Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
Vom Netzwerk:
ausdrückt? Sie muß doch wissen,
daß auch ich Angst habe, etwas verkehrt zu machen. Catherine schälte eine
weitere Selleriestange, die sie gar nicht brauchte. Sie sehnte sich danach, ihm
in die Augen zu sehen und zu fragen: »Was bedeute ich dir, Clay?« Und wenn er
sie liebte, hätte er es doch sicher einmal gesagt.
    Letzte Nacht hatte sie ihre
Verzweiflung zueinander geführt. Aber er hatte nicht gesagt, daß er sie liebe.
Während der ganzen Monate, die sie nun zusammenlebten, hatte er nie auch nur
eine Andeutung gemacht, daß er sie liebe.
    Sie fühlten ihre gegenseitige Nähe
mit allen Sinnen. Clay sah, wie Catherine die Hände sinken ließ. Er streichelte
ihren Nacken. Catherine ließ es mit geschlossenen Augen geschehen.
    »Catherine«, sagte er heiser.
    »Clay, was letzte Nacht passiert
ist, hätte nicht geschehen dürfen«, brachte sie mühsam über die Lippen.
    Enttäuschung überwältigte ihn.
»Warum?« Er nahm ihr das Messer aus der Hand, warf es ins Becken und drehte das
Wasser ab. Dann zwang er sie, ihn anzusehen, und fragte wieder: »Warum?«
    »Weil es aus den verkehrten Gründen
geschah. Es genügt nicht, daß meine Mutter Schwierigkeiten hat und ich von dir
schwanger bin. Verstehst du das nicht?«
    »Aber wir brauchen einander,
Catherine. Wir sind verheiratet, ich möchte ...«
    Sie umfaßte plötzlich mit ihren
nassen Händen seine Wangen und fiel ihm ins Wort. »Beruhige
dich, Clay. Was letzte Nacht geschah, wird nie wieder passieren.«
    »Verdammt, ich verstehe dich einfach
nicht!« sagte er ärgerlich, nahm ihre Hände von seinem Gesicht und hielt sie
an den Oberarmen fest.
    »Du liebst mich nicht, Clay«, sagte
sie mit ruhiger Würde. »Verstehst du mich jetzt?«
    Er durchbohrte sie mit dem Blick
seiner stahlgrauen Augen und wünschte sich, er könnte ihr widersprechen. Wie
leicht es ihm fiel, sich in ihren verführerischen Augen, in der Wärme ihres
verlockenden Körpers, dem Anblick ihres schönen Gesichts, das ihm so vertraut
war, zu verlieren. Wenn er sie nur aus der Ferne betrachtete, sehnte er sich
danach, ihre Brüste zu streicheln, ihre Lippen zu küssen und ihren ganzen
Körper zu berühren. Aber konnte er sagen, daß er sie liebte? Ganz bewußt
umfaßte er mit beiden Händen ihre Brüste, als wolle er damit beweisen, daß mehr
nicht nötig war. Durch ihr Kleid hindurch konnte er spüren, wie ihre
Brustwarzen hart wurden. Sie atmete schneller und schwerer.
    »Du willst es auch«, sagte er, denn
ihr Körper verriet ihm die Wahrheit.
    »Du
verwechselst Lust mit Liebe.«
    »Ich
dachte, letzte Nacht hättest du endlich eingesehen, daß es ganz natürlich und
gesund ist, einander zu berühren.«
    »Ist das richtig, was du jetzt tust?«
    »Ja, verdammt noch mal. Fühlst du
nicht, was mit dir geschieht?«
    Gleichmütig
ertrug sie seine Berührung, und obwohl sie ihren Körper nicht daran hindern
konnte, darauf zu reagieren, verweigerte sie ihm die Befriedigung, ihre
Erregung zu zeigen. »Ich fühle es. 0 ja, ich fühle es. Stärkt es deine
Männlichkeit zu wissen, daß du mich erregst?«
    Er ließ
abrupt die Hände sinken. »Catherine, ich kann mit deiner Kälte nicht leben. Ich
brauche mehr, als du mir in unserer Beziehung zugestehst.«
    »Und ich kann ohne Liebe nicht mehr
geben. Also befinden wir uns in einem Teufelskreis, nicht wahr, Clay?« Sie sah
ihm direkt in die Augen und achtete ihn dafür, daß er nicht gelogen hatte.
»Clay, ich bin nur realistisch, weil ich nicht verletzt werden will. Es wäre
die ganzen Monate so leicht gewesen, mich von dir verführen zu lassen,
jedesmal, wenn du Lust auf Sex hattest. Du brauchst mich nur anzusehen, dann
schmelze ich dahin. Ich hätte mir einreden können, daß du mich liebst. Aber es
ist nicht wahr.«
    »Um geliebt zu werden, muß man
liebenswert sein, Catherine. Verstehst du das nicht? Du hast es nicht einmal
versucht. Du versteckst dich dauernd hinter deinem Panzer. Du kannst kein
Lächeln, keine Berührung erwidern, oder ...«
    »Clay, das habe ich nicht gelernt!«
verteidigte sie sich. »Glaubst du, diese Dinge kommen von Natur aus? Glaubst du
etwa, damit wird man geboren, wie mit der Haar- oder Augenfarbe der Eltern?
Nun, das stimmt nicht. Liebe muß man lernen. Sie wird einem von klein auf
beigebracht, ob du dir dessen bewußt bist oder nicht. Du zählst zu den Glücklichen,
die mit Liebe aufgewachsen sind. Du hast nie danach verlangt, weil du sie nie
vermißt hast. Wenn du hinfielst und dich verletzt hast, wurdest du geküßt

Weitere Kostenlose Bücher