Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rudolf Jost
Vom Netzwerk:
sind Schatten ihrer Bosse. Und diese Bosse neigen dazu, wenig Eigenständiges neben der eigenen Großartigkeit zu dulden. Deshalb wachsen im Schatten dieser Bosse windkanalartige Klone heran. Mentale Inzucht. His master’s voice. Talking heads.
    Vgl. > Der Schleimer, Der Selbstlose
    Der Konfliktscheue
    Kürzlich erhielt ich eine Anfrage der Armeespitze, ob ich in einem festgefahrenen Konflikt vermitteln und in Sachen Konfliktmanagement beistehen könnte. Nach Studium des Briefings war klar: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken, dies wird ein abenteuerliches Himmelfahrtskommando, denn einem polternden Autisten Wertschätzung beizubringen, gleicht dem Versuch, einen Großmufti zu evangelisieren. Meine Rückmeldung an den beauftragten Personalentwickler, dass ich keinen sinnvollen, externen Support sehe, da nach meinem Wissensstand die Armee selber ja die ultimative Konfliktlösungsinstanz sei, fand offenbar nur ich lustig.
    Der Kriecher
    Vgl. > Der Schleimer
    Die Kröte
    »Bist du eigentlich ein Vollzeitarschloch, oder treffe ich dich einfach immer im falschen Moment?«
    Der Krötenschlucker
    Unter Hinweis auf die nicht veränderbaren Umstände wird aller Unbill hingenommen.
    Der Krummbuckel
    Vgl. > Der Speichellecker, Der Duckmäuser
    Der Kunde
    Der Kunde steht im Mittelpunkt. Und da stört er. Es ist sehr unlustig, in der Servicewüste Deutschlands Kunde zu sein. Kleine Demütigungen gehören dazu. Die Frau am Kiosk sortiert minutenlang Kleingeld, ohne dass sie Ihre Anwesenheit irgendwie störend empfindet. Die Kellnerin, die schlechte Laune mit Coolness verwechselt (ich kann ja als Gast auch nichts dafür, dass das mit der Künstlerkarriere nicht so geklappt hat, oder?). Der Pförtner, der für Sie nur ein unverständliches Brummeln übrig hat (wenn überhaupt). Der Callcenter-Agent der alles ist, nur nicht zuständig. Der Handwerker, der Dankbarkeit vom Kunden erwartet, wenn er drei Tage später kommt als vereinbart. Man kann diese geballte Arroganz sportlich nehmen. Oder sich auf das Grundrecht jedes Kunden berufen, das Recht der freien Wahl nämlich.
    Der Langsame
    Es gibt zwei Arten von Langsamen: die, die nicht anders können, und die, die nicht anders wollen. Letztere haben das chinesische Sprichwort verinnerlicht: Wenn du eine Abkürzung gehen willst, mache einen Umweg. Wie beim Wein (die ersten Trauben werden zum billigsten Wein verarbeitet) gibt die Edelfäule eine spezielle Note. Nicht für alle Branchen außerhalb des Winzerbusiness geeignet. Aber eine schöne Metapher.
    Der Leibeigene
    Der moderne Sklave ist ständig erreichbar. 120 Prozent Einsatz sind die Regel, Feierabend findet erst statt wenn die Kinder schon im Bett sind – es ist dann ja schließlich auch weniger Berufsverkehr. Die Präsentation wird am Sonntagmorgen noch per Blackberry abgestimmt, das Diensthandy ist die freiwillige Fußfessel des Leibeigenen: Leben im Stand-by-Modus bis der Letzte vom Stuhl kippt. Die Schlauen unter den Leibeigenen machen Urlaub im Funkloch.
    Vgl. > Der Blutsauger
    Der Leichtmatrose
    Vgl. > Der Betriebsrat
    Der Leisetreter
    Vgl. > Der Speichellecker
    Der Lemming
    Wer mit der Herde geht, läuft den Ärschen hinterher.
    Der Lobhudler
    Vgl. > Der Speichellecker
    Der Lunch-Manager
    Die hedonistische Abwandlung des Peters-Prinzip: Arbeitet in der Steakabteilung. Das ist diejenige Hälfte einer Konzernleitung in staatsnahen Betrieben oder verbeamteten Versicherungen, die man möglichst vom Büro fernhält, damit sie keinen Schaden anrichten. Der Lunch-Manager wird in alle (Verbands-)Ausschüsse, in alle Repräsentationsaufgaben und an Jubiläumsveranstaltungen abdelegiert. Steht meist kurz vor der Frühpensionierung, weiß es aber noch nicht.
    Vgl. > Der Allroundlaie
    Der Mann
    »Du brauchst kein großer Mann zu sein, sei bloß ein Mann.« Seufzer einer Frau über die weichgespülten Betroffenheitsmänner.
    Die Marionette
    Vgl. > Der Figurant
    Der Meinungsmensch
    Hat zu allem und jedem eine Meinung. Das ist gut. Der ist böse.
    Der Messenger
    Das Paralleluniversum der Sitzungszimmer: In der ersten Ebene findet eine Sitzung statt, mit Agenda, Vortragenden, aufgeklappten Laptops und Diskussionen. Auf den Labtops läuft das Messenger-Programm, mittels dessen selektive Gruppen direkt kommunizieren, Absprachen treffen, eben ein Paralleluniversum schaffen.
    Der deutsche Michel
    Deutschland ist das einzige Land, das ich kenne, das ein Ordnungsamt hat, man stelle sich vor: Ein Amt für Ordnung. Wow! Deshalb die Unordnung?

Weitere Kostenlose Bücher