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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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nicht!“ ertönte eine weibliche Stimme und die Person, die sich hinter den Vorhang versteckt hatte, trat hervor. Es war die Königin selbst, und sie neigte den Kopf zum Gruße. Anstatt einer Krone trug sie ein mit Saphiren besetztes Haarnetz.
„Meine Liebe“, tadelte der König seine Gemahlin, doch die lächelte nur.
„Sie ist eine Amazone und hat mich gewiss bemerkt, oder?“
Leandra nickte, und die Königin nahm ihre Hand, um sich das Zeichen näher anzusehen.
„Mit der richtigen Schminke lässt es sich vollkommen abdecken.“
„Anscheinend sollte ich sie dir überlassen. Leandra, darf ich dich meiner Frau Elaine anvertrauen?“
Stumm nickte Leandra und ließ sich von der Königin in deren Gemach führen. Abgesehen von dem Himmelbett wurde der Blick gleich von einem fein geschnitzten Spiegeltisch angezogen. Dort standen unzählige Döschen und kleine Flakons aus buntem Glas.
Die Zofe, die aus dem Nebenraum kam, knickste vor ihrer Herrin.
„Nanami, möchtest du, dass Prinzessin Leandra uns für Barbaren hält?“
Nanamis Augen weiteten sich, und rasch knickste sie vor ihr.
„Ich bin keine Prinzessin mehr“, flüsterte Leandra.
„Du wirst immer eine sein, denn niemand kann seine Vergangenheit ungeschehen machen.“ Zu Nanami sagte die Königin: „Wir brauchen deckenden Puder, um ihr Amazonenzeichen verschwinden zu lassen.“
Nanami bat Leandra sich an den Spiegeltisch zu setzen, und nachdem sie mit einem flauen Gefühl Platz genommen hatte, holte die Zofe eine Palette mit verschiedenen Hauttönen aus der Schublade und fing an die Farben zu mischen. Schließlich war sie fertig und puderte das Zeichen ab. Leandra beobachtete, wie es langsam unter der Schminke verschwand, bis es nicht mehr zu sehen war.
„Wasser verwischt natürlich den Puder, trotzdem verkraftet er etwas Regen“, sagte Nanami.
Es klopfte an der Tür, und die Stimme des Königs erklang: „Darf ich eintreten?“
„Komm herein, mein Lieber.“
Bellin öffnete die Tür und ging auf die drei Frauen zu.
„Wie sieht es aus?“
Leandra zeigte ihm den Handrücken, und ein Lächeln huschte über seine Züge.
„Wunderbar, vor einer Woche habe ich Nachricht von meinem Agenten bei den Piraten erhalten, dass sie planen, das Handelsschiff Seerose zu überfallen, welches übermorgen in See sticht. Ich werde alles in die Wege leiten.“
„Einen Augenblick noch, meine Gefährten warten in Sharitan und machen sich bestimmt Sorgen.“
„Willst du ihnen verraten, weswegen ich dich herholen ließ?“
Leandra verstand, warum der König ihr diese Frage stellte. Sicher hatte Fürst Balark Spione im Palast, und je mehr Menschen von dem Plan erfuhren, desto größer wurde das Risiko. Sie erklärte Bellin, dass sie ihren Freunden die Wahrheit nicht verschweigen konnten, da sie eigene Pläne gehabt hatten, um den Krieg zu verhindern. Nachdem sie ihm auch erzählt hatte, wie Akrissa Königin wurde, sagte er: „Ich sehe, dass deine Gefährten zuverlässig sind. Nanami wird sie morgen früh aufsuchen, bevor ich ein Geleit zur Herberge schicke, damit die Amazone Farina Zeit hat, ihre Herkunft zu verbergen.“
König Bellin verabschiedete sich und verließ den Raum, während seine Gemahlin Leandra von Kopf bis Fuß musterte. Wenig später trug die Amazonenprinzessin ein blaues Kleid, von dem Elane meinte, dass es wunderbar zu Leandras Augen passte.
„Leider ist es zu spät, dich diesen Abend dem Hof vorzustellen. Nanami wird dir dein Zimmer zeigen, damit du dich etwas ausruhen kannst.“
Leandra bedankte sich und folgte der Zofe. Das Gemach lag nicht weit von den Räumen der Königin entfernt. Gelbe Wandteppiche hielten die Kälte des Meeres fern, und ein gemütlicher Sessel lud zum Entspannen ein. Trotzdem fand Leandra keine Ruhe und schob die Vorhänge vor dem Fenster zur Seite, um es zu öffnen.
Von hier konnte sie auf das Meer sehen. Ebenso grau wie der Himmel erschien es wie eine Katze bereit zum tödlichen Sprung. Wie sollte sie ihre Gefährten davon überzeugen, sie gehen zu lassen? Die Zeit der gefährlichen Stürme war noch nicht vorbei. Bis morgen musste Leandra sich eine gute Antwort überlegen.
Es klopfte, und nachdem sie Herein gerufen hatte, öffnete eine schwarzhaarige Dienerin die Tür und teilte ihr mit, dass die Königin ihre Gesellschaft beim Abendessen wünschte.
Bestimmt will sie mir den Plan näher erläutern , dachte Leandra und folgte der Dienerin. Doch Elaine war nicht allein, ein junger Mann saß bei ihr, und Leandra erkannte sofort eine

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