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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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ausgegangen?« fragte Jill.
    »ja.«
    »Und?«
    »Sie ist
schwanger.«
    Jills Haltung war bemerkenswert. Sie
atmete hörbar ein, und ihr ganzer Körper versteifte sich kurz. Doch als sie
Clays Blick auf sich fühlte, entspannte sie sich sofort wieder. Dann hob sie
den Kopf und fragte: »Ist das der Grund für deine Verletzungen, die ich
taktvollerweise bisher nicht erwähnt habe?«
    Er nickte. »Das war ihr Vater.« Er
trank und schaute dann wieder aus dem Fenster.
    »Ich übergehe die offensichtliche
Frage«, sagte Jill mit leichter Bitterkeit, »da du mir sicherlich nicht
dieses Geständnis gemacht hättest, ohne vorher die Situation zu klären. Wirst
du sie heiraten?«
    Dieses Mal atmete Clay hörbar ein.
Trotz seiner lässigen Pose war er innerlich ein Nervenbündel.
    »Du hast meine Frage noch nicht
beantwortet. Ob du mich liebst oder nicht.« Er sah ihr in die Augen und merkte,
daß sie ebenso litt wie er.
    »Nein. Das
habe ich nicht.«
    »Ist das jetzt ...« er suchte nach
dem passenden Wort, » ...überflüssig geworden?«
    »Ja.
Wahrscheinlich.«
    Daraufhin
starrten beide in ihre Gläser; beiden war schmerzhaft bewußt, daß ihnen in
dieser Situation die Worte fehlten. »Ich weiß nicht, ob ich sie heirate. Ich
stehe ziemlich unter Druck.«
    »Den ihre
Eltern machen?«
    Er lachte nur kläglich. »Ach, Jill, das
alles ist unglaublich komisch. Du kannst gar nicht wissen, wie unglaublich komisch
das alles ist.«
    »Sicher. Ha
... ha ... ha ... Bin ich nicht auch komisch?« Er griff nach ihrer Hand. »Jill,
es ist nun einmal passiert. Wir hatten einen ziemlich heftigen Streit damals.
Stu und Bobbi machten mich mit ihr bekannt. Zum Teufel, ich weiß auch nicht
mehr.«
    »Und du hast sie geschwängert, weil
du mit mir einen Hausstand gründen wolltest, während ich noch nicht bereit war,
das Hausmütterchen zu spielen. Wie ritterlich von dir!« Sie entzog ihm ihre
Hand.
    »Ich wußte, daß du mit Bitterkeit
reagieren würdest. Etwas anderes verdiene ich auch nicht. Das alles ist ein
schrecklicher Irrtum. Ihr Vater ist ein Verrückter, der alles kurz und klein
schlägt. Aber glaub mir, sie will ebensowenig mit mir zu tun haben wie ich mit
ihr. Doch es gibt gewisse Umstände, die mich vielleicht zwingen könnten, sie
heiraten zu müssen.«
    »Oh, da wird sie aber entzückt sein, daß du sie heiraten
mußt! Welches Mädchen wäre das nicht.«
    Er seufzte und dachte wütend:
Weiber! »Von allen möglichen Seiten wird Druck auf mich ausgeübt.«
    »Will dein Vater dich nicht mehr in
seine Kanzlei aufnehmen?«
    »Du hast es erraten. Aber nicht nur
Dad macht Druck. Meine Mutter läuft rum, als wären ihr alle Felle davongeschwommen, und zu allem Überfluß droht
Catherines Vater, die Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn das geschieht,
ist meine Zulassung in Gefahr. Um die Geschichte noch mehr zu komplizieren, ist
Catherine von zu Hause weggelaufen.«
    »Weißt du,
wo sie ist?«
    »Nein. Aber
Bobbi weiß es.«
    »Du kannst also mit ihr Kontakt
aufnehmen, falls du das willst.«
    »Ich glaube
schon.«
    »Aber das
willst du nicht?«
    Er seufzte und griff wieder nach
ihrer Hand. »Jill, mir bleibt nicht viel Zeit. Alle sitzen mir im Nacken. Es
tut mir leid. Alles tut mir leid. Aber ich möchte wissen, welche Gefühle du mir
entgegenbringst. Ich möchte wissen, ob du mich noch heiraten willst, wenn ich
mein Leben wieder in Ordnung gebracht habe.«
    Sie verlor etwas von ihrer Haltung
und wandte schnell den Kopf ab, als Tränen in ihre Augen traten. Mit zitternder
Stimme sagte sie: »Ich verfluche dich, Clay Forrester. Eigentlich sollte ich
dir eine knallen.«
    Er spürte,
wie tief verletzt sie war.
    »Jill, du kennst mich. Du weißt, was
ich für unser Leben geplant habe. Wenn das doch nicht passiert wäre!«
    »Ach, Clay. Mein Herz ... du hast
mir das Herz gebrochen. Was erwartest du denn von mir?«
    »Sag, was du fühlst, Jill.« Er
streichelte ihre Hand, während sie ihn schmerzerfüllt ansah.
    »Das fragst
du mich zu spät, Clay.«
    Er küßte die Innenfläche ihrer Hand.
Dann flüsterte er: »Mein Gott, wie schön du bist.«
    Sie schluckte. »Das bist du auch.
Das ist unser Fluch. Wir sind zu schön. Doch die Leute sehen nur die Fassade,
nicht unsere Qualen, unsere Fehler.«
    »Jill, es tut mir leid, daß ich dir
weh getan habe. Ich liebe dich.«
    »Es ist besser, wenn du nicht mehr
mit mir rechnest, Clay.«
    »Verzeihst du mir, daß ich gefragt habe?«
    »Nein. Das
kannst du nicht von mir verlangen.«
    »Es

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