Lebe lieber innovativ
können sie die bestmögliche Wahl treffen. Sie brauchen sich nur umzusehen und werden hunderte, wenn nicht tausende Vorreiter für jede Entscheidung finden, die Sie bald treffen wollen.
Sollten Sie tatsächlich einmal ein Risiko eingehen und scheitern, merken Sie sich bitte, dass Sie selbst deswegen noch lange kein Versager sind. Ein Fehlschlag ist etwas rein Objektives. Sie sollten üben, sich diese Sichtweise anzueignen, denn sie hilft Ihnen, immer wieder aufzustehen und es
erneut zu versuchen. Vielleicht war Ihre Idee nicht tragfähig, vielleicht lagen Sie mit Ihrem Zeitplan daneben oder Sie hatten nicht die nötigen Ressourcen, um erfolgreich sein zu können. Jeff Hawkins hat es treffend formuliert: »Sie sind nicht Ihr Unternehmen und Sie sind auch nicht Ihr Produkt. Man läuft sehr schnell Gefahr, sich mit diesen Dingen zu identifizieren und sich in diesen Glauben zu verstricken. Doch weder die Fehlschläge noch die Erfolge, die Sie erleben, betreffen Sie als Person. Auch wenn Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt scheitert, sind Sie noch lange nicht selbst der Fehlschlag.« Vergessen Sie nicht, dass Misserfolge natürliche Bestandteile eines Lernprozesses sind. Wenn Sie nicht auch manchmal scheitern, gehen Sie wahrscheinlich nicht genügend Risiken ein.
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AUF GAR KEINEN FALL – INGENIEURWESEN IST DOCH NUR ETWAS FÜR FRAUEN
Wie viele Menschen haben Ihnen schon gesagt, der Schlüssel zum Erfolg liege darin, die Dinge zu tun, die Sie wirklich begeistern? Sicherlich einige. Es ist ja auch leicht, jemandem so etwas zu raten, der sich alle Mühe gibt herauszufinden, was er aus seinem Leben machen will. Doch dieser Ratschlag ist stark vereinfacht und irreführend. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich bin sehr dafür, Dinge aus Leidenschaft zu tun, und ich denke, dass wir uns unbedingt darüber bewusst sein sollten, was uns wirklich antreibt. Doch das reicht ganz sicher nicht aus.
Unsere Vorlieben sind nur ein Ausgangspunkt. Man muss seine Begabungen kennen und wissen, wie viel sie in der Gesellschaft wert sind. Wenn Sie eine Sache mit großer Begeisterung tun, sie aber nicht wirklich gut beherrschen, dürfte der Versuch, daraus eine Profession zu machen, recht frustrierend sein. Stellen Sie sich vor, Sie spielen liebend gern Basketball,
sind aber zu klein, um wirklich gut sein zu können, oder Sie lieben Jazz und treffen beim Singen keinen Ton. In beiden Fällen sollten Sie lieber ein Laie oder ein begeisterter Fan bleiben, der Spiele und Konzerte besucht, anstatt selbst Profi auf dem Gebiet werden zu wollen.
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Sie lieben eine bestimmte Tätigkeit und sind auch richtig gut darin, aber leider gibt es dafür keinen Markt. Angenommen, Sie sind ein talentierter Künstler, der leidenschaftlich gern malt, oder ein Surfer, der auf jeder Welle reiten kann – beides Fähigkeiten, für die der Markt bekanntlich ausgesprochen begrenzt ist. Bei dem Versuch, daraus einen Beruf zu machen, ist die Frustration oft vorprogrammiert. Es ist deshalb besser, diese Tätigkeiten als wunderbare Hobbys zu betrachten. 1
Wenn Sie auf der anderen Seite eine bestimmte Begabung haben, für die es einen großen Markt gibt, wäre das ein idealer Arbeitsbereich für Sie. So findet zum Beispiel eine kompetente Buchhaltungskraft, die gut Bilanzen aufstellen kann, sehr schnell eine Stelle. Und ähnlich ist das im Leben vieler Menschen: Sie haben einen Arbeitsplatz, an dem ihre Fachkenntnisse gefragt sind, doch sie können es kaum erwarten, nach Hause zu kommen, um sich endlich auf die Tätigkeiten zu konzentrieren, die sie wirklich lieben – auf ihre Hobbys. Sie zählen die Tage bis zum Wochenende, bis zum Urlaub oder bis zu ihrer Pensionierung.
Das wäre der schlimmste anzunehmende Fall: Sie verspüren keinerlei Begeisterung für Ihre Arbeit, haben keinerlei Fähigkeiten in diesem Bereich und einen Markt gibt es dafür auch nicht. Denken wir an den klassischen Witz, in dem es darum geht, Schnee an einen Eskimo zu verkaufen. Stellen Sie sich vor, das wäre Ihr Job. Sie könnten aber keinen Schnee
ertragen und wären ein furchtbar schlechter Verkäufer. Das wäre dann eine wirklich üble Situation – in jeder Hinsicht.
Im Idealfall dagegen überschneiden sich Ihre Vorlieben mit Ihren Fähigkeiten und mit der Nachfrage auf dem Markt. Wenn Sie dieses Optimum für sich finden können, sind Sie in der wunderbaren Lage, dass Ihr Beruf Ihr Leben bereichert, statt nur die finanziellen Mittel zu liefern, um Ihr
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