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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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geworden, und während Adain über sie wachte, schliefen Timor und Leandra ein.
    Am Morgen bedeckten Wolken den Himmel, doch wenigstens sah es nicht so aus, als ob es regnen würde. Sie hatten bereits die Feuerstelle mit Sand verdeckt, und Timor sah sich ungeduldig um.
„Wo ist Leura?“
„Hier bin ich.“
Erschrocken drehte Timor sich zur Seite, denn Leura stand auf einmal neben ihm.
„Das solltest du lassen.“
„Was?“
„Dieses plötzliche Auftauchen und Verschwinden.“
„Tut mir leid, ich werde versuchen, es mir abzugewöhnen. Bitte folgt mir.“
Bald musste Timor zugeben, dass Leura wirklich hilfreich war. Sie zeigte ihnen einen Bergpfad, den sie alleine nie gefunden hätten. Trotzdem wunderte er sich, dass der Geist so schweigsam war. Interessierte sie nicht, was in den letzten Jahrzehnten passiert war? Oder erinnerte Leura sich an die Reise, während der sie den Tod gefunden hatte?
Am Abend schlugen sie ihren Rastplatz auf einem Vorsprung auf, von dem sie eine hervorragende Aussicht auf die Umgebung hatten, und der notfalls auch leicht zu verteidigen war.
„Ihr könnt alle schlafen“, sagte Leura, nachdem sie gegessen hatten. „Ich werde über euch wachen.“
„Musst du dich nicht ausruhen?“, fragte Leandra.
„Nein, Geister werden nie müde.“
Obwohl Leura ihnen freundlich gesonnen erschien, wollte Timor einer Fremden nicht ihrer aller Leben anvertrauen. So beobachtete er den Geist aus leicht geöffneten Augen. Ihm war klar, dass er nicht die ganze Nacht wachbleiben konnte, aber er wollte sehen, was Leura tat, wenn sie glaubte, unbeobachtet zu sein.
Erst betrachtete Leura aufmerksam die Umgebung, dann sah sie zu Leandra und konnte den Blick nicht mehr von ihr lösen. Der Geist ging zu ihr und beugte sich über sie. Gerade als Timor sich aufrichten wollte, schaute Leura ihm in die Augen.
„Sie ist etwas Besonderes.“
„Wie meinst du das?“
„Ich weiß es nicht genau, ihre Seele strahlt etwas aus. Leider kann ich es nicht erkennen.“
Sie seufzte und kehrte an ihrem Platz zurück, während Timor sich fragte, ob Leura irgendwie spürte, dass Leandra eine Prinzessin war. Hatte sie das gemeint?
     

Flucht aus dem Land der Roten Nebel
    Mittlerweile gab es nur einen Weg, und der führte nach oben. Leandra war zwar schwindelfrei, dennoch fiel es ihr immer schwerer zu atmen, und der Pfad verschwamm vor ihren Augen. Sie konnte gerade noch Adains Namen sagen, bevor sie ohnmächtig wurde. Als die Prinzessin zu sich kam, lag ihr Kopf auf ihre Tasche gebettet und ihre Gefährten sahen sie besorgt an.
„Es tut mir leid“, sagte Leandra, „wie lange war ich bewusstlos?“
„Nur einige Minuten“, antwortete Timor, und Leura biss sich auf die Unterlippe.
„Ich habe nicht daran gedacht, dass die Luft für lebende Menschen zu dünn wird.“
„Gibt es nicht einen anderen Weg?“
„Schon, doch er wird euch nicht gefallen, weil er an einer Stelle sehr schmal ist und in der Nähe des Roten Nebels verläuft.“
Adain half Leandra aufzustehen.
„Uns bleibt keine andere Wahl.“
Die Prinzessin war froh, dass sie hinuntergingen, und sie wieder richtig atmen konnte. Trotzdem schämte sie sich. Eine Amazone sollte nicht in Ohnmacht fallen. Eine Weile ging es geradeaus, dann wandte der Geist sich um.
„Bald kommt der schwerste Teil.“
Leandra sah an Adains Rücken vorbei und verstand, was Leura meinte. Der Pfad war nur einige Handbreit und der Nebel, der den Abgrund verbarg, rot wie die Feuer der Unterwelt.
„Nach der Kurve wird der Weg breiter“, sagte Leura.
Leandra schätzte die Entfernung auf fünfzig Schritte. Das war machbar.
„Also los.“ Vorsichtig ging Adain voran, und Leandra und Timor folgten ihm. Sie hatten fast die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als sie ein wütendes Kreischen hörten. Leandra blickte nach oben. Sie hatten ein Adlerweibchen aufgeschreckt, das auf einem Felsvorsprung gebrütet hatte. Nun kam der Vogel zurück, um sie anzugreifen.
„Verschwinde!“, rief Leura und wedelte mit den Armen, aber der Adler ignorierte sie. Plötzlich war ein zweiter da, und die beiden Tiere attackierten sie, bis sie das Gleichgewicht verloren und stürzten.
Als Leandra in den roten Nebel fiel, schloss sie die Augen. Verwundert spürte sie nur einen zarten Windzug und öffnete die Augen. Sie fiel noch immer, doch so langsam, dass sie keinen Schaden nehmen würde. Neben ihr waren Adain und sein Sohn, Timor streckte den Arm nach ihr aus.
„Gib mir deine Hand.“
Sie ergriff seine, während

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