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Leaving Paradise (German Edition)

Leaving Paradise (German Edition)

Titel: Leaving Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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seinen Reißverschluss öffnet, wendet er Kendra den Kopf zu. »Könntet ihr das vielleicht irgendwo anders beenden?«
    »Es ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte«, sagt Kendra zu Drew, tritt einen Schritt zurück und löst sich gänzlich von mir.
    Drew lacht kurz auf. »Klar, du hast vielleicht bald all meine Freunde durch, aber ich werde mein Schicksal ganz bestimmt nicht in deine Hände legen.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, würde eine Hand schon reichen«, gibt Kendra zurück.
    »Schluss jetzt«, sage ich. »Kendra, geh zurück zu Brian. Drew, erledige endlich dein Geschäft.«
    Verletzt, dass ich sie nicht verteidigt habe, stürmt Kendra aus der Männertoilette, aber nicht ohne vorher Drew noch »Arschloch« zuzumurmeln, der mit »Schlampe« antwortet.
    Als Drew sich die Hände wäscht, sagt er zu mir: »Caleb, glaubst du etwa, was mit Kendra anzufangen, sei die Antwort? Hör zu, überlass Brian die Schlampe und such dir jemand Neues.«
    »Es ist ein bisschen komplizierter als das.«
    Drew schnalzt missbilligend mit der Zunge, genau wie Mrs Reynolds. »Du machst es kompliziert.«
    Da trifft es mich wie ein Blitz.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag hat Drew völlig recht. Ich lasse zu, dass Kendra mich manipuliert, anstatt dafür zu sorgen, dass es andersherum ist. Ich muss mich nicht lieb Kind bei ihr machen. Ich kann sie einfach hinter mir herjagen lassen, ohne ihr die Chance zu geben, ihre Beute jemals zu erlegen. Wow, ich bin die ganze Sache völlig falsch angegangen. Ich kann nicht glauben, dass die Lösung so einfach sein soll. Ich hole mein Portemonnaie raus und reiche Drew einen Zwanziger. »Hier, zahl damit meine Rechnung. Ich hau ab.«
    »Du musst nicht gehen. Ich werde Brian nicht erzählen, was zwischen dir und Kendra gelaufen ist.«
    »Ehrlich gesagt, wär mir das im Moment völlig schnuppe«, sage ich. Dann verlasse ich die Männertoilette und verschwinde durch die Hintertür.

 
    32 Maggie
    Caleb kommt am Nachmittag völlig überraschend vorbei. Ich öffne die Tür und da steht er vor mir, mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht.
    »Ich wollte dich sehen«, ist die einzige Erklärung, die ich von ihm bekomme. »Ist deine Mom zu Hause?«
    »Nein. Sie ist vor fünf Minuten zur Arbeit gegangen.«
    Caleb und ich sind Freunde. Okay, wir sind mehr als nur Freunde. Es ist seltsam und kompliziert, aber es ist die einzige unbelastete Freundschaft, die ich habe.
    Ich nehme ihn mit in mein Zimmer und lasse ihn dort warten, während ich etwas zu trinken und Chips hole. Wir setzen uns auf den Boden und verdrücken die Chips. Wir reden über die Schule, das Ringen – und lachen über die Zeiten, als wir in der Vorschule waren und die blöden Sachen, die wir damals angestellt haben. Dann spielen wir Rommee mit den Karten, die Mom mir besorgt hat, als ich im Krankenhaus lag. Er erwähnt das Küssen mit keinem Wort. Er sieht mich nicht mal mit jenem glühenden, sehnsüchtigen Blick an, den ich schon kenne. Ihn beschäftigt etwas anderes. Ich weiß nicht, was es ist, aber es lenkt ihn ab.
    Nach einer Weile legt er die Karten hin und sagt: »Ich möchte dir helfen, Maggie.«
    »Wobei?«
    »Wieder Tennis zu spielen. Ich habe dich immer wieder den Wandschrank angucken sehen, als sei darin ein Monster versteckt, daher habe ich nachgesehen, als du in der Küche warst. Ich habe deinen Tennisschläger gefunden.«
    Ich stehe auf. Mein Herz beginnt zu rasen, als ich von ihm weghinke. »Ich werde nie wieder spielen.«
    Er steht ebenfalls auf. »Ich will dich nicht quälen, Maggie. Ich will dir helfen.«
    Ich wende ihm den Rücken zu. »Ich kann nicht spielen.«
    »Probier es einfach, Maggie. Es kann doch nicht schaden.«
    »Ich werde aber nicht gut sein.«
    »Wer sagt denn, dass du gut sein musst?«
    Er weiß nicht, dass gut Tennis zu spielen mir immer viel mehr bedeutet hat, als einfach nur Tennis zu spielen. Es geht so viel tiefer als das.
    Als ich Caleb ansehe, möchte ich, dass er stolz auf mich ist. Er versucht, mir über den Schmerz hinwegzuhelfen, für den er verantwortlich ist. Ich möchte ihm dafür etwas zurückgeben. »Okay, ich versuch’s«, sage ich. »Aber erwarte nicht zu viel.«
    »Mach ich nicht.«
    Eine Viertelstunde später stehen wir hinter den Gebäuden der Paradise High und blicken auf die Tennisplätze. Erinnerungen daran, wie ich versucht habe, mich hier zu beweisen, stürmen auf mich ein. Tief durchatmend folge ich Caleb auf den harten grünen Platz.
    Als Caleb vorhin meinen

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