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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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staatsnahen Unternehmen. Vorzugsweise in der Telekom-, Strom-, Gas- und Finanzindustrie, im öffentlichen Rundfunk. Eine Spielart von Figurant ist das Quotenweib.
    Der Flautenschieber
    Nichts läuft, aber die Ausreden sind brillant.
    Vgl. > Der hektische Aktionist
    Der Flexible
    Die schöne, neue Arbeitswelt braucht flexible Menschen. Alles, was diese Freelancer, Ich- AG s, Projektarbeiter und Praktikanten brauchen, sind W-Lan und ein Druckeranschluss. Ein oberflächlicher, ungebundener Hang zu Beliebigkeit und Austauschbarkeit sind beobachtbare Folgen. Wer offen ist für alles, ist nicht ganz dicht.
    Vgl. > Die servile Windfahne, Der Opportunist
    Der Gaffer
    Magisch angezogen und zutiefst angeekelt vom Geschehen, geilt sich der Zaungast auf.
    Der Gelassene
    Wenn ihm ein Vogel auf den Anzug macht, freut sich der Gelassene, dass Kühe nicht fliegen können.
    Der Globalisierungsgegner
    »Die Asiaten haben den Weltmarkt mit unlauteren Methoden erobert – sie arbeiten während der Arbeitszeit« (Ephraim Kishon).
    Der Glückliche
    Wenn Glück »einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis ist«, wie Hemingway es formulierte, dann sind einige Alzheimer in den Chefetagen unterwegs. Glück, sagt das Lexikon, ist ein »gesteigertes Lebensgefühl, in dem der Mensch mit seiner Lage und seinem Schicksal einig und sich dieser Einhelligkeit gefühlsmäßig bewusst ist: Er glaubt, seine wesentlichen Wünsche seien erfüllt, innere Unstimmigkeiten scheinen gelöst. Dieses Lebensgefühl kann alle Stufen von Sinnlichem bis zum Sublim-Geistigen durchlaufen.« Es scheint also derjenige glücklich in seiner Arbeit, der vergessen hat, wie das richtige Leben sein könnte. Oder um es in den Worten von Søren Kirkegaard zu sagen: »Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.«
    Der nice Guy
    Der nette Kerl, das Oberarschloch vom Dienst, weil er alles aushält und so die Arschlöcher in ihrer Wirkung bestärkt.
    Der Halsabschneider
    Sagt der Mitarbeiter zu seinem Chef: »Wenn Sie mir jetzt keine Gehaltserhöhung gewähren, erzähle ich allen, ich hätte eine bekommen.«
    Der Haudrauf
    Ein kleiner Mann sitzt traurig in der Kneipe, vor sich ein Bier. Kommt ein richtiger Kerl, haut dem Kleinen auf die Schulter und trinkt dessen Bier aus. Der Kleine fängt an zu weinen. Der große Haudrauf: »Nun hab dich nicht so, du memmiges Weichei! Flennen wegen einem Bier!« Der Kleine: »Na, dann pass mal auf. Heute früh hat mich meine Frau verlassen, Konto abgeräumt, Haus leer. Danach habe ich meinen Job verloren! Ich wollte nicht mehr leben. Legte ich mich aufs Gleis … Umleitung! Wollte mich aufhängen … Strick gerissen! Wollte mich erschießen … Revolver klemmt! Und nun kaufe ich vom letzten Geld ein Bier, kippe Gift rein, und du säufst es mir weg!«
    Vgl. > Der Holzhammer, Die Kampfsau
    Der Held
    Es gibt sie noch, die wahren Helden der Arbeit, die trotz all dieser Kackbratzen, Stinkstiefel und Kotztüten ihre Arbeit verrichten, dafür sorgen, dass mit ihrem beständigen Tun der Karren läuft. Oder um es mit David Bowie und seinem Achtziger-Welthit zu sagen:
    »We can beat them, for ever and ever
Oh we can be Heroes,
just for one day.«
    Der Helvetier
    Wenn jemand den Satz beginnt mit den Worten »Das Problem ist …«, haben Sie vermutlich einen Schweizer vor sich. Der Schweizer sieht grundsätzlich Probleme. Und dann muss er ausgiebig darüber debattieren. Alles muss beredet werden, jeder kriegt Gehör (die eidgenössischen Politiker haben dafür sogar ein Wort kreiert: die Vernehmlassung …). Der Schweizer ist ein ernster Mensch, sogar die locker hingeworfene Frage »Wie geht’s?« nimmt er ernst und beginnt darüber nachzudenken, wie es ihm nun gehe. Grundsätzlich eigentlich nicht gut, man leidet auf hohem Niveau. Was den Schweizer auch auszeichnet, sind seine empfindlichen Füße. Das ist die einzige Erklärung, warum er noch weiße Socken trägt. Die Restbestände der weltweiten Weiße-Socken-Produktion wird in der Schweiz ausgetragen (die Afrikaner würden die Annahme selbst als Spende verweigern). Die Schweiz wird von der Bergfraktion regiert: In wichtigen Abstimmungen (und es gibt zu allem eine Abstimmung) setzen sich meist die Bergkantone mit der Mehrheit durch. Die Bauern tragen bevorzugt Gummistiefel (weil es auf Schnürsenkel keine Subventionen gibt). Die anderen Schweizer erkennen Sie – nebst den weißen Socken – an den gepiercten Ohrläppchen und am Schnauzer. Die bevorzugten

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