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Leb wohl, liebes Hausgespenst!

Leb wohl, liebes Hausgespenst!

Titel: Leb wohl, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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den Ingrid ihr gebracht hatte, darüber ein blau-weiß gestreiftes Strandkleid aus Frottierstoff.
    Als sie herauskam, warteten die anderen schon auf sie.
    „Erzähl doch!“ bat Ingrid.
    „Später!“ wehrte Monika ab. „Erst muß ich was in den Magen bekommen!“ Sie hängte ihr Badetuch malerisch über eines der Schilfdächer, damit es trocknen konnte. „Ihr bleibt doch noch am Strand? Oder treffen wir uns anderswo?“ Ingrid und Norbert wechselten einen Blick.
    „Ich glaube, hier ist es doch am schönsten“, entschied Norbert.
    „Also dann... bis später!“
    Monika nahm ihre Sandalen in die Hand und folgte Günther, der schon ein paar Schritte vorausgegangen war.
    „Weißt du“, bekannte sie, „diese Segelpartie werde ich nie vergessen... nie in meinem ganzen Leben, und wenn ich hundert Jahre alt werde!“ Sie sah in seine lachenden Augen und fügte hinzu: „Und dich auch nicht!“
    „Aber das mußt du ja auch gar nicht!“ erwiderte er. „Wir werden uns doch noch oft sehen... wenn du erst in Ottobrunn zur Schule gehst. Ich werde dich auch bestimmt besuchen!“
    „So meine ich das ja gar nicht“, versuchte sie sich ihm zu erklären, während sie nebeneinander die schnurgerade Straße auf das Hotel zugingen, „ich meine nur... die Katamaranfahrt werde ich nie vergessen, und wenn ich daran denke, werde ich mich auch viel später immer noch an dich erinnern.“
    „Wir haben was Großartiges zusammen erlebt.“
    „Ja. Genau das wollte ich sagen.“

Schreck laß nach!

    Das Mittagessen — Lunch nannte man es auf den Bahamas — verlief friedlich. Günther war sehr nett seiner Mutter gegenüber. Monika war es sowieso gewohnt, zu Erwachsenen höflich zu sein. Sie erfuhr, daß Günther mit Nachnamen Schrenck hieß und sein Vater als Ingenieur bei einer Münchner Firma arbeitete, die Flugzeugteile herstellte. Monika erzählte auch von ihren Eltern und Geschwistern, von dem schönen alten Haus am Seerosenteich, dem Hund Kaspar, dem Pferd Bodo. Amadeus erwähnte sie natürlich mit keinem Wort.
    Als sie vom Tisch aufstanden, sagte Frau Schrenck: „Das war nett mit dir, Monika! Willst du uns heute abend Gesellschaft leisten? Wir essen im Golfclub.“

    Monika überlegte. „Wenn auch Ingrid mitkommen darf?“
    „Deine Freundin?“
    „Ja.“
    „Natürlich darf sie.“
    „Norbert sicher auch“, sagte Günther.
    „Der wird bei seinen Eltern bleiben müssen“, gab Monika zu bedenken.
    „Also, ganz wie ihr wollt. Ich werde auf alle Fälle einen großen Tisch reservieren.“
    Als Monika und Günther den anderen dann am Strand von Frau Schrencks Vorschlag erzählten, meinte auch Norbert, daß er bei seinen Eltern bleiben müßte. Daraufhin entschied sich Ingrid ebenfalls, mit den Steins zusammenzubleiben.
    „Aber ihr seid mir doch nicht böse?“ vergewisserte sich Monika.
    „Oh, wir verstehen durchaus, daß du deine neue Bekanntschaft genießt“, erwiderte Ingrid ein wenig spitz.
    „Ich habe euch doch aufgefordert mitzukommen!“
    „Laß man, Ingrid!“ sagte Norbert. „Das ist doch zu verstehen, daß Moni soviel wie möglich erleben will. Ich würde ja auch liebend gern mit ins Clubhaus gehen. Nur weiß ich nicht, wie ich das meinen Eltern beibringen soll.“
    „Wir könnten sie mit Frau Schrenck bekanntmachen“, schlug Monika vor.
    „Ja, vielleicht. Aber nicht gleich heute. Meine Eltern haben
    es nicht gern, wenn man sie überrumpelt.“
    Damit war das Thema erledigt. Am Nachmittag schwammen sie und tauchten, versuchten sich im Windsurfen und spielten Wasserball. Die Zeit verging so schnell wie immer, wenn es einmal wirklich schön ist.
    Gegen sieben Uhr schlenderten sie zum Hotel zurück. Es war noch hell, aber sie hatten alle mächtigen Hunger.
    Auf ihrem Zimmer angekommen, ging Monika sofort ins Bad und wusch sich die Haare. Sich den Kopf kräftig abrubbelnd, kam sie in das Zimmer zurück.
    Ingrid, die vor dem Spiegel saß, warf ihr einen Blick zu. „Du scheinst ja was vorzuhaben heute abend.“
    „Ach wo“, wehrte Monika ab, „ich wette, daß im Club gar nichts Besonderes los ist.“
    „Und warum machst du dich dann so schön?“
    „Tu ich ja gar nicht. Mein Haar war bloß vom Salzwasser total verpickt.“
    „Ha, ha, ha“, machte Ingrid.
    „Du hast’s gerade nötig. Du machst dich doch immer viel schicker als ich.“
    „Weil ich die schickeren Sachen habe. Aber dafür kann ich nichts. Die kauft mir meine Mutter.“
    „Und damit sie richtig zur Geltung kommen, legst du dir auch

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