. Von den Dingen, an denen ihr ganzes Herz hing, hätte sie sich nie getrennt. Und nun wirst du lachen. Zufällig hatte ich ein bisschen Einblick in Glorias Finanzen. Sie hatte ja immer noch ab und an mal ihre schwachen Stunden. Ich glaube, irgendwie hat sie mich wohl doch

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