Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
Vom Netzwerk:
willst du das
bewerkstelligen? Du kannst doch schlecht deine Mutter einladen und ihn nicht.«
    »Falls er
dabei ist, wird er sich wieder unmöglich aufführen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie wir das
verhindern könnten.« »Clay!« sagte sie ungläubig.
    »Was soll
das nun wieder heißen – Clay ?«
    »Du bist wohl mit diesem ganzen
Zirkus einverstanden, wie? Du bürdest deiner Mutter die ganze Arbeit auf und
die Kosten, obwohl wir nur pro forma heiraten.«
    »Wenn sie das tun will, laß sie. Sie
liebt es, solche > kleinen gesellschaftlichen Veranstaltungen < auszurichten, wie sie es nennt. Wem tut das schon weh?«
    »Mir! Ich komme mir schon wie eine
Diebin vor. Ich will deine Eltern nicht mehr als unbedingt nötig belügen.«
»Catherine, ich glaube, du solltest die Dinge unter dem richtigen Aspekt sehen.
Die Hochzeit wird wahrscheinlich weniger kosten als einer der Ringe meiner
Mutter. Warum soll sie nicht ihren Spaß haben?«
    »Weil es
unehrlich ist«, antwortete sie dickköpfig. Er wurde ärgerlich. »Die Hochzeit
wurde beschlossen, und meine Eltern haben sie akzeptiert. Jetzt möchten sie,
daß dieses Ereignis angemessen gefeiert wird. Wird nicht deshalb dieser Tag
festlich begangen?«
    »Nein, weil er eine lebenslange
gegenseitige Verantwortung zwischen Mann und Frau bedeutet.«
    Doch Clay spürte, daß es noch
tiefere Gründe für Catherines Weigerung gab. »Du haßt diese Zurschaustellung
unseres Reichtums, nicht wahr? Denn du verachtest die Reichen.«
    »Ja. Ich gebe
es zu, das ist einer der Gründe, warum ich gegen die Feier bin. Aber deine
Eltern entsprechen so gar nicht dem Bild, das ich mir von ihnen gemacht hatte.«
    »Dann magst
du sie also?« fragte Clay ziemlich bitter, denn ihn hatte sie nicht in ihr
positives Urteil mit einbezogen. »Ich respektiere sie«, antwortete Catherine
wahrheitsgemäß. »Und allein diese Tatsache ist für mich etwas Neues.«
    »Kannst
du dann nicht auch die Wünsche meiner Mutter respektieren?«
    Catherine seufzte. »Himmel, ich weiß
es nicht. Ich .., ich habe Angst davor, das ist alles. Ich habe keine Erfahrung
mit solchen ... solchen gesellschaftlichen Veranstaltungen.«
    »Aber Mutter hat
sie. Laß dich von ihr führen. Ich glaube, daß ihr beide gut miteinander
auskommt, wenn ihr euch besser kennengelernt habt.«
    Wieder fühlte sich Catherine in die
Enge getrieben, diesmal durch Clays offensichtlichen Wunsch, seinen Eltern
alles recht zu machen. Doch die ganze Angelegenheit war ja nichts als eine
Komödie, und sie brauchte nur ihre Rolle darin zu spielen. Es ist nichts als
ein Schauspiel, dachte sie. Nur ein Schauspiel.
    Mittlerweile war es sehr warm im
Wagen geworden. Sie lehnte sich erschöpft in dem bequemen Sitz zurück und glitt
in einen Zustand zwischen Wachen und Traum. Sie spielte wieder das Spiel, das
sie so oft mit Bobbi in ihrer Kindheit gespielt hatte: Hochzeit.
    Catherines Kopf war zur Seite gesunken. Sie
atmete leicht durch den halb geöffneten Mund. Wie wehrlos sie aussieht, dachte
Clay, und wie schön. Doch wenn sie aufwachte, würde sie schnell wieder diese
abweisende, ernste Maske aufsetzen, die er bereits so gut kannte. Er fragte
sich, ob er sie nicht lieben könnte, wenn sie zu einer warmen, sanften Frau
würde – so wie sie jetzt aussah. Er fragte sich auch, ob die Hochzeit nicht ein
Fehler sei. Ein plötzliches Gefühl der Zärtlichkeit überkam ihn, denn sie trug
ein neues Leben in sich, und er entschied, daß er keinen Fehler machte, denn
dieses – sein – Kind verdiente einen guten Start ins Leben. Er wünschte sich so
sehr, daß die Dinge anders lägen, daß dieses Mädchen anders wäre, damit er sie
lieben könnte. Er berührte leicht ihren Arm.
    »Catherine, wach auf«, sagte er
leise.
    Ihre Lider flatterten, doch sie
öffnete die Augen noch nicht. Sie wollte noch etwas seine Nähe genießen.
    »Eigentlich hättest du nachdenken
sollen und nicht schlafen«, sagte er ohne Vorwurf.
    »Entschuldige. Das passiert mir
öfter in letzter Zeit. Der Arzt meint, es sei ganz natürlich.«
    Ihre Worte schufen eine gewisse
Intimität, denn Clay hatte noch nie über die körperlichen Veränderungen bei
einer Schwangeren nachgedacht. Ihm wurde bewußt, daß er dafür verantwortlich
war, obwohl er nichts von diesen Veränderungen geahnt hatte.
    »Schon
gut.«
    Zum ersten
Mal sprachen sie ungezwungen miteinander. Catherine war viel zu schlaftrunken,
um weiter zu streiten. »Ich habe geträumt«, gestand sie.
    »Was hast
du geträumt?«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher