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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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war für
mich wichtig, Jill.«
    Sie entzog
ihm langsam ihre Hand und nahm ihre Tasche. »Ich erzähle dir, was aus der
Geschichte geworden ist, Jill.«
    »Ja, tu das. Und ich erzähle dir, wann meine
Raumfähre zum Mond fliegt.«
    Dieses Mal passierte es so schnell, daß
Clay nicht im geringsten vorbereitet war. Als er vor seinem Elternhaus aus dem
Wagen stieg, stürzte sich eine schattenhafte Gestalt auf ihn, schleuderte ihn
gegen den Kotflügel und schlug ihn zusammen.
    Als er am Boden lag, hörte er eine
krächzende Stimme: »Das ist von Anderson. Das Mädchen ist nach Omaha geflohen.«
Dann lief der Mann in der Dunkelheit der Nacht davon.
    Als Bobbi am nächsten Abend anrief, klang
ihre Stimme atemlos. »Ich hab ihn gestern auf der Party getroffen, Catherine.
Er fragte wieder nach dir und sagte, es sei wirklich wichtig. Er müsse mit dir
reden.«
    »Was würde das schon nützen? Ich
will ihn nicht heiraten und brauche sein Geld ebensowenig.«
    »Ach! Du bist derartig borniert! Was
kann das denn schaden?«
    Doch im selben Augenblick ging Marie
durch die Halle. Catherine drehte sich zur Wand um, doch sie befürchtete, daß
Marie den letzten Satz gehört hatte. Ruhig sagte sie: »Ich möchte, daß er
glaubt, ich hätte die Stadt verlassen.«
    Jetzt klang Bobbis Stimme ärgerlich:
»Meiner Meinung nach bist du ihm das schuldig. Wenn du schon glaubst, daß du
ihn nicht brauchst, vielleicht braucht er dich. Hast du das jemals in Betracht
gezogen?«
    Am anderen Ende der Leitung
herrschte lange Schweigen. Diese Überlegung hatte Catherine noch nie
angestellt. Plötzlich war sie es leid, überhaupt an Clay Forrester zu denken.
Ihre eigenen Probleme wuchsen ihr bereits über den Kopf; sie wollte nicht auch
noch mit Clays belastet werden. Sie seufzte und ließ ihre Stirn gegen die Wand
sinken.
    Dann sagte Bobbi ruhig: »Ich glaube,
er hat deswegen große Probleme, Catherine. Welche, weiß ich nicht genau, weil
er nicht darüber redet.«
    »Ich will nichts davon hören! Seine
Probleme gehen mich nichts an! Ich muß auch mit meinen allein fertig werden.«
Wieder herrschte langes Schweigen, bis Bobbi eine Bernerkung machte, die
Catherine tagelang beschäftigen sollte. »Catherine, ob du es nun wahrhaben
willst oder nicht, ich glaube, daß eure Probleme dieselben sind.«

6
    Die weitgezogene Schleife des
Mississippi teilt den Campus der Universität von Minnesota in eine westliche
und eine östliche Hälfte. Es war ein strahlender Herbsttag mit blauem Himmel,
und das Laub an den Bäumen hatte sich braungolden verfärbt. Überall herrschte
Aktivität, denn die Ferien standen bevor.
    Als Catherine an einem sich
küssenden Paar vorbeiging, schaute sie schnell zur Seite. Irgendwie schien die
Last der Bücher, die sie trug, durch diesen Anblick schwerer geworden zu sein.
    Auch Clay war gerührt, als er ein
junges Mädchen und einen jungen Mann sah, die sich küßten. Seine Gedanken
wanderten zu Catherine. Seit kurzem sah er sich jedes Mädchen mit blondem Haar
zweimal an.
    Verdammt, Forrester, schlag sie dir
aus dem Kopf!
    Doch dann entdeckte er eine schlanke
Gestalt mit schmalen Hüften, die in einiger Entfernung vor ihm ging. Absurderweise
geriet er in Panik und lief hinter ihr her. Das Mädchen stand jetzt am
Straßenrand und wartete auf eine Gelegenheit, die Straße überqueren zu können.
    Clays Herz klopfte wild.
»Catherine?« rief er.
    Sie hörte ihn offensichtlich nicht,
sondern ging weiter, da der Verkehrslärm zugenommen hatte. Doch da stand er
schon neben ihr, ergriff ihren Ellbogen und drehte sie zu sich um. Ihre Bücher
fielen auf die Erde.
    »He, was soll das ...« fing sie an
und bückte sich, um ihre Bücher aufzuheben. Und dann blickte sie auf. Clay
Forrester stand vor ihr. Er keuchte; vor Überraschung hatte er den Mund
geöffnet.
    Catherine starrte ihn an; ihr Magen
krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    »Catherine? Was tun Sie hier?«
Wieder griff er nach ihrem Ellbogen und half ihr auf. Sie starrte ihn immer
noch an und versuchte, das Bedürfnis zu unterdrücken, einfach fortzulaufen.
Ihr Herz klopfte, und die Bücher lagen vergessen auf dem Bürgersteig. »Heißt
das, Sie waren die ganze Zeit hier und haben die Universität besucht?« fragte
er erstaunt und hielt sie noch immer am Ellbogen fest, als hätte er Angst, sie
würde sich in Luft auflösen.
    »Catherine,
warum haben Sie nicht angerufen?« Sie bückte sich, weil sie ihre Bücher
aufheben wollte. Er half ihr. Sie riß sie ihm aus den Händen, stand auf

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