Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
Vom Netzwerk:
immer noch nicht
sagen, wo sie ist?« Er sah sie beschwörend an. Bobbi fand es außerordentlich
schwer, seiner Bitte nicht nachzukommen.
    »Nein. Ich
habe ihr mein Wort gegeben.«
    »Nun gut. Ich will nicht, daß du
meinetwegen wortbrüchig wirst. Aber willst du etwas für mich tun? Willst du
Catherine sagen, daß sie, falls sie irgend etwas braucht – was auch immer es
ist – es mich wissen läßt? Sag ihr, daß ich gern mit ihr reden möchte, daß es
wichtig ist, und frag sie, ob sie mich morgen abend zu Hause anrufen kann. Auf
diese Weise braucht sie ihren Aufenthaltsort nicht preiszugeben.«
    »Ich richte
alles aus, aber ich glaube nicht, daß sie anrufen wird. Sie ist dickköpfig –
fast so dickköpfig wie ihr Vater.« Clay blickte in seine Tasse. »Sie ...« Er
schluckte und sah besorgt auf. »Sie hat doch nicht abgetrieben?«
    »Nein, das
hat sie nicht.«
    Von seinen
Schultern schien eine Last genommen zu sein.
    Als Catherine an jenem Abend ans
Telefon kam, sagte Bobbi: »Clay hat mich besucht.«
    Catherines Herzschlag setzte für
eine Sekunde aus. »Du hast ihm doch nichts erzählt, oder?«
    »Nein. Ich habe nur seine Verletzung
bewundert. Dein Dad hat ihn nicht geschont.«
    Am liebsten
hätte Catherine gefragt, wie es ihm ging. Doch statt dessen sagte sie
beiläufig: »Er kam doch nicht, um dir seine Kriegsverletzungen zu zeigen. Was
wollte er?«
    »Wissen, wo du bist. Er will mit dir reden.«
    »Worüber?«
    »Was glaubst du wohl? Catherine, er
ist gar nicht so übel. Er hat sich nicht einmal beklagt, daß er
zusammengeschlagen wurde. Er scheint sich über dein Wohlergehen wirklich Sorgen
zu machen und möchte gern für das Kind und deinen Unterhalt zahlen. Das ist
alles.«
    »Na und?«
    »Okay,
okay! Ich überbringe doch nur die Nachricht. Er möchte, daß du ihn heute abend
zu Hause anrufst.« Catherine schwieg. Sie sah nur zu deutlich sein Elternhaus
vor sich. Diesen Luxus, diese Geborgenheit. Eine Schwäche überkam sie, aber sie
widerstand ihr.
    »Catherine,
hast du mich verstanden?«
    »Das habe
ich.«
    »Und wirst
du ihn anrufen?«
    »Nein.«
    »Aber er hat gesagt, er müsse etwas
mit dir besprechen.« Bobbi fügte in überredendem Ton hinzu: »Hör zu, Catherine.
Er hat Eindruck auf mich gemacht. Erst glaubte ich, er wollte mir deinen
Aufenthaltsort entlocken, aber das hat er überhaupt nicht probiert. Er sagte,
wenn du ihn anrufen würdest, könntest du dein Geheimnis bewahren.«
    »Wie
großzügig und anständig.«
    »Ich will dir nicht in den Rücken fallen, aber ich
glaube, das ist er.«
    »Was?
Großzügig und anständig?«
    »Ja. Er macht sich wirklich Sorgen
um dich. Ich habe ihn ganz anders eingeschätzt. Ich fange sogar an, mich zu
fragen, was Stu in Clays Lage tun würde. Wahrscheinlich hätte er schon die
Stadt verlassen. Warum gibst du Clay nicht eine Chance?«
    »Das kann ich nicht. Ich will sein
Mitgefühl nicht, und ich rufe ihn auch nicht an. Das führt zu nichts.«
    »Catherine,
bist du sicher, daß du das Richtige tust?«
    »Bobbi ... bitte.«
    »Er hat
doch Geld. Warum profitierst du nicht davon?«
    »Du klingst wie mein Vater!«
    »Okay, Catherine. Es ist dein Kind.
Ich habe getan, worum er mich gebeten hat. Ich habe dir alles ausgerichtet. Ruf
ihn heute abend zu Hause an. Mehr kann ich nicht für dich tun. Und wie geht es
dir?«
    »Ziemlich gut. Es ist nicht übel
hier. Außerdem gibt's keine Männer, was sehr positiv zu werten ist.«
    »He, Catherine, so weit darfst du
wirklich nicht gehen. Nicht alle Männer sind wie dein Vater. Clay Forrester,
zum Beispiel, ist das genaue Gegenteil.«
    »Bobbi, ich habe den Eindruck, daß
du ins feindliche Lager überläufst.«
    »Das stimmt
nicht. Aber ich kann die Lage jetzt besser beurteilen, da ich beide Seiten
kenne. Ich stehe immer zu dir, aber ich meine, du solltest ihn wenigstens
anrufen.«
    »Den Teufel werde ich tun! Ich will weder Clay Forrester noch sein
Geld!«
    »Gut, gut. Ich verschwende keine
Zeit mehr, um mit dir darüber zu diskutieren, denn du änderst deine Meinung ja
doch nicht.«
    Während des Gesprächs war es
Catherine völlig entgangen, daß drei Mädchen in die Küche gekommen waren, von
wo aus sie ihr Telefonat mit anhören konnten. Als sie aufgelegt hatte, eilte
sie in ihr Zimmer. Bobbis Worte setzten ihr mehr zu, als sie sich eingestehen
wollte. Es wäre so einfach, Clays moralische und finanzielle Hilfe zu
akzeptieren, aber dann hätte er auch Einfluß auf sie, und das wollte sie um
jeden Preis vermeiden. Es

Weitere Kostenlose Bücher