Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Alarmierte als einer der Ersten auf geregelten Dreifach-Kat um, nach BSE lernte er, den Sonntagsbraten ohne Markknochen zu schmoren, und vermied damit nachweislich eine Ansteckung durch Creutzfeltd-Jacob, nach Afrika reist er seit der Ebola-Gefahr nicht mehr, seit dem CO 2 -Hype würde er Hybrid fahren, sofern deutsche Autobauer das günstig anböten, Sars, Vogel- und Schweinegrippe und EHEC gingen an ihm vorbei, da er die richtigen Vorsichtsmaßnahmen angeordnet hatte. Nun ist der Kopf frei für die nächsten Hypes.
Der Allroundlaie
In vielen Führungspositionen anzutreffen: Hat von allem keine Ahnung. Am besten ist es, dieser Taugenichts ist auf Urlaubs- oder Geschäftsreise. Dann kann er zu Hause keinen Schaden anrichten.
Der Altruist
Der Held der Altruisten findet es in Ordnung, wenn ihm ein Arschloch vor der Sonne steht. Der Schatten schützt schließlich vor Hautkrebs.
Vgl. > Der Gutmensch
Der Arschkriecher
Wer kriecht, stolpert nicht. Alte Kriecherweisheit.
Vgl. > Der Schleimer
Das gemeine Arschloch
Es sei hier ein Denkmal gesetzt für das einfache, gemeine Arschloch, für das es sonst keine Worte gibt.
Die Ausrede
Die Ausrede ist die Allzweckwaffe jedes ausgebufften Arschlochs. Meine Lieblinge der Allround-Ausreden sind:
Der Server ist abgestürzt.
Der Zeitplan war ehrgeizig.
Wir müssen die unterschiedlichen Zeitverständnisse synchronisieren.
Headquarter hat entschieden.
Headquarter hat nicht entschieden.
Das stand aber klar im Back-up der Präsentation.
IT hat uns das so versprochen.
Ist das mit XY abgestimmt?.
Das haben wir 1997 schon mal versucht.
Ich war nicht ins CC gesetzt.
Ich war in einem Funkloch.
Ich glaube, jetzt kommt ein Tunnel.
Der Akku war leer.
Die Pre-Tests waren alle positiv.
Dafür war in der Vorstandssitzung leider keine Zeit mehr.
Und der absolute Favorit der Erfolgsfreien: Der Weg ist das Ziel.
Der Bär
Kennen Sie die Bärenstellung? Vor dem Loch sitzen und brummen. Genau so »dienen« sich die Bären nach oben. Sie liegen am Rande des Flusses, dort, wo die Lachse hochspringen. Sie brauchen nur noch den Mund zu öffnen, und die gebratenen Tauben fliegen in den Rachen.
Der Beschöniger
Wenn ein Fußballer nach verlorenem Spiel »die Leistung nicht voll abrufen konnte«, dann lächelt der Betrachter. Erst recht, wenn Politiker nach verlorener Wahl die unvermeidlichen Fragen von Journalisten in etwa wie folgt beantworten: »Zunächst einmal, bevor ich auf Ihre Frage eingehe, danke ich den Wählerinnen und Wählern und den vielen tausend ehrenamtlichen Helfern im Land, die … Im Übrigen ist es noch zu früh, das Ergebnis zu bewerten, im Augenblick liegen ja nur die Hochrechnungen vor, warten Sie mal den weiteren Abend und das amtliche Endergebnis ab, da kann sich noch viel tun … Für Schuldzuweisungen und Personaldebatten ist jetzt nicht der Augenblick, wir werden das Ergebnis in den kommenden Tagen im erweiterten Parteivorstand zu analysieren haben …, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht an Spekulationen beteiligen möchte …« 55 Die rhetorische Nullnummer.
Vgl. > Der Euphemist
Der Besessene
Reitet selbst das tote Pferd zu neuen Horizonten, merkt allerdings nicht, dass er rückwärts auf dem Pferd sitzt. Oft anzutreffen als veränderungsresistenter Change-Survivor (preist die Vorzüge des real existierenden Sozialismus, selbst 20 Jahre nach dem Mauerfall). Leidet unter Phantomschmerz.
Der Besserossi
Ehemaliges Parteikader der DDR , der die Wessis anmahnt, es sei doch nicht alles sooo schlecht gewesen im Arbeiter- und Bauernstaat. Kulturell gesehen hat sich der Besserossi gesamtdeutsch durchgesetzt, so z. B. in der Anspruchshaltung an den Staat, im Herunterschrauben der Eigenverantwortung, im Nicht-Nutzen von Freiräumen, ja – und teilweise sogar in der Leistungsorientierung. Diesbezüglich hat die DDR einen kulturellen »Reverse-Takeover« vollzogen, hat also die DDR die BRD übernommen, die Ossis haben elf neue Bundesbezirke annektiert und wie bei jeder Post-Merger-Integration, ist einiges schiefgelaufen. 56
Vgl. > Der Altachtundsechziger, Der Apparatschik
Der Besserwisser
»Besserwisser sind Leute, die einem Pferd die Sporen geben, auf dem sie gar nicht sitzen.« 57 Ein Besserwisser zieht sich während der Weinverkostung auf die Toilette zurück, um sich online mit dem i-Phone Informationen zum Wein zu verschaffen. Der Besserwisser reagiert resultatoffen auf neue Ideen, gibt jedoch zu bedenken: »Kommen
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