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Lebe die Liebe

Lebe die Liebe

Titel: Lebe die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit einem Blick in Dianas verblüfftes Gesicht. Er stellte ihre beiden Aktenkoffer auf den Stuhl. »Aber immerhin hat es ein Dach.«
    Diana schloss die Tür hinter sich. »Kalt ist es hier.«
    Caine hatte in einer Ecke einen Heizofen entdeckt. »Ich will mal sehen, ob ich den in Betrieb setzen kann.«
    Diana setzte sich vorsichtig auf das Bett. Das einzige Bett, dachte sie. Das einzige Zimmer, das einzige Hotel weit und breit. Schöne Geschichte!
    »Du scheinst dieses Fiasko zu genießen«, meinte sie.
    »Wer? Ich?«
    Caine beschäftigte sich angelegentlich mit dem Heizofen. Für die nächsten Stunden musste er sich einfach einreden, Diana sei so etwas wie eine Schwester. Wie sonst sollte er eine Nacht mit ihr im selben Bett überstehen, ohne sie zu berühren? Er hatte sich fest vorgenommen, sie erst wieder anzufassen, wenn sie selbst es wollte, wenn sie bereit dazu war. Und diesen Vorsatz wollte er auf keinen Fall brechen.
    »Ich werde uns erst einmal etwas zu essen besorgen«, sagte er. »Wir müssen ja nicht beide wieder durch den Schneesturm laufen. Was möchtest du denn?«
    »Ist mir gleich. Hauptsache, es geht schnell und ist essbar.«
    Sie lächelte ihm zu und sagte sich, dass ihr gar nichts anderes übrig blieb, als die Situation zu akzeptieren. Schließlich war er lange genug durch dieses Unwetter gefahren, und es wäre Selbstmord gewesen, die Fahrt fortzusetzen.
    Als Caine gegangen war, sah Diana sich noch einmal in dem Raum um. So schlimm ist es gar nicht, versuchte sie sich einzureden. Wenn man ihn durch halb geschlossene Augen betrachtete, war es auszuhalten. Außerdem verbreitete der Heizofen mittlerweile wohlige Wärme, während draußen immer noch der Sturm am Fenster rüttelte und dichte Schneewolken vorbeitrieb.
    Sie zog ihren Mantel aus, legte ihn zu den Aktenkoffern auf den Stuhl und entledigte sich dann ihrer Stiefel. Ihr Blick fiel auf den Fernseher. Daneben stand ein kleiner schwarzer Kasten, in den man Münzen werfen musste, um das Videoprogramm des Motels empfangen zu können.
    Diana suchte in ihrer Börse nach den entsprechenden Münzen. Fernsehen wäre sicherlich eine gute Idee, um sie beide etwas abzulenken. Sie steckte die Geldstücke in den Schlitz und machte es sich auf dem Bett bequem. Nachdem sie die Kissen in ihren Rücken gestopft hatte, hörte sie die ersten Geräusche aus dem Fernsehapparat kommen und sah erstaunt hinüber.
    Einen Augenblick lang starrte sie mit offenem Mund auf den Bildschirm. Dann ließ sie sich in die Kissen fallen und fing lauthals an zu lachen. Sie konnte es nicht fassen. Von all den Hotels und Motels in Massachusetts waren sie ausgerechnet in eins mit rosa Wänden und animierenden Pornofilmen geraten. Sie hatte den Apparat gerade ausgestellt, als Caine zurückkam.
    »Kannst du dir vorstellen, welche Art Filme es hier im Videoprogramm gibt?«, fragte sie spitzbübisch.
    Caine schüttelte den Schnee ab und nickte. »Ja. Brauchst du Kleingeld?«
    »Reizend!« Es fiel ihr schwer, ernst zu bleiben. »Ich habe gerade fünfundsiebzig Cent zum Fenster hinausgeworfen. Würde mich gar nicht wundern, wenn die Sittenpolizei hier gleich an die Tür klopfte.«
    »Bei dem Wetter?«, fragte Caine und legte sein Paket aufs Bett.
    »Hm! Das riecht ja wirklich nach Essen.«
    »Es ging schnell«, antwortete Caine, »ob es allerdings auch genießbar ist, dafür kann ich nicht garantieren. Ich habe Pommes frites und Hamburger mitgebracht.« Er zog seinen Mantel aus und holte noch eine Flasche Wein aus der Innentasche. »Ich dachte mir, Wein dazu könnte nicht schaden«, meinte er und sah sich um. »Gläser hab ich natürlich vergessen.«
    »Vielleicht gibt es selbst in einem solchen Motel Gläser im Bad. Sieh doch mal nach.«
    Caine kam tatsächlich mit zwei Zahnputzgläsern zurück. »Kann man die Hamburger essen?«, fragte er, nachdem Diana sich schon bedient hatte.
    Sie nickte und nahm das Glas an, das er ihr reichte. »Der Schneesturm ist wohl noch nicht schwächer geworden, oder?«
    »Im Gegenteil. Drüben im Restaurant war man der Meinung, dass es mindestens bis morgen früh durchschneien wird.«
    Diana trank einen Schluck und sah hinüber zum Fernseher. »Vielleicht sollten wir die Nachrichten hören – vorausgesetzt, so etwas Alltägliches ist darauf überhaupt zu empfangen.«
    Lachend setzte Caine sich aufs Bett und nahm sich ebenfalls einen Hamburger. »Arme Diana, muss das ein Schock für dich gewesen sein.«
    »So prüde bin ich eigentlich gar nicht. Es kam nur so

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