Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
stolz auf das eigene Leistungsvermögen (> Wirtschaftswunder) und hatten ein Lächeln für die Spanier, ihre lockere Lebensart und das Manana, sind diese Mananas heute nördlich der Alpen unterwegs, von März bis September in Flipflops und bedruckten T-Shirts. Während die richtigen Spanier freitagnachmittags noch arbeiten, sind die Nordalpenspanier schon auf dem Nachhauseweg und trauern den guten alten Zeiten nach, in denen man noch 35-Stunden-Wochen fordern durfte, ohne gleich der internationalen Lächerlichkeit preisgegeben zu werden.
Das Unvermögen, Dienstleistung zu erbringen (stammt von »dienen« und »leisten«, nur zur Erinnerung), wird verstärkt durch das Betriebsverfassungsgesetz (lass uns zuerst mal die Teppichfarbe diskutieren), durch Ignoranz (Störfaktor Kunde) und Arroganz (eigentlich arbeite ich gar nicht hier, das hält mich von meiner Selbstverwirklichung ab). Das ganze implodiert schließlich in gewerkschaftlichen Forderungen, zum Beispiel durch Piloten, die mitten in der Krise »auf Lohnerhöhungen verzichten« (sic!), im Gegenzug lebenslange Arbeitsplatzgarantien und Mitsprache in der Unternehmensstrategie fordern und mit Streik drohen. Das Wort »Anspruchsgruppe« erhält neue Bedeutungsdimensionen.
Der Teletubbie
Hübsch anzusehen, doch keiner weiß so recht, wofür er da ist.
Der Thilosoph
In intellektueller Schärfe getarnter Meinungsterrorist, der gegen Kümmeltürken wettert und vor lauter Kopftuch das Brett vor der eigenen Stirn nicht mehr sieht.
Der Tiefenentspannte
Vgl. > Die Schlaftablette
Der Trunkenbold
Ist ein schlechter Kopfrechner, denn er misst Hochprozentiges in Promille. Schon frühmorgens silvanert er, was das Pils hält, mittags burgundert er sich von Grau bis Blau, und abends verliert er schnell das gerüttelt Maß, auch wenn es gerührt ist. Aufgedunsen vom abgesackten Single Malt, lallt sich diese Stimmungskanone von Apéro zu Apéritif, schwenkt die Schnapsfahne und kaut am Steuer Menthol.
Der Überlebenskünstler
Vgl. > Das Chamäleon
Die Unanspruchsvolle
»Frau sucht gut aussehenden, treuen, offenen, einfühlsamen, intellektuellen, leidenschaftlichen, verständnisvollen, gesprächsfreudigen, romantischen, tierlieben, charmanten, humorvollen, intelligenten, sexy, zuvorkommenden, toleranten, athletischen, belesenen, vermögenden Mann mit weniger hohen Ansprüchen an seine Partnerin.« 65
Die Unbefriedigte
Vgl. > Die Joggerin
Die Ungeküsste
Weckt kaum den Eroberer in Ihnen: Meist hat die Dame dunkelrot gefärbte Haare, der Ansatz schon leicht rausgewachsen. Dazu ein eigenes Verständnis von Komplementärfarben.
Lindgrün, Orange und Lila gehören dazu, meist in Kombination. Die Schuhe sind handgenäht, eine Mischung aus Till Eulenspiegel, Filzpantoffel und Bequemschuh. Sie trägt zu viele Ringe, wobei der Ringfinger sorgsam frei bleibt (oder mit einem Erbstück beringt ist), um ja nicht falsche Signale in Sachen Paarungsbereitschaft zu senden. Kann irgendwie nicht mit Würde zum biologischen Alter stehen und gibt sich deshalb krampfhaft unaufgeregt, so wie sie es in ihrem sonntäglichen Bodyworker-Seminar zur Entdeckung des Schoßraumes gelernt hat.
Die Vegetarierin
Seit jede mittelgroße Kantine ein fleischloses Menü im Angebot führt, ist der Verzicht auf Fleischkonsum ziemliche Normalität. Eigentlich. Aber ab und zu trifft man auf diese Ausnahmeerscheinungen: Indisches Tuch umhüllt den Körper. Die Zeiten, als man Deo verwendete, liegen Jahre zurück. Selbstgerechter »Ich-rette-die-Welt-Blick«, Bequemschuhe, die ihre besten Zeiten hinter sich haben, das graue Haar offen und seit Längerem nicht mehr nachgefärbt, und – man(n) muss es leider sagen – kunsthandwerklicher Schmuck in Übergröße, um von den Gravitationsgesetzen des alternden Frauenkörpers abzulenken. Ganz im Gegensatz zum männlichen Vegetarier gleichen Alters und gleicher Ausprägung, der die Fleischabstinenz als Waffe verwendet, um schneller ans Fleisch zu kommen. Verkehrte Welt.
Der Vergessliche
Vgl. > Der Alzheimer
Die Wanderdüne
Kommt nur langsam voran, bleibt stoisch und stumm.
Der Warmduscher
O.K. , ich gebe es zu: Ich bin ein Warmduscher. Und die meisten, die ich kenne, duschen auch warm, selten kalt.
Der Waschlappen
Vgl. > Das Weichei
Das Weichei
Trägt Muttis Bild in der Börse, findet Musik grundsätzlich zu laut, trinkt Multivitaminsaft zum Frühstück, schaut bei einem üppigen Dekolleté weg, bremst für Tiere, nimmt seinen Gartenzwerg mit in den
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