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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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Vision, daß ihre Befürchtungen Wahrheit geworden waren: Ihr Vater
hatte sich an ihrer Mutter gerächt.
    »Ist Mom
...«
    »Nein, nein – es geht ihr gut. Es
dreht sich um Clay. Dein Vater hat ihn in seinem eigenen Haus zusammengeschlagen.«
    »Was?«
    »Ja. Er verschaffte sich gewaltsam
Eintritt und verprügelte ihn. Dann kam die Polizei und steckte deinen Alten ins
Gefängnis.«
    »0 nein«,
sagte Catherine.
    »Ich dachte
mir, daß du das wissen solltest.«
    Catherine
fragte zögernd: »Ist ... ist Clay verletzt?«
    »Ich weiß es nicht. In der Zeitung
steht nichts davon. Du kannst den Artikel ja lesen.«
    »Hast du
mit meiner Mutter gesprochen?«
    »Es geht ihr gut. Ich war gestern
abend da. Es hörte sich an, als sei sie glücklich, daß du aus dem Haus bist.
Ich hab ihr gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen und daß du ihr schreiben
würdest.«
    Ehe Bobbi auflegte, sagte sie noch
etwas, was sie eigentlich nicht hatte erwähnen wollen.
    »Clay rief mich an und fragte, wo du
bist. Ich habe gelogen.« Eine Weile herrschte Schweigen, dann sagte Catherine:
»Danke.«
    Sie fand den Artikel in der Minneapolis
Tribune und las ihn mehrmals, wobei sie sich die Szene vorzustellen
versuchte, was ihr sehr gut gelang. Schuldgefühle überkamen sie. Hätte sie
Clays Geld angenommen, würde ihr Vater seine Familie und ihn nicht mehr
belästigen. Doch dann sagte sie sich, daß Mr. Forrester Anwalt sei und Anzeige
gegen Herb Anderson erstatten konnte, was er mehr als verdiente. Bei diesem
Gedanken mußte sie lächeln.
    Bobbi war nicht überrascht, als Clay
Forrester am nächsten Tag vor
ihrer Haustür stand.
    Er sagte
ohne Umschweife: »Ich muß mit dir reden.«
    »Sicher.
Aber es bringt nichts.«
    »Du weißt
doch, wo sie ist, nicht wahr?«
    »Vielleicht.
Wer will das wissen? Ihr Vater?«
    »Nein.
Ich.«
    »Da kommst
du zu spät, Clay.«
    »Hör zu.
Können wir nicht irgendwo eine Tasse Kaffee zusammen
trinken?«
    Sie sah ihn kurz an, zuckte dann die
Schultern und antwortete: »Ich hole mir nur eine Jacke.«
    Die Corvette stand vor der Tür. Sie
betrachtete den Wagen und wunderte sich wieder über Catherines Dummheit, daß
sie die Situation nicht ausnutzte. Wäre sie – Bobbi – an ihrer Stelle, wüßte
sie schon, was sie zu tun hätte.
    Die beiden fuhren in ein kleines
Restaurant und bestellten Kaffee. Clay wirkte besorgt. Zwei Pflaster klebten in
seinem Gesicht.
    »Er hat
dich ja schön zugerichtet«, sagte Bobbi.
    Clay nippte an seinem Kaffee und sah
sie über den Rand seiner Tasse an. »Er ist nicht gerade das, was ich mir unter
einem Schwiegervater vorstelle.«
    »Also, was
willst du von Catherine?«
    »Hör zu. Es gibt da Dinge, in die
ich nicht gern hineingezogen werden möchte. Doch als erstes möchte ich ihr Geld
geben, damit ihr
Vater mich in Ruhe läßt. Er wird nicht aufhören, bis er ein paar Scheine
gesehen hat, aber ihm will ich sie nicht geben. Ich möchte für ihren Unterhalt
aufkommen und die Krankenhausrechnung bezahlen. Weißt du, wo sie ist?«
    »Und
wenn ich es weiß?« fragte sie herausfordernd. Er sah sie an, lehnte sich dann
zurück und spielte mit seiner Tasse. »Vielleicht habe ich die Prügel verdient.
Ist es das, was du denkst?«
    »Kann schon
sein. Ich mag sie sehr.«
    »Hat sie dir erzählt, daß ich für
ihren Unterhalt aufkommen will?«
    »Sie hat mir auch erzählt, daß du
ihr Geld für eine Abtreibung geben wolltest.« Da er schwieg, sprach Bobbi
weiter.
    »Angenommen, sie läßt jetzt gerade
abtreiben?« Bobbi betrachtete ihn prüfend und entdeckte in seinem Gesicht
genau das, was sie erhofft hatte: Angst. Sie fügte ironisch hinzu: »Quält dich
dein Gewissen, Clay?«
    »Ja, es quält mich, verdammt noch
mal! Wenn du glaubst, daß ich sie nur sehen will, um mir ihren Alten vom Hals
zu schaffen, hast du unrecht.« Er schloß die Augen, rieb kurz über seinen
Nasenrücken und murmelte dann: »Himmel, ich kann sie nicht vergessen.«
    Bobbi betrachtete ihn prüfend. Trotz
seiner Verletzung sah er außerordentlich gut aus – und besorgt. Etwas in Bobbi
wurde weich.
    »Ich weiß nicht, warum ich dir das
sage, aber es geht ihr gut. Sie hat ihre Pläne verwirklicht, und sie wird
durchhalten. Catherine ist ein starker Mensch.«
    »Das habe ich gemerkt, als ich
neulich mit ihr sprach. Die meisten Mädchen würden in einer solchen Situation
nur die Hand aufhalten, aber sie nicht.«
    »Sie hat ein hartes Leben gehabt und
weiß, wie man ohne fremde Hilfe zurechtkommt.«
    »Und du willst mir

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