Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Sie mir nicht mit dieser ollen Masche, das haben wir alles 2003 schon mal versucht.« Also Menschen, die nachher immer alles schon vorher wussten. Schließlich war früher früher auch besser. So gesehen sind Besserwisser meist Schlechtermacher. 58
Vgl. > Der Klugscheißer
Der Birkenstock
So viel sausackige und enthemmte Ignoranz kann nur deutsch sein. Der als »gesund« und »bequem« getarnte Geschmacksterror, gepaart mit Mut zur Hässlichkeit, nimmt das gesamte, unschuldige Umfeld in seine spießige Geiselhaft. Pech, wer in einem Pantoffelbetrieb mit Turnschuhen durch die Gänge rast.
Der Blinde
Jeden Tag kauft ein Blinder in der Bäckerei vier Mohnbrötchen. Nach einigen Wochen fragt die Verkäuferin ganz neugierig: »Sie essen jeden Tag vier Mohnbrötchen, ist das nicht etwas viel?« »Nein«, antwortet der Blinde, »ich streiche mit meinen Fingern nur drüber, da sind immer so schöne Geschichten drauf.« (Den hab ich von meinem Augenarzt.)
Die Bluejeans
Wie beim Knackarsch: An entscheidender Stelle ist eine Niete.
Der Blutsauger
Solange mein Boss, dieser Blutsauger, so tut, als würde er viel bezahlen, tue ich so, als würde ich viel arbeiten. Schließlich ist mein Salär ja eine Freizeitausfallentschädigung.
Der Bulle
Nur Kühe mögen Bullen. Und ich mag Kuhwitze. Mein Liebling: Sagt eine Kuh zum Polizisten: Stellen Sie sich vor, mein Mann ist auch ein Bulle.
Das Chamäleon
Die Farbe zu wechseln, ist nicht nur in der Natur Überlebensstrategie. Dazu die Geschichte eines Fischers aus dem Spreewald: »Aale schmeckten früher zu DDR -Zeiten einfach besser. Nach dem Fang wurden sie sofort geräuchert, bis sie braun waren. Dann verkauften wir sie schwarz – gegen blaue Scheine. Damit kamen wir auf einen grünen Zweig, ohne rot zu werden.«
Vgl. > Der Opportunist
Der Cosmoprolet
Kennt die ganze Welt – und einen Teil des Auslandes.
Der Drückeberger
Ein mentaler Aussteiger, oft im mittleren Management anzutreffen in einer besonderen Form des Widerstandes: Nimmt die materiellen Annehmlichkeiten seiner Position billigend in Kauf, fraternisiert jedoch nach unten.
Die Dumpfbacke
Immerhin ein Spezi, der es schon in den Duden geschafft hat. Daselbst nachzulesen: »ein törichter, einfältiger Mensch«. Eine dümmliche, naive Person ohne Einfühlungsvermögen und Realitätssinn. Ein genuines Arschloch halt.
Der Eidgenosse
Vgl. > Der Helvetier
Der Eigentlich
Das ist die fleischgewordene, kommunikative Bankrotterklärung: ein Fabulierer, Schwadronierer zwischen dem Ungefähren und dem Ungenauen. Leute, die in Sätze das Füllwort »eigentlich« streuen, haben nichts zu sagen, und das, was sie sagen, verkommt zur unverbindlichen Beliebigkeit. Das »Vielleicht«, das »Übrigens«, das »Nebenbei« und das »Außerdem« sind Wesensverwandte des Eigentlichs. Sie lassen sich über Gott und die Welt aus, sie sind Sprachschaum und Füllstoff. Sätze mit »eigentlich« sind Zeichen von Unsicherheit und Überforderung, Manifest von gefährlichem Halbwissen. »Eigentlich müsste/sollte/könnte man …« sagt ja alles bzw. nichts. Der »Sollte«, der »Wäre« und der »Möchte« waren Geschwister, lehrte mich mein Vater, und alle drei haben es zu nichts gebracht.
Der Esel
Man sagt allgemein, dass die Esel stur sind. »Na ja, wie man’s nimmt. Ich denke, sie sind aus Klugheit stur. Wenn einem Esel etwas nicht geheuer ist, dann bleibt er mal stehen und denkt nach. So nach dem Motto, lieber nix machen als was Falsches, jeder Schritt kann tödlich sein. Ein Pferd hingegen kriegt Panik und rennt ohne Sinn und Verstand drauflos. Wenn es Pech hat, direkt in sein Verderben.« 59 Ebenso sagt man allgemein, dass der Gescheitere nachgebe, und der Esel stehen bleibe. Jedoch: »Ein Pferd kann man zwingen, einen Esel muss man überzeugen.« 60
Der Fahrradfahrer
Nach unten treten, nach oben buckeln, so nennt man Radfahrer in der Teppichetage. Wissen Sie, wie man die Schwärme urbaner Verkehrsregelverweigerer auf zwei Rädern nennt? Mobile Organspende.
Der Fatalist
Sieht sich als Stuhl: Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
Der Figurant
Da gibt einer vor, etwas zu sein, was er nicht ist. Da spielt einer zum Beispiel Aufsichtsratsvorsitzender, ist jedoch lediglich geduldeter Figurant: zum Beispiel der Expolitiker, der von der Industrie jahrelang mit Parteispenden stimuliert wurde. Als handzahme Marionette bewährt und qualifiziert er sich für höhere Weihen, meist in Form von Aufsichtratsmandaten von
Weitere Kostenlose Bücher