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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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passieren wird. Ich hoffe, es wird keine Toten geben.“
Ihre Hand wollte Rheas Zeichen umfassen, da fiel ihr ein, dass sie es König Bellin zum Aufbewahren gegeben hatte. Eine Heilerin würde der Piratenfürst für sich selbst haben wollen.
„Erzähl, wie es war, als Rhea deine Göttin wurde.“
Leandra schilderte ihm, wie sich die Göttin ihr gezeigt und was die verstorbene Priesterin gesagt hatte. Schweigend hörte Timor zu und stieß am Ende laut den Atem aus.
„Hoffentlich erfahre ich auch bald, zu welchem Gott ich gehöre. Ich habe immer davon geträumt, Abenteuer zu erleben, doch ich bin nicht wirklich dafür geeignet.“
„Timor, wie kannst du das behaupten? Die erste Voraussetzung ist Mut, und den hast du.“ Sie lächelte. „Und an Abenteuermangel leidest du wahrlich nicht.“
„Da hast du recht, trotzdem fühlt es sich nicht so an, wie es mir gedacht hatte.“
Leandra betrachtete ihren Freund und konnte seine Traurigkeit spüren.
„Das liegt daran, dass du die Abenteuer selbst erlebst und die Feinde in deinem eigenen Herzen ebenfalls bekämpfen musst.“
„Ängste, Sorgen, Unsicherheiten“, flüsterte Timor und schüttelte den Kopf, „das passt nicht zu einem Helden.“
„Sicher hatten viele Helden Angst. Denk mal nach, für viele Menschen waren sie die letzte Hoffnung, da darf man sich Sorgen machen.“
Bevor Timor ihr antworten konnte, schrie der Matrose im Ausguck: „Schiff voraus.“
Einen Herzschlag sahen sich Leandra und Timor entsetzt an, danach blickten sie zum Horizont. Ein dunkler Fleck näherte sich ihnen.
„Was ist das für ein Schiff?“, rief der Kapitän seinem Mann zu.
Der dunkle Fleck hatte schon die Form eines Schiffes angenommen, als die Antwort kam: „Piraten!“
Während die Passagiere unters Deck flüchteten, rissen die Matrosen ihre Waffen heraus und starrten grimmig auf den Feind. Nun konnte Leandra erkennen, dass das Schiff eine blutrote Flagge hatte.
„Was macht ihr noch hier?“, schrie ein Matrose sie an. „Geht unter Deck.“
Der Mann, der sie so anfuhr, hatte blondes, zersaustes Haar und eine riesige Zahnlücke. Ich sollte an Deck bleiben , dachte Leandra, aber Timor zerrte sie in ihre Kajüte und Adain verschloss die Tür. Leandra war erleichtert, dass Farina und sie die einzigen Frauen auf dem Schiff waren, und ging ans Bullauge. Flüchtig erhaschte sie einen Blick auf einige der Piraten. Mit ihren zerschlissenen, kurzen Hosen, den nackten von Narben übersäten Oberkörpern und den wie Dolchspitzen geformten Haaren sahen sie furchterregend aus. Dann wurde die Seerose geentert, und die Geräusche eines Kampfes drangen zu ihnen, bis es wieder still wurde.
„Haben die Piraten gewonnen?“, fragte Timor leise, da krachte die Tür zu Boden und mit einem triumphierenden Grinsen traten zwei Piraten hinein. Leandra warf sich in Farinas Arme.
„Schau an, was wir hier haben. Los an Deck mit euch.“
Leandra klammerte sich an Farinas Arm, der so gespannt war wie eine Bogensehne bereit zum Abschuss eines Pfeils. Sicher dachten die Piraten, dass sie verängstigt waren. In Wirklichkeit hielt die Prinzessin die Amazone fest, um sie daran zu erinnern, dass sie nicht kämpfen durfte. Zum Glück beherrschte Farina sich. Leandra und ihre Gefährten sowie die Seeleute und restlichen Passagiere wurden auf dem Mitteldeck wie Vieh zusammengetrieben. Viele Matrosen hatten Wunden, doch auf dem Schiffsdeck lagen keine Tote.
„Euer Leben gehört jetzt uns.“ Der hochgewachsene Mann, der dies sagte, war offensichtlich der Kapitän. Leandra hatte sich oft gefragt, was für ein Mensch Ian war. Das Leben als Agent unter Piraten musste schwer sein. In seinen braunen Augen las sie Stolz und Bitterkeit. Nun richtete sich sein Blick auf Farina und Leandra.
„Euch beide werden wir mitnehmen.“
„Nein!“ Adain trat vor und versuchte sie hinter sich zu verbergen. „Das sind meine Frau und meine Tochter, ich werde nicht zu lassen, dass ihr sie entführt.“
„Was für ein bemerkenswerter Mut“, sagte Ian. „Willst du gegen uns alle kämpfen?“
Die Piraten lachten, und Adain ballte die Fäuste.
„Ja, gemeinsam seid ihr stark. Bei den Göttern, noch nie bin ich so einem feigen Pack begegnet.“
Aus Dutzenden von Kehlen erklang Knurren. Übertreib es nicht , dachte Leandra.
„Wir sind vieles, feige dagegen nicht, und wenn du wirklich einen Zweikampf mit einen meiner Leute haben willst, erfüllt Yonan diesen Wunsch gern.“
Sofort machten die Piraten Platz für einen kräftigen Mann in

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