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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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Schulter. Dann gingen sie.
    Unterdessen schob sich Anita langsam heran. Ihr Auge war wieder leidlich abgeschwollen.
    »Was wollten diese Typen?«
    »Nicht das, was ein Kerl üblicherweise von mir will«, sagte Karin. »Ich fürchte, jetzt wird's heiß. Ich glaube, ich muss verduften.«
    »Mensch, wohin willst du denn?«, raunte Anita.
    »Ich muss nach Zürich«, sagte Karin. »Und du musst versuchen, mir dabei zu helfen.«
    »Ich will damit nichts zu tun haben!«, wehrte Anita ab. »Mir reicht ein blaues Auge.«
    »Das hast du nur gekriegt, weil du Kalle in den Hintern getreten hast. Sonst hätten sie dir wohl nichts getan.«
    »Er hat mich an die Wand gedrückt«, erklärte Anita. »Ich lass mich von keinem Kerl an die Wand drücken, merk dir das.«
    »Lassen wir das«, sagte Karin. »Sie wollten 'ne Telefonnummer von mir. Ich habe ihnen die falsche gegeben. Es wird nicht lange dauern, bis sie mir draufkommen. Ich düse los, du.«
    Anita Köster nagte an ihrer Unterlippe.
    »Und wie willst du weg?«
    »Ich muss mich irgendwie tarnen. Mir fällt der Trick wieder ein, mit dem ich Gloria aus dem Krankenhaus bekommen habe. Du, das muss ein zweites Mal funktionieren. Ich besorg mir 'nen Direktflug Frankfurt-Zürich und bin ab durch die Mitte. Wir tauschen die Klamotten, Anita.«
    Anita lachte unsicher auf.
    »Das funktioniert doch nicht. Ich bin doch viel zu dick.«
    »Du sollst dich ja nicht gerade in den Kontakthof stellen. Wichtig ist, dass man dich mit dunklem Haar oben am Fenster sieht. Nur so lange, bis ich weg bin. Ich werde als Anita das Haus verlassen. Du bleibst oben. Du guckst von meinem Zimmerfenster aus runter. Das muss klappen. Ich muss weg.«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Anita. »Du, guck mal, die Typen da drüben unter der roten Lampe, die beobachten uns schon die ganze Zeit. Ich glaube, die machen Anstalten rüberzukommen.«
    »Los, dann lass uns nach oben verschwinden«, sagte Karin. Auf den letzten Metern vor dem Aufzug begannen sie zu laufen. Sie sahen, dass sich die Kerle an ihre Fersen hefteten. Aber in diesen Aufzug kamen keine Männer allein hinein. Zwei Portiers - bullige, kräftige Kerle - versperrten ihnen den Weg.
    »Nach oben nur mit 'nem Mädchen in Begleitung«, sagte der eine. »Und für Luden verboten. Ihr seid doch welche, oder? Also, zischt ab.«
    In ihrem Zimmer angekommen, untersuchte Karin nochmals das Telefon. Es gab keine zweite Wanze.
    »Geh du mal rüber und hol eine von deinen Perücken«, bat Karin. »Ich werde mir in der Zwischenzeit einen Flug bestellen.«
    Karin Clemens telefonierte mit Swissair und buchte einen Flug mit einer Direktmaschine. In zwei Stunden sollte die Maschine starten. Anita kehrte zurück, und die Mädchen begannen mit der Verkleidung. Um die nötige Körperfülle zu erreichen, musste sich Karin ausstopfen. Sie veränderte ihr Make-up. Aus der Ferne war sie nun von Anita Köster kaum zu unterscheiden.
    »Mensch, und was ist, wenn dir eines von den Mädchen im Aufzug begegnet?«
    »Ich muss eben vorsichtig sein. Du musst aufpassen, dass der Aufzug leer ist. Vorher ruf ich mir 'n Taxi. Das soll direkt unten am Seitenausgang halten. Dann hau ich ab.«
    »Und was wird aus mir?«
    »Sobald ich am Flughafen bin, ruf ich durch, und kannst du die Verkleidung ablegen und dich wieder nach unten stellen. Wenn sie dich fragen, dann sagst du, du weißt von nichts. Das ist doch ganz logisch, oder nicht?«
    »Für dich schon«, sagte Anita. »Aber für mich nicht.« Sie bibberte vor Furcht. Doch Karin Clemens verstand es, Anita die Angst auszureden.
    Als Karin das Taxi in den Hof fahren sah, stupste sie Anita in die Seite.
    »Es geht los. Guck raus in den Gang, ob die Luft rein ist.«
    Am Ende des Ganges schloss sich eine Tür. Doch sonst war er menschenleer. Karin trippelte in ihrer Verkleidung zum Aufzug. Als die Tür sich öffnete, kam eines der Mädchen mit einem Freier heraus. Dieses Mädchen nannte man Irmi. Aber Karin hatte kaum Kontakt mit ihr, denn Irmi war neu im Haus.
    Voll fiebriger Spannung fuhr Karin Clemens im Aufzug nach unten. Es gelang ihr, ungesehen durch die Hintertür das Haus zu verlassen und im Taxi Platz zu nehmen.
    »Zum Flughafen«, sagte sie hastig.
    Der Fahrer fuhr sie schweigend zu ihrem Ziel.
    An der Information erkundigte sich Karin nach dem Schalter der Swissair, denn dort musste sie ihr Flugticket abholen und bezahlen. Karin hatte sich eine große Sonnenbrille aufgesetzt. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete sie ihre

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