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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Worten verschwand der Geist, und Adain und Timor kamen hervor.
„Wo ist sie hin?“
„Fort.“
Sie füllten ihre Wasserschläuche, und danach badete Leandra. Als sie aus dem Wasser stieg, fühlte sie sich wie neugeboren. Rasch säuberte die Prinzessin ihre Lederkleidung und zog sie wieder an, um den Männern die Quelle zu überlassen.
Das Lager befand sich in der Nähe der Quelle, hinter einem dichten Gebüsch, damit die Badenden unbeobachtet waren. Leandra sah, dass Adain und Timor bereits Feuerholz zusammengetragen und Pilze gesammelt hatten. Sie brauchte nur noch das Feuer entfachen.
Plötzlich erschien die tote Amazone neben ihr und flüsterte: „Wenn du von hier aus nach Süden gehst, findest du nach kurzer Zeit Vanis-Schoten.“
Bevor Leandra etwas antworten konnte, war der Geist schon wieder fort. Unschlüssig erhob sich die Prinzessin und blickte nach Süden. Sie wollte überprüfen, ob die Tote die Wahrheit gesagt hatte, und rief: „Ich bin kurz weg.“
„Ist gut.“
Leandra ging nach Süden und fand wie versprochen die Vanis-Schoten. Der Geist wollte uns wirklich helfen , dachte sie und pflückte welche. Nachdem sie fertig war, kehrte sie mit einer vollen Tasche zum Lager zurück.
Adain und Timor rösteten bereits Pilze über dem Feuer, und Leandra lächelte.
„Hier kommt die Entschädigung für vier Tage Smaragdflechten.“
„Oh, Vanis-Schoten!“ Timors Augen glänzten, als Leandra sie herausholte, und Adain reichte ihr einen Zweig mit fertig gegarten Pilzen. Nachdem sie diese verzehrt hatten, aßen sie einige Vanis-Schoten. Erfrischt und gestärkt wanderten sie zum Feld mit den leckeren Früchten, um ihre Vorräte aufzufüllen, und nahmen dann ihren Weg wieder auf. Plötzlich stand der Geist vor ihnen, und Leandra bedankte sich für seinen Hinweis.
„Wollt ihr nach Mendarn?“, fragte er.
„Ja.“
Die tote Amazone schwieg einen Moment. „Ich wandere schon seit vielen Jahrzehnten in diesen Bergen umher und kenne mich gut aus. Wenn ihr wollt, kann ich euch führen.“
Leandra wechselte Blicke mit den anderen, und der Geist sprach weiter: „Ich verstehe, dass ihr Bedenkzeit braucht.“
Nachdem die Amazone verschwunden war, sagte Timor: „Geister bleiben auf der Erde, um sich zu rächen oder weil sie etwas getan haben, was ihre Götter ihnen nicht verzeihen.“
„Wir wissen aber nicht, warum sie auf der Erde bleiben muss“, meinte Adain. „Was hältst du davon, Leandra?“
„Ich glaube, wir können ihr vertrauen. Ihre Verzweiflung an der Quelle war echt, und vielleicht kann sie dadurch, dass uns hilft, sich selbst helfen.“
Nachdenklich rieb sich der Jäger das Kinn.
„Wir können viel Zeit verlieren, wenn wir uns in den Schluchten und Tälern des Asol-Gebirges verirren. Wir können einen Führer gut gebrauchen. Trotzdem sollten wir vorsichtig sein. Einverstanden, Timor?“
Er war es, und am Abend kam die tote Amazone ein drittes Mal zu ihnen. Im Dunkeln konnte Leandra sie besser betrachten. Das Zeichen auf ihrer Hand war ein Schwert, das einen Stier durchbohrte. Diese Kriegerin musste im Kampf gegen die Trolle gefallen sein.
„Wir nehmen dein Angebot gerne an“, sagte Leandra. „Wie sollen wir dich nennen?“
Der Geist lächelte.
„Mein Name ist Leura, und ich freue mich, dass ihr mir erlaubt, euch zu führen. Bevor ich mich zu euch geselle, habe ich noch etwas zu erledigen. Ich werde morgen früh zurück sein.“
Leura löste sich in Luft auf, und Timor murmelte: „Was das wohl sein mag?“
Adain zuckte mit den Schultern, und Leandra dachte, dass dieses Verhalten sicher nichts zu bedeuten hatte, auch wenn es verdächtig wirkte. Als Timor klar wurde, dass ihm keiner antworten würde, seufzte er und aß eine weitere Vanis-Schote. Leandra hoffte, dass ihre Entdeckung nicht Timors Misstrauen schüren würde, und erzählte sie so kurz wie möglich.
Zum Glück fragte er nur: „Wieso habt ihr jetzt zwei Schwerter statt des Stieres als Stammeszeichen?“
„Nach dem Krieg gegen die Trolle entspannte sich das Verhältnis zwischen Mendarn und Tehuna, und sie begannen wieder, miteinander Handel zu betreiben. Da der Stier nicht nur ein Zeichen des Vishans ist, den die Vohraner angebetet hatten, sondern auch des Kriegsgottes Manesh, beschlossen die Amazonen ihr Zeichen zu ändern, um die Mendarner nicht zu beleidigen.“
Überrascht sahen Adain und Timor sie an, und Leandra verstand warum. Dass die Amazonen das getan hatten, passte gar nicht zu ihrem stolzen Wesen. Mittlerweile war es spät

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