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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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bringen,
wenn Sie wollen«, sagte Claiborne freundlich.
    »Nun, das hängt von Cathy ab.«
    Catherine hörte Clay sagen: »Catherine
kann mit mir fahren.« Sie warf ihm einen Blick zu, aber er knöpfte seinen
Mantel zu, als wäre die Entscheidung bereits gefallen.
    »Ich habe selbst ein Auto«, sagte
sie.
    »Wie du willst. Du kannst mit mir
fahren, und ich bringe dich nachher wieder hierher zurück, damit du dein Auto
abholen kannst.«
    Catherine wäre beinahe wieder in
ihre alte, ablehnende Haltung verfallen, mit der sie sich stets gegen Clays
Charme gewehrt hatte. Aber die neue Catherine gewann die Oberhand und beschloß
nachzugeben und seine Gesellschaft zu genießen, solange sich ihr die
Möglichkeit bot.
    »Einverstanden«, stimmte sie zu.
»Warum sollen wir Benzin verschwenden?«
    Mit einem Lächeln verabschiedete
sich Clay von den anderen: »Wir treffen uns dann im Restaurant.«
    Catherine fühlte Clays Hand an ihrem
Ellbogen und schmiegte sich leicht an ihn.
    Draußen heulte der Wind durch die
Straßen. Catherine spürte die Kälte auf ihren brennenden Wangen. An einer
Straßenecke mußten sie warten, bis die Ampel umschaltete, und sie spürte, daß
Clay sie ansah. Verlegen starrte sie geradeaus und schlug ihren Mantelkragen
hoch. Clay legte leicht seine Hand auf ihre Schulter, und sogar durch den
dicken Stoff hindurch jagte diese Berührung Catherine einen Schauder über den
Rücken.
    »Mein Wagen steht im Parkhaus«,
sagte Clay, nahm wieder ihren Arm und führte sie über die Straße. Bei jedem
Schritt stieß sie mit der Schulter gegen seinen Arm. Vergeblich suchte sie nach
Worten, um das angespannte Schweigen zu brechen. Sie rutschte mit ihren
hochhackigen Schuhen in einer Ölpfütze im Parkhaus aus, aber er hielt sie mit
beiden Händen fest.
    »Hast du dir weh getan?«
    »Nein. Der Winter ist wohl nicht die
richtige Zeit für hohe Absätze«, sagte sie lachend.
    Er warf einen mißbilligenden Blick
auf ihre schmalen Knöchel.
    Clay drückte den Knopf für den
Aufzug. In der engen Kabine empfand Catherine Clays Nähe noch verwirrender, und
sie wünschte sich verzweifelt, diese intime Atmosphäre, dieses lähmende
Schweigen durch oberflächliches Geplauder überbrücken zu können. Aber sie
schien ihre Zunge verschluckt zu haben.
    Clay
betrachtete die Lichtknöpfe, die die einzelnen Etagen anzeigten, und sagte
beiläufig: »Wie geht es Melissa?«
    »Sehr gut. Sie liebt ihren Babysitter. Das
junge Mädchen hat mir erzählt, wie zufrieden und glücklich Melissa bei ihr
ist.« Das Surren des Aufzug klang wie eine Kreissäge.
    »Wie geht es Jill?«
    Clay warf Catherine einen scharfen
Blick zu und zögerte einen Moment, ehe er antwortete: »Jill geht es gut.
Jedenfalls erzählt sie mir, daß sie zufrieden und glücklich ist.«
    »Und was ist mit dir?« Catherines
Herz pochte schmerzhaft. »Was erzählst du ihr?«
    Der Aufzug hielt. Die Türen öffneten
sich. Beide blieben wie erstarrt stehen, konnten die Blicke nicht voneinander
lösen. »Mein Auto steht hier rechts um die Ecke«, sagte Clay schließlich,
verwirrt über den Gefühlsaufruhr in seinem Herzen und voller Angst, etwas
verkehrt zu machen.
    »Es tut mir leid, Clay. Ich hätte
nicht fragen dürfen«, sagte sie hastig und eilte neben ihm her. »Du hast das
Recht, dich nach Melissa zu erkundigen, aber es steht mir nicht zu, nach Jill
zu fragen. Aber über dich mache ich mir Gedanken und hoffe, daß du glücklich
bist. Ich wünsche es mir so sehr.«
    Sie blieben neben der Corvette
stehen, und während er aufsperrte, sagte er: »Ich bemühe mich.«
    Auf dem Weg zum Mullion mußten
beide daran denken, wie er sie zum erstenmal dorthin gefahren hatte. Catherine
kam es plötzlich sehr kindisch vor, daß sie miteinander so befangen umgingen.
    »Denkst du auch an das letzte Mal,
als wir dorthin fuhren?« fragte sie.
    »Ich wollte
es nicht erwähnen.«
    »Wir sind
keine Kinder mehr, Clay. Wir sollten mit der Situation wie zwei erwachsene
Menschen fertig werden.«
    »Du hast dich sehr verändert, Catherine. Vor einem
halben Jahr hast du dich dagegen gesträubt, mit mir dorthin zu fahren.«
    »Damals
fühlte ich mich bedroht.«
    »Und jetzt
hast du keine Angst mehr?«
    »Wie soll ich deine Frage verstehen?
Willst du wissen, ob ich Angst vor dir habe?«
    »Deine Abwehr galt nicht immer mir.
Du hast gegen andere Dinge, gegen die Umstände und deine eigenen Ängste gekämpft.
Du bist mit den Anforderungen gewachsen und hast vieles abgelegt.«
    »Ja, das
glaube ich

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