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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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sprach,
ergriff er die Gelegenheit beim Schopf. »Hallo, Bobbi.«
    »Hallo,
Clay.«
    Die beiden
musterten sich wachsam.
    »Was gibt's
Neues?«
    »Nichts.«
    Verdammt, dachte Clay, ich muß sie
direkt fragen. Er warf schnell einen Blick zu Jill hinüber, um sicherzugehen,
daß sie auch nichts hören konnte.
    »Hast du
was von deiner Cousine gehört?«
    »Ja,
heute.«
    »Wie geht's
ihr?«
    »Gut. So
wie immer.« Clay sah wieder nervös zu Jill hin. »Sie hat mich nicht angerufen.«
    »Ich habe
ihr alles ausgerichtet.«
    »Könntest
du sie noch einmal bitten?«
    »Sie will
dich nicht anrufen.«
    Jemand
stupste Bobbi in den Rücken, so daß sie nun noch näher bei Clay stand. Er
nutzte die Gelegenheit und flüsterte: »Es gibt gravierende Probleme. Ich muß
mit ihr reden.« Aber da trat Jill auf Clay zu und legte ihm ihre manikürte Hand
auf den Arm. Es gibt Menschen auf dieser Welt, denen es einfach zu gut geht,
dachte Bobbi. Und andere haben nie Glück. »Ich sag Catherine, daß du sie grüßen
läßt, Clay!« Er warf ihr einen bitterbösen Blick zu, entgegnete aber höflich:
»Ja, tu das.«
    Als Jill und Clay gegangen waren,
fragte Stu: »Was soll das alles?«
    »Ach, nichts. Wir machten Clay doch
letzten Sommer mit Catherine bekannt. Erinnerst du dich nicht?«
    »Ja. Stimmt.« Dann nahm er ihren
Ellbogen und sagte: »Komm, wir holen uns neue Drinks.«
    Clay und Jill fuhren zum Interlaken Country Club, dem
auch ihre Eltern angehörten und in dem sie schon viele schöne Stunden verbracht
hatten. Das Restaurant war halb leer; einige Paare tanzten zu den Klängen einer
Combo. Man gab ihnen einen Fenstertisch in einer Ecke mit Blick über den
malerisch angelegten Golfplatz.
    Eine Weile saßen beide schweigend
da. Clay starrte aus dem Fenster, während Jill den Wein in ihrem Glas kreisen
ließ. Schließlich eröffnete Jill das Gespräch.
    »Und wer ist Catherine?« Sogar als
Jill diese Frage stellte, bewies sie Klasse, denn ihrer Stimme fehlte jeder
anklagende Unterton.
    Nach kurzer Überlegung antwortete
Clay: »Bobbis Cousine.« Jill hob das Glas an ihren Mund und murmelte: »Hm ...«
Dann fügte sie hinzu: »Hat sie etwas mit deiner augenblicklichen schlechten
Laune zu tun?«
    Clay blieb
nachdenklich; er schien meilenweit entfernt. »Was ist denn da draußen so
interessant?«
    Mit einem Seufzer sah er sie an,
stützte seine Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf auf seine verschränkten
Hände. Dann sagte er so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnte: »Verdammt.«
    »Du solltest eigentlich darüber
reden, Clay. Wenn es um diese Catherine geht, habe ich ein Recht, es zu
erfahren. Es geht doch um sie, nicht wahr?«
    Er sah sie mit einem gequälten
Ausdruck in den Augen an, doch anstatt ihre Frage zu beantworten, stellte er
eine: »Liebst du mich, Jill?«
    »Ich glaube nicht, daß das Thema
unserer Unterredung ist.«
    »Beantworte trotzdem meine Frage.«
    »Warum?«
    »Weil ich mir in letzter Zeit viele
Fragen gestellt habe. Liebst du mich?«
    »Es könnte
sein. Ich weiß es nicht genau.«
    »Ich habe mir dieselbe Frage
gestellt. Auch ich weiß nicht genau, ob ich dich liebe. Aber ich glaube es.«
    »Das klingt nicht gerade romantisch,
Clay.« Sie lachte leise. »Eher nüchtern.«
    »In dieser Stimmung war ich auch
vergangene Woche. Ich habe meine Gefühle sozusagen seziert.« Er lächelte sie
traurig an.
    »Du hast
unsere Beziehung seziert?«
    Er nickte, betrachtete das Muster
des Tischtuchs und dann Jills Gesicht. Jill war ein zehnkarätiger Diamant. Sie
paßte in diese luxuriöse Umgebung; Catherine Anderson würde niemals hierher
passen.
    »Du bist so schön, daß es schon
absurd ist«, sagte Clay mit einem seltsam schmerzlichen Unterton.
    »Danke. Aber heute abend scheint das
für dich nicht viel Bedeutung zu haben, so wie du es gesagt hast.«
    Er schwieg und kaute an seiner
Unterlippe. Eine Angewohnheit, die ihr sehr vertraut war.
    »Ich kann
nicht den ganzen Abend warten, bis du dich schließlich zum Reden entschließt.
Nicht ich wollte mich an diesem Wochenende mit meinem Studium beschäftigen.«
»Ich ebenfalls nicht«, gestand Clay. »Das habe ich nur als Ausrede benutzt. Ich
wollte dich nicht sehen.«
    »Deshalb
hast du mich also so schlecht behandelt?«
    »Nein. Deshalb nicht. Ich wollte mich
selbst bestrafen.«
    »Warum?«
    »Wegen des
vierten Juli.«
    Jill ging ein Licht auf. Sie konnte
sich gut an den Streit erinnern, den sie an jenem Tag gehabt hatten.
    »Und du bist an dem Abend mit
Catherine

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