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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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hupte laut.
    »Du fährst
wie ein Verrückter«, sagte sie kühl.
    »So fühle
ich mich auch.«
    »Dann laß
mich bitte aussteigen.«
    »Erst, wenn wir da sind, wo diese
verdammte Party stattfindet«, entgegnete er. Er wußte, daß er ekelhaft war,
konnte aber nichts dagegen tun.
    »Seit wann
hast du dir denn angewöhnt zu fluchen?«
    »Seit vier Tagen.«
    »Clay, fahr um Himmels willen
langsamer, ehe du einen Unfall verursachst.«
    Er fuhr
langsamer.
    »Hast du
getrunken?«
    »Noch
nicht!« bellte er.
    »Aber du
willst trinken?«
    »Vielleicht.«
    Jill betrachtete sein Profil, die
energische Kinnlinie, seinen zusammengepreßten Mund. »Ich glaube nicht, daß ich
diesen Clay Forrester kenne«, sagte sie leise.
    »Nein, den kennst du nicht.« Er
starrte auf die Straße. »Und ich auch nicht.«
    »Das hört
sich nach ernsthaften Problemen an.«
    Er schwieg.
    »Willst du
darüber reden?« fragte sie.
    Schließlich sah er sie an und
dachte: Mein Gott, wie schön sie ist. Und außerdem beherrscht, intelligent,
leidenschaftlich und sogar etwas gerissen. Das liebte er an ihr. Und noch mehr
die Tatsache, daß sie diese Eigenschaften nie verbarg. Oft neckte sie ihn
damit, daß er tun würde, was auch immer sie von ihm verlangte, wenn sie nur
ihren Körper und Charme einsetzte. Was meistens stimmte.
    »Was würdest du sagen, wenn ich
zugäbe, daß ich Angst habe, darüber zu sprechen?«
    »Nun, seit diesem Geständnis fährst
du wenigstens vernünftiger.«
    Er tätschelte ihren Handrücken.
»Willst du wirklich auf diese Party?«
    »Ja. Ich trage diesen todschicken
Sweater und den dazu passenden Rock, und du hast es nicht einmal bemerkt. Wenn
du mir schon keine Komplimente machst, wird es jemand anders dort tun.«
    »Gut«, sagte er und fuhr zu den Alcorn
Apartments, wo die Party schon in vollem Gang war, als sie hinkamen. In der
Wohnung herrschte ein fürchterliches Gedränge; es war laut und stickig. Jill
nahm Clay bei der Hand und bahnte ihnen einen Weg durch die Menge in die Küche,
in der man eine Bar improvisiert hatte. Dahinter stand ein Typ namens Eddy.
»Hallo, Jill. Hallo, Clay. Was wollt ihr trinken?«
    »Clay braucht was Starkes heute
abend, Eddy. Mix ihm was zusammen.«
    Kurz darauf gab Eddy Clay ein Glas
mit einer Flüssigkeit, die die Farbe von dünnem Kaffee hatte. Clay nippte davon
und wußte, daß er nach drei solchen Drinks am Boden liegen würde. Jill trank
etwas Leichteres. Sie betrank sich nie, dazu war sie zu intelligent.
    Aber Clay gefiel ihr heute abend gar
nicht, was sie ihm auch sagte.
    »Wenn du alles wüßtest, würde ich
dir noch weniger gefallen«, lautete seine Antwort. »Ich brauche dich heute
abend, Jill. Laß uns irgendwo anders hingehen.«
    »So habe
ich dich noch nie erlebt, Clay.«
    Er schwieg und nahm einen großen
Schluck aus seinem Glas. »Dir wird schlecht, wenn du so weitertrinkst.«
    »Gut.«
    »Dann gehen wir. Aber keinen Sex
heute abend, hast du mich verstanden?«
    Er sah sie
geistesabwesend an.
    »Was dich
auch quält, laß uns darüber reden.«
    »In Ordnung«, sagte er, nahm ihr das
Glas aus der Hand und stellte es auf einem Tisch ab. Ohne ein weiteres Wort
packte er Jill beim Handgelenk und drehte sich zum Gehen um. Auf halbem Weg zur
Tür rief jemand: »He, Clay, warte!« Er entdeckte das gerötete Gesicht von Stu,
der sich mit erhobenen Armen – in jeder Hand einen Drink – durch die Gäste kämpfte. Stu brüllte über seine
Schulter zurück: »Komm, Honey. Ich will nur kurz mit Clay reden.«
    Endlich trafen sich die beiden Paare
mitten in der Menge. »Clay, willst du schon gehen?«
    »Was hast
du gesagt, Stu?«
    »Ich hab dich die ganze Woche nicht
gesehen. Dad möchte gern wissen, ob du mit deinem Vater nächstes Wochenende zur
Rebhuhnjagd kommst.«
    Die beiden diskutierten Jagdpläne,
während sich Jill mit Bobbi unterhielt. Die Mädchen kannten sich nur
oberflächlich.
    Doch jetzt unterzog Bobbi Jill
Magnusson einer kritischen Prüfung. Sie registrierte alles:
Jills teure Kleidung, ihr engelhaftes, von schulterlangem, braunem Haar umrahmtes
Gesicht und die nonchalante Geste, mit
der Clay seinen Arm um ihre Taille gelegt hatte, während er mit Stu sprach.
Wenn je zwei Menschen füreinander geschaffen waren, dann diese beiden, dachte
Bobbi. Und noch ein Gedanke kam ihr plötzlich: Catherine paßt nicht in diese
Gesellschaftsschicht! Clay war sich Bobbis Anwesenheit nur zu bewußt, auch wenn
er Stu gegenüber Aufmerksamkeit heuchelte. Als dann jemand mit Jill

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