Lebe lieber innovativ
Angefangen bei Teilzeitarbeit an herkömmlichen Arbeitsplätzen bis hin zu ehrenamtlichem Engagement. Dadurch feilen Sie nicht nur an Ihren Fähigkeiten, sondern es verleiht Ihnen auch das nötige Selbstvertrauen, um später wieder durchzustarten.
Betrachten wir das Beispiel von Karen Matthys, die vier kleine Kinder hat und auf Teilzeitbasis in einem Team von Vertriebsberatern mitarbeitet. Wann immer sie Zeit hat, übernimmt
Karen Projekte; ist sie zu beschäftigt, gibt sie sie an ihre Kollegen weiter. Oder Lisa Benatar, die drei kleine Töchter hat und sich nebenbei in deren Schule engagiert. Lisa ist Expertin für erneuerbare Energien und startete an der Schule ein Bildungsprogramm, bei dem sie den Kindern vor allem den Naturschutz nahebringt.
Für mich war es die beste berufliche Entscheidung, die ich je getroffen habe, Arbeit und Familie miteinander zu verbinden. Ich wollte weiterhin intellektuelle Anregungen erhalten, ohne dadurch aber zu wenig Zeit für meinen Sohn zu haben. Daraufhin prüfte ich jedes Jahr aufs Neue, wie viel Zeit ich beidem widmen konnte, und suchte mir Beschäftigungen, die mir ein größtmögliches Maß an Flexibilität erlaubten. Ich übernahm Aufgaben, die für mich ohne Kind wohl niemals infrage gekommen wären. Ich begann, Kinderbücher zu schreiben, erstellte eine Internetseite für Lehrer der Naturwissenschaften und unterrichtete das Fach sogar selbst an einer privaten Grundschule. Im Großen und Ganzen haben mir diese Erfahrungen bei meiner Rückkehr in die Vollzeitarbeit sogar erstaunlich geholfen. Ich erlangte Glaubwürdigkeit als Autorin, lernte Internetseiten zu erstellen und sammelte wichtige Erfahrungen als Lehrerin – all diese Fähigkeiten setze ich in meiner derzeitigen Funktion täglich ein.
Im Nachhinein hätte ich bei der Gestaltung meiner Berufslaufbahn gerne vieles von dem gewusst, was ein Gegengewicht darstellt zu den traditionellen Ratschlägen, die man mir seinerzeit gab. Das A und O? Eine Rolle in der Welt zu finden, die sich nicht wie Arbeit anfühlt? Das funktioniert nur, wenn Sie erkennen, wo sich der Schnittpunkt zwischen Ihren Fähigkeiten, Ihren Vorlieben und der Nachfrage auf dem Markt befindet. Diese Position bietet nicht nur das höchste Maß an Erfüllung,
sondern auch eine Arbeit, bei der Sie Ihre Vorlieben konstruktiv einsetzen. Sie wird Ihr Leben bereichern, anstatt Ihnen Lebenszeit zu nehmen. Um die richtige Position zu finden, müssen Sie auf der Suche viel experimentieren und viele Varianten ausprobieren. Stellen Sie die Botschaften, die Sie direkt und indirekt aus Ihrer Umgebung empfangen, auf den Prüfstand und weisen Sie jene zurück, die Sie als falsch empfinden.
Im Laufe Ihres Berufslebens wird es für Sie hilfreich sein, immer wieder neu zu beurteilen, wo Sie gerade stehen und wohin Sie wollen. Das ermöglicht Ihnen schnelle Kurskorrekturen, vor allem wenn manches nicht nach Plan läuft oder wenn sich plötzlich außergewöhnliche neue Chancen bieten. Lassen Sie sich nicht beunruhigen, wenn der Weg vor Ihnen undeutlich erscheint und auch nicht klarer wird, wenn Sie mit den Augen blinzeln. Das geht jedem so. Beeilen Sie sich nicht zu sehr beim Erreichen Ihres Zieles. Oft führen die Abstecher und unerwarteten Umleitungen zu den interessantesten Menschen, Orten und Möglichkeiten. Und während Sie herausfinden, was für Sie das Richtige ist, nehmen Sie sich bloß vor Ratschlägen zur Berufswahl in Acht – auch vor meinen.
7
WENN DIR DAS LEBEN LIMONADE SERVIERT, MACH HUBSCHRAUBER DRAUS!
Als mein Sohn Josh in seinem ersten Jahr am College studierte, rief ich ihn an, um ihm viel Glück für seine Semesterabschlussprüfungen zu wünschen. Er antwortete: »Es gibt kein Glück. Das ist alles harte Arbeit.« Er ist ein engagierter Junge, der sich auf die Dinge stürzt, die ihn begeistern, vor allem auf Sportwettkämpfe, die extrem viel Training und Vorbereitung erfordern. Anfangs erschien mir seine Aussage zum Glück sehr hart, doch nach einigem Nachdenken kam ich zu dem Schluss, dass er Recht hatte. Auch wenn wir glauben, Glück gehabt zu haben, haben wir in Wirklichkeit meist bemerkenswerte Vorarbeit geleistet, um uns in diese Lage zu versetzen.
Ich habe Josh immer dafür bewundert, dass er Ziele verfolgte, die anderen unerreichbar erschienen. So beschloss er mit 19 Jahren, sich im Kraftdreikampf zu versuchen. Für einen früheren Radfahrer und Sprinter war es nicht unbedingt naheliegend, diese neue Sportart zu wählen, doch er war fest
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