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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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es aus. Da läuft nichts mehr. Nicht die Bohne.«
    »Jetzt red' keinen Quatsch«, versuchte Karin zu beruhigen und zu trösten. »Es wird schon wieder. Du, die haben Medikamente, mit denen sie dich wieder aufbauen.«
    »Ein Gift jagt das andere«, sagte Gloria mit gebrochen klingender Stimme. »Du, außerdem ist es so, dass ich echt keine Lust mehr habe. Ich pfeife auf dieses Leben.«
    »Warum willst du dann raus?«
        »Ich will nicht hier verrecken«, sagte Lavendel-Gloria. »Sie haben die Karten offen auf den Tisch gelegt. Ich habe mir mit diesem Zeug meine Leber kaputtgemacht. Zirrhose, sagen sie. Nicht mehr zu reparieren. Eine Frage der Zeit. Ich muss raus. Kapier doch!«
    »Ich lass dich raus und lande dafür im Knast? Nein, Gloria, das funktioniert nicht. Das haut nicht hin. Du bist 'n guter Kerl. Logo. Aber das, was du von mir verlangst, kann ich für dich nicht tun.«
    »Wenn du es nicht tust, wird es eine andere tun. Irgendeine finde ich. Irgendeine macht es, und dann ...«
    »Was ist dann?«, fragte Karin, weil sich Gloria unterbrochen hatte.
    »Dann kauf ich mir 'n halbes Pfund oder noch mehr und setze mir den Goldenen Schuss!«
    »Du bist ja verrückt! Du spinnst komplett. Mensch, die haben schon andere wieder hingekriegt. So weit kann es doch mit dir noch nicht sein.«
    »Hast du 'ne Ahnung, Karin. Es ist mein letzter Wunsch, hörst du? Ich muss raus hie. Ich werde verrückt. Guck mich doch an. Gefesselt wie ein Tier. Bin ich denn nicht irgendwo noch Mensch, verdammt?«
    Sie begann an ihren Fesseln zu zerren und zu rütteln. Eine junge Schwester stürzte in das Zimmer.
    »Fräulein Frederic, beruhigen Sie sich doch!«
    »Dann gebt mir endlich was. Dann werde ich ruhig sein. Gebt mir so viel, dass ich für immer ruhig sein kann.«
    Tränen liefen ihr übers Gesicht. Karin war tief erschüttert und angerührt. Sie legte ihren Arm auf die zuckenden Schultern. Dann nahm sie Glorias nasses Gesicht in ihre Hände.
    »Ich lasse dich doch nicht im Stich. Ich komme wieder, glaub mir.«
    »Wirklich?«, fragte Gloria matt, denn die Schwester hatte ihr eine Spritze gegeben, deren Wirkung nun allmählich einsetzte.
    »Ja, ehrlich, ich komme wieder. Bestimmt! «
    Als sie hinaus auf den Gang trat, stand sie noch immer unter dem Schock dieses Ereignisses. Karin Clemens war nicht zart besaitet und hatte viel in ihrem jungen Leben gesehen. Nur so etwas hatte sie noch nicht erlebt ...
    »Ach, Fräulein?«
    »Ja, bitte«, sagte Karin und drehte sich um. Ein Mann im weißen Kittel trat auf sie zu. »Sind Sie eine Verwandte von Fräulein Frederic?«
    »Nein«, sagte Karin. »Keine Verwandte, eine Kollegin.«
    Der Arzt zog die Brauen hoch.
    »Können Sie mir sagen, wie es um Gloria steht?«
    Der Arzt schien mit seiner Antwort zu zögern. Er blickte zu Boden und betrachtete seine Schuhspitzen. Dann hob er den Kopf.
    »Es sieht nicht besonders gut aus«, sagte er. »Der lange und vor allen Dingen intensive Gebrauch der harten Droge Heroin hat die Leber von Fräulein Frederic weitgehend zerstört. Wir sehen hier kaum eine Chance.«
    »Und warum lassen Sie Gloria dann nicht laufen, wenn es sowieso keinen Zweck hat?«
    »Wir müssen Fräulein Frederic vor sich selbst schützen. Sie hegt Selbstmordpläne.«
    Da brach Karin in schallendes Gelächter aus.
    »Ich frage mich, was Sie wohl tun würden, wenn Sie dem Tod auf der Schippe sitzen? Seien Sie gnädig und lassen Sie sie gehen.«
    »Wir Ärzte haben die Aufgabe, Leben zu erhalten!«
    »Um jeden Preis?«, fragte Karin.
    »Vielleicht um jeden Preis«, antwortete er. »Sie dürfen uns glauben, dass wir alles versuchen, was in unserer Macht steht.«
    »Das ist ein berühmtes ärztliches Sprichwort«, sagte Karin beinahe höhnisch. »Wenn Sie einen finden, der mir dazu Noten schreibt, dann klimpere ich Ihnen das auf dem Klavier. Guten Tag, Herr Doktor.«
    Sie stakste den Gang hinunter. Heftig klackten ihre Absätze auf dem Linoleum.
    Als sie draußen war und an der frischen Luft stand, überkam sie mit einem Male regelrechter Katzenjammer. Schluchzend stand sie da, bis sie auf einem Wagen das gelbe Taxischild entdeckte. Sie stolperte darauf zu und ließ sich in die Polster fallen.
     

     
    Wie schon einmal gesagt, war Karin Clemens nicht zart besaitet und hatte in ihrem Leben viel mitgemacht. Sie hatte die Drogenszene gestreift, war von einem Zuhälter grün und blau geschlagen worden und hatte nackt auf Bühnen getanzt.
    Aber jetzt regte sich in ihr ein bisher unbekanntes

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